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Energie & Management > Wasserstoff - Yara und VNG entwickeln Ammoniak-Standort Rostock
Quelle: Fotolia
Wasserstoff

Yara und VNG entwickeln Ammoniak-Standort Rostock

Der norwegische Düngerhersteller Yara und der Leipziger Gasimporteur VNG wollen in Rostock eine Infrastruktur für klimafreundliches Ammoniak beziehungsweise Wasserstoff errichten.
Am Yara-Standort in Poppendorf bei Rostock unterzeichnete der norwegische Düngerproduzent eine Absichtserklärung mit dem Gasimporteur VNG aus Leipzig. Darin vereinbarten die Partner am 24. April, für die Anlieferung und Lagerung von Ammoniak und dessen Umwandlung in Wasserstoff zusammenarbeiten. Ulf Heitmüller, Vorstandsvorsitzender von VNG, und Magnus Ankarstrand, Präsident von Yara Clean Ammonia unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung.

Yara Clean Ammonia (YCA) ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer im Ammoniakhandel und betreibt in Rostock das größte Tanklager für NH3 Deutschlands. VNG ist ein europaweit aktiver Gasimporteur und versorgt Endkunden vor allem in Ostdeutschland. Der norwegische Chemikalien-, Dünger- und Industriegaskonzern Yara will die Chemikalie in den Seehafen liefern lassen und mit einem sogenannten Ammoniak-Cracker in seine Bestandteile zerlegen, also Stickstoff (N) und den Energieträger Wasserstoff (H).

"Wir sehen die Zusammenarbeit mit VNG als einen sehr wichtigen Schritt, um die Entwicklung der kohlenstoffarmen Wasserstoff-Wertschöpfungsketten in Deutschland zu unterstützen", sagte Magnus Ankarstrand. Den Wasserstoff will das Leipziger Unternehmen VNG dann an seine Kunden verkaufen. Damit könnten diese statt treibhausgashaltigem Erdgas (CH4) Wasserstoff nutzen. Wird Ammoniak aus erneuerbaren Energien hergestellt, entsteht kein Treibhausgas. Ammoniak lässt sich besser transportieren als reiner Wasserstoff. VNG richte ihren Fokus zukünftig stark auf die Entwicklung und den Hochlauf sowie den Transport und die Speicherung grüner Gase wie Biogas oder Wasserstoff, erläuterte Heitmüller.
 
Bei der Unterzeichnung (von links): Ulf Heitmüller (VNG AG), Magnus Ankarstrand (Yara) und Stephan Haupt (VNG H&V) unterzeichnen die offizielle Kooperationsvereinbarung
Quelle: VNG / Margit Wild

Kommune Rostock unterstützt das Projekt

Der Rostocker Finanzsenator, Chris von Wrycz Rekowski, begrüßte die strategische Partnerschaft von Yara und VNG. "Gemeinsam mit unseren städtischen Beteiligungen wollen wir als größte Kommune unseres Bundeslandes die Transformation in der Energiewirtschaft aktiv gestalten und neue Entwicklungen ermöglichen", sagte er. Das Projekt stärke Rostock als bedeutenden Knoten für den Umschlag erneuerbarer Energieträger und bilde damit einen wichtigen, vielseitig anschlussfähigen Baustein mit Mehrwert für die Stadt und die gesamte Region, hofft Wrycz Rekowski.

Die Initiative unterstütze Rostock auf dem Weg, den Hafen zu einer Drehscheibe für den Umschlag klimafreundlicher Energieträger und Technologien zu machen, sagte Jens A. Scharner, Geschäftsführer des Hafenbetreibers Rostock Port. "Im Energiehafen Rostock gestalten wir die Zukunft für den Import, die Produktion und die Nutzung nachhaltiger und sauberer Energie", so Scharner.

Auch das Land begrüßt die Kooperation

Bereits im September 2022 hatten sich wichtige Akteure aus dem Feld des klimafreundlichen Ammoniaks in der Region Rostock vernetzt. Der nun geschlossene Kooperationsvertrag festige diese Partnerschaft und sei stabiles Fundament für die künftige Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. Das Projekt habe das Potenzial, nach einer Demonstrationsphase für Stadt und Region langfristig strukturverändernd zu wirken und die Ammoniak- und Wasserstoffwirtschaft zu einem Katalysator für die Entwicklung zu machen.

Das Wirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern setzt ebenfalls große Hoffnungen in das Vorhaben, sagte Minister Reinhard Meyer (SPD). Es sei wichtig für die industrielle Entwicklung des Landes. "Der künftige Wasserstoffbedarf in Deutschland wird nur durch einheimische Produktion und zusätzliche Importe zu decken sein", erläuterte der Wirtschaftsminister. "Mecklenburg-Vorpommern steht bereit, vor allem die bestehende Infrastruktur im Hafen Rostock dafür einzusetzen", versprach Meyer. VNG habe als Betreiber der ostdeutschen Gasnetze die Voraussetzungen, um Wasserstoff einzuspeisen.

Montag, 24.04.2023, 16:29 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Wasserstoff - Yara und VNG entwickeln Ammoniak-Standort Rostock
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Yara und VNG entwickeln Ammoniak-Standort Rostock
Der norwegische Düngerhersteller Yara und der Leipziger Gasimporteur VNG wollen in Rostock eine Infrastruktur für klimafreundliches Ammoniak beziehungsweise Wasserstoff errichten.
Am Yara-Standort in Poppendorf bei Rostock unterzeichnete der norwegische Düngerproduzent eine Absichtserklärung mit dem Gasimporteur VNG aus Leipzig. Darin vereinbarten die Partner am 24. April, für die Anlieferung und Lagerung von Ammoniak und dessen Umwandlung in Wasserstoff zusammenarbeiten. Ulf Heitmüller, Vorstandsvorsitzender von VNG, und Magnus Ankarstrand, Präsident von Yara Clean Ammonia unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung.

Yara Clean Ammonia (YCA) ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer im Ammoniakhandel und betreibt in Rostock das größte Tanklager für NH3 Deutschlands. VNG ist ein europaweit aktiver Gasimporteur und versorgt Endkunden vor allem in Ostdeutschland. Der norwegische Chemikalien-, Dünger- und Industriegaskonzern Yara will die Chemikalie in den Seehafen liefern lassen und mit einem sogenannten Ammoniak-Cracker in seine Bestandteile zerlegen, also Stickstoff (N) und den Energieträger Wasserstoff (H).

"Wir sehen die Zusammenarbeit mit VNG als einen sehr wichtigen Schritt, um die Entwicklung der kohlenstoffarmen Wasserstoff-Wertschöpfungsketten in Deutschland zu unterstützen", sagte Magnus Ankarstrand. Den Wasserstoff will das Leipziger Unternehmen VNG dann an seine Kunden verkaufen. Damit könnten diese statt treibhausgashaltigem Erdgas (CH4) Wasserstoff nutzen. Wird Ammoniak aus erneuerbaren Energien hergestellt, entsteht kein Treibhausgas. Ammoniak lässt sich besser transportieren als reiner Wasserstoff. VNG richte ihren Fokus zukünftig stark auf die Entwicklung und den Hochlauf sowie den Transport und die Speicherung grüner Gase wie Biogas oder Wasserstoff, erläuterte Heitmüller.
 
Bei der Unterzeichnung (von links): Ulf Heitmüller (VNG AG), Magnus Ankarstrand (Yara) und Stephan Haupt (VNG H&V) unterzeichnen die offizielle Kooperationsvereinbarung
Quelle: VNG / Margit Wild

Kommune Rostock unterstützt das Projekt

Der Rostocker Finanzsenator, Chris von Wrycz Rekowski, begrüßte die strategische Partnerschaft von Yara und VNG. "Gemeinsam mit unseren städtischen Beteiligungen wollen wir als größte Kommune unseres Bundeslandes die Transformation in der Energiewirtschaft aktiv gestalten und neue Entwicklungen ermöglichen", sagte er. Das Projekt stärke Rostock als bedeutenden Knoten für den Umschlag erneuerbarer Energieträger und bilde damit einen wichtigen, vielseitig anschlussfähigen Baustein mit Mehrwert für die Stadt und die gesamte Region, hofft Wrycz Rekowski.

Die Initiative unterstütze Rostock auf dem Weg, den Hafen zu einer Drehscheibe für den Umschlag klimafreundlicher Energieträger und Technologien zu machen, sagte Jens A. Scharner, Geschäftsführer des Hafenbetreibers Rostock Port. "Im Energiehafen Rostock gestalten wir die Zukunft für den Import, die Produktion und die Nutzung nachhaltiger und sauberer Energie", so Scharner.

Auch das Land begrüßt die Kooperation

Bereits im September 2022 hatten sich wichtige Akteure aus dem Feld des klimafreundlichen Ammoniaks in der Region Rostock vernetzt. Der nun geschlossene Kooperationsvertrag festige diese Partnerschaft und sei stabiles Fundament für die künftige Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. Das Projekt habe das Potenzial, nach einer Demonstrationsphase für Stadt und Region langfristig strukturverändernd zu wirken und die Ammoniak- und Wasserstoffwirtschaft zu einem Katalysator für die Entwicklung zu machen.

Das Wirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern setzt ebenfalls große Hoffnungen in das Vorhaben, sagte Minister Reinhard Meyer (SPD). Es sei wichtig für die industrielle Entwicklung des Landes. "Der künftige Wasserstoffbedarf in Deutschland wird nur durch einheimische Produktion und zusätzliche Importe zu decken sein", erläuterte der Wirtschaftsminister. "Mecklenburg-Vorpommern steht bereit, vor allem die bestehende Infrastruktur im Hafen Rostock dafür einzusetzen", versprach Meyer. VNG habe als Betreiber der ostdeutschen Gasnetze die Voraussetzungen, um Wasserstoff einzuspeisen.

Montag, 24.04.2023, 16:29 Uhr
Susanne Harmsen

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