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Energie & Management > Windkraft Onshore - Zubau-Dynamik in großem Wind-Land erst in ein paar Jahren
Quelle: Fotolia / Mellimage
Windkraft Onshore

Zubau-Dynamik in großem Wind-Land erst in ein paar Jahren

Im viertgrößten Bundesland für Onshore-Windkraft, NRW, ist der Zubau fast zum Erliegen gekommen. Im Süden herrscht fast totale Flaute. Dafür geht es bei den Genehmigungen aufwärts.
Im ersten Quartal 2023 ist in Nordrhein-Westfalen noch weniger Windkraft dazugekommen als binnen Jahresfrist. Ganz anders sieht es dagegen bei den Genehmigungen aus, die sich in etwa zwei Jahren in Zubau ummünzen dürften. Das geht aus einer Auswertung vorläufiger Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) hervor, über die der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW berichtet.

Demnach gingen von Januar bis März in NRW lediglich 14 Windräder mit zusammen 71 MW in Betrieb. Im Vorjahresquartal waren es noch 26 mit 100 MW gewesen. Rechnet man den Abbau alter Anlagen hinein, betrug die zugebaute Leistung gleichzeitig weniger als die Hälfte: Sie verringerte sich von 92 MW auf 44 MW. NRW steht damit trotzdem auf Platz vier unter den deutschen Ländern, hinter Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Brandenburg. 

Genehmigt wurden in NRW im ersten Quartal dagegen 82 Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 430 MW, sodass sich die Pipeline genehmigter Anlagen auf 485 mit zusammen 2.250 MW beläuft.

Verband: Genehmigungstempo weiter beschleunigen

LEE-Vorsitzender Reiner Priggen äußerte sich hoffnungsvoll über diese Statistik und forderte ein weiter beschleunigtes Genehmigungstempo: „Diese Zahlen zeigen, dass es in Nordrhein-Westfalen mit dem Windkraftausbau aufwärtsgehen kann. Ganz im Gegensatz zu Baden-Württemberg oder Bayern, wo es im ersten Quartal nur eine beziehungsweise zwei Genehmigungen gegeben hat.“ Nur noch mit Windenergieanlagen, die bis Ende 2024 genehmigt sind, könne die Düsseldorfer schwarz-grüne Koalition ihre Vereinbarung umsetzen, in dieser Wahlperiode 1.000 neue Windräder errichten zu lassen.

Allerdings zeigt eine weitere Studie der FA Wind, über die der LEE NRW ebenfalls berichtet, dass nicht unbedingt die gesamte genehmigte Leistung auch tatsächlich errichtet wird. Ihr zufolge wären 15 Prozent der Anlagen in NRW überfällig für eine Realisierung. Zu den Gründen für die Verzögerungen gehören erhöhte Komponenten-, Fracht- und Finanzierungskosten, die die Wirtschaftlichkeit mancher Projekte infrage stellen. LEE-Vorsitzender Priggen rät daher dem Bund, ein KfW-Kreditprogramm für Erneuerbare mit günstigen Zinsen aufzulegen. Mit diesem Ziel waren alle Erneuerbaren-Verbände bereits beim KfW-Verwaltungsrat vorstellig geworden (wir berichteten).

Südwest-Ministerpräsident: Der zweite Hochlauf beginnt

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) besucht in der nächsten Zeit gezielt Windpark-Projekte im Ländle, um Werbung für den Zubau zu machen, meldet die Deutsche Presse-Agentur. "Jetzt beginnt der zweite Hochlauf», sagte der Grünen-Politiker am 5. April. Es gebe einen Stimmungsumschwung. Bürger seien jetzt bereit, Windräder in ihrer Nähe zu akzeptieren. Unmittelbar nach den Osterferien wolle er eine Bilanz der Genehmigungen ziehen. Kretschmann: "Der Stand der Dinge ist relativ gut."

Mittwoch, 5.04.2023, 11:32 Uhr
Georg Eble
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Zubau-Dynamik in großem Wind-Land erst in ein paar Jahren
Im viertgrößten Bundesland für Onshore-Windkraft, NRW, ist der Zubau fast zum Erliegen gekommen. Im Süden herrscht fast totale Flaute. Dafür geht es bei den Genehmigungen aufwärts.
Im ersten Quartal 2023 ist in Nordrhein-Westfalen noch weniger Windkraft dazugekommen als binnen Jahresfrist. Ganz anders sieht es dagegen bei den Genehmigungen aus, die sich in etwa zwei Jahren in Zubau ummünzen dürften. Das geht aus einer Auswertung vorläufiger Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) hervor, über die der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW berichtet.

Demnach gingen von Januar bis März in NRW lediglich 14 Windräder mit zusammen 71 MW in Betrieb. Im Vorjahresquartal waren es noch 26 mit 100 MW gewesen. Rechnet man den Abbau alter Anlagen hinein, betrug die zugebaute Leistung gleichzeitig weniger als die Hälfte: Sie verringerte sich von 92 MW auf 44 MW. NRW steht damit trotzdem auf Platz vier unter den deutschen Ländern, hinter Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Brandenburg. 

Genehmigt wurden in NRW im ersten Quartal dagegen 82 Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 430 MW, sodass sich die Pipeline genehmigter Anlagen auf 485 mit zusammen 2.250 MW beläuft.

Verband: Genehmigungstempo weiter beschleunigen

LEE-Vorsitzender Reiner Priggen äußerte sich hoffnungsvoll über diese Statistik und forderte ein weiter beschleunigtes Genehmigungstempo: „Diese Zahlen zeigen, dass es in Nordrhein-Westfalen mit dem Windkraftausbau aufwärtsgehen kann. Ganz im Gegensatz zu Baden-Württemberg oder Bayern, wo es im ersten Quartal nur eine beziehungsweise zwei Genehmigungen gegeben hat.“ Nur noch mit Windenergieanlagen, die bis Ende 2024 genehmigt sind, könne die Düsseldorfer schwarz-grüne Koalition ihre Vereinbarung umsetzen, in dieser Wahlperiode 1.000 neue Windräder errichten zu lassen.

Allerdings zeigt eine weitere Studie der FA Wind, über die der LEE NRW ebenfalls berichtet, dass nicht unbedingt die gesamte genehmigte Leistung auch tatsächlich errichtet wird. Ihr zufolge wären 15 Prozent der Anlagen in NRW überfällig für eine Realisierung. Zu den Gründen für die Verzögerungen gehören erhöhte Komponenten-, Fracht- und Finanzierungskosten, die die Wirtschaftlichkeit mancher Projekte infrage stellen. LEE-Vorsitzender Priggen rät daher dem Bund, ein KfW-Kreditprogramm für Erneuerbare mit günstigen Zinsen aufzulegen. Mit diesem Ziel waren alle Erneuerbaren-Verbände bereits beim KfW-Verwaltungsrat vorstellig geworden (wir berichteten).

Südwest-Ministerpräsident: Der zweite Hochlauf beginnt

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) besucht in der nächsten Zeit gezielt Windpark-Projekte im Ländle, um Werbung für den Zubau zu machen, meldet die Deutsche Presse-Agentur. "Jetzt beginnt der zweite Hochlauf», sagte der Grünen-Politiker am 5. April. Es gebe einen Stimmungsumschwung. Bürger seien jetzt bereit, Windräder in ihrer Nähe zu akzeptieren. Unmittelbar nach den Osterferien wolle er eine Bilanz der Genehmigungen ziehen. Kretschmann: "Der Stand der Dinge ist relativ gut."

Mittwoch, 5.04.2023, 11:32 Uhr
Georg Eble

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