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Energie & Management > Regenerative - Wolfenbüttel setzt auf „regionalen Ökostrom“
Quelle: Pixabay / Ralph Lindner
Regenerative

Wolfenbüttel setzt auf „regionalen Ökostrom“

Öko ist der Strom der Stadtwerke Wolfenbüttel bereits seit 2010. Nun soll er auch ausschließlich regional produziert werden. Dabei gilt etwas anderes als die 50-Kilometer-Regel.
Wasserkraftanlagen und Windparks ausschließlich in Niedersachsen sollen künftig den Strom für die Kunden der Stadtwerke Wolfenbüttel liefern. Von 2024 an, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens, wolle man private wie gewerbliche Tarifkundinnen und -kunden mit Grünstrom beliefern, der zur einen Hälfte im eigenen Bundesland erzeugt wird und zur anderen Hälfte aus Wasserkraftanlagen aus Europa stammt. Von 2025 an wollen die Stadtwerke Wolfenbüttel dann ausschließlich erneuerbaren Strom mit dem Herkunftsnachweis „Niedersachsen“ liefern.

Produziert werden soll der beispielsweise in der Statkraft-Wasserkraftanlage in Landesbergen im Landkreis Nienburg/Weser, wo mithilfe der Weser jährlich rund 35 Millionen kWh sauberer Strom pro Jahr erzeugt werden. Auch fünf Onshore-Windkraftwerke in Laatzen bei Hannover gehören zu den Anlagen, die von 2024 an zertifizierte Windenergie für die Stadtwerke Wolfenbüttel liefern sollen.

Für die Kennzeichnung als „Regionalstrom“ laut Herkunftsnachweisregister müssen Erzeugungsanlagen innerhalb eines Umkreises von 50 Kilometer um den Verbrauchsort liegen. Landesbergen liegt von Wolfenbüttel mit etwa 130 Kilometern deutlich weiter entfernt.

Auf Nachfrage der Redaktion heißt es aus dem Stadtwerk, man beziehe sich nicht auf regionalen Grünstrom aus der Region um Wolfenbüttel, sondern auf „regionalen Ökostrom aus Anlagen in Deutschland“. Dieser Ökostrom erfülle die VdTÜV Basisrichtlinie Merkblatt 1304 „mit der besonderen Erweiterung, dass er regional aus Anlagen in Niedersachsen kommt und auch so zertifiziert wurde“.

Teurer werden soll der Strom für die Endkunden nicht. „Wir haben so kalkuliert, dass die Preise konstant bleiben; auch die Vertragsbedingungen sowie Laufzeiten ändern sich nicht“, so Stadtwerke-Geschäftsführerin Vera Steiner. Der Regionalversorger hatte zum Juni 2023 seine Strompreise gesenkt: Im Stromtarif WF-eco kostet die kWh seither statt 43,41 Cent nun 35,21 Cent brutto.
 
 
Niedersachsen erzeugt mehr, als es verbraucht

Niedersachsen produziert dem Energiewendebericht 2022 des Landes zufolge mehr Strom, als es verbraucht. Maßgeblich dabei ist die Windkraft, für die der Bericht im Bereich Onshore für das Jahr 2022 eine installierte Leistung von 6.156 MW verzeichnet. Offshore waren Ende vorigen Jahres 829 Anlagen mit einer Leistung von 4.906 MW installiert, deren Ökostrom in Niedersachsen anlandet. Insgesamt liegt das Land damit bei der Windkraft im Vergleich mit anderen Bundesländern mit Abstand vorne; Nummer zwei ist Schleswig-Holstein.

Die insgesamt in Niedersachsen installierte PV-Leistung lag Ende des Jahres 2022 bei rund 5.600 MW. Auch im Bereich der Stromgewinnung aus Biomasse belegt das Land mit 1.451 MW (Oktober 2022) im Bundesvergleich einen Spitzenplatz.

Freitag, 8.12.2023, 14:05 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Quelle: Pixabay / Ralph Lindner
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Wolfenbüttel setzt auf „regionalen Ökostrom“
Öko ist der Strom der Stadtwerke Wolfenbüttel bereits seit 2010. Nun soll er auch ausschließlich regional produziert werden. Dabei gilt etwas anderes als die 50-Kilometer-Regel.
Wasserkraftanlagen und Windparks ausschließlich in Niedersachsen sollen künftig den Strom für die Kunden der Stadtwerke Wolfenbüttel liefern. Von 2024 an, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens, wolle man private wie gewerbliche Tarifkundinnen und -kunden mit Grünstrom beliefern, der zur einen Hälfte im eigenen Bundesland erzeugt wird und zur anderen Hälfte aus Wasserkraftanlagen aus Europa stammt. Von 2025 an wollen die Stadtwerke Wolfenbüttel dann ausschließlich erneuerbaren Strom mit dem Herkunftsnachweis „Niedersachsen“ liefern.

Produziert werden soll der beispielsweise in der Statkraft-Wasserkraftanlage in Landesbergen im Landkreis Nienburg/Weser, wo mithilfe der Weser jährlich rund 35 Millionen kWh sauberer Strom pro Jahr erzeugt werden. Auch fünf Onshore-Windkraftwerke in Laatzen bei Hannover gehören zu den Anlagen, die von 2024 an zertifizierte Windenergie für die Stadtwerke Wolfenbüttel liefern sollen.

Für die Kennzeichnung als „Regionalstrom“ laut Herkunftsnachweisregister müssen Erzeugungsanlagen innerhalb eines Umkreises von 50 Kilometer um den Verbrauchsort liegen. Landesbergen liegt von Wolfenbüttel mit etwa 130 Kilometern deutlich weiter entfernt.

Auf Nachfrage der Redaktion heißt es aus dem Stadtwerk, man beziehe sich nicht auf regionalen Grünstrom aus der Region um Wolfenbüttel, sondern auf „regionalen Ökostrom aus Anlagen in Deutschland“. Dieser Ökostrom erfülle die VdTÜV Basisrichtlinie Merkblatt 1304 „mit der besonderen Erweiterung, dass er regional aus Anlagen in Niedersachsen kommt und auch so zertifiziert wurde“.

Teurer werden soll der Strom für die Endkunden nicht. „Wir haben so kalkuliert, dass die Preise konstant bleiben; auch die Vertragsbedingungen sowie Laufzeiten ändern sich nicht“, so Stadtwerke-Geschäftsführerin Vera Steiner. Der Regionalversorger hatte zum Juni 2023 seine Strompreise gesenkt: Im Stromtarif WF-eco kostet die kWh seither statt 43,41 Cent nun 35,21 Cent brutto.
 
 
Niedersachsen erzeugt mehr, als es verbraucht

Niedersachsen produziert dem Energiewendebericht 2022 des Landes zufolge mehr Strom, als es verbraucht. Maßgeblich dabei ist die Windkraft, für die der Bericht im Bereich Onshore für das Jahr 2022 eine installierte Leistung von 6.156 MW verzeichnet. Offshore waren Ende vorigen Jahres 829 Anlagen mit einer Leistung von 4.906 MW installiert, deren Ökostrom in Niedersachsen anlandet. Insgesamt liegt das Land damit bei der Windkraft im Vergleich mit anderen Bundesländern mit Abstand vorne; Nummer zwei ist Schleswig-Holstein.

Die insgesamt in Niedersachsen installierte PV-Leistung lag Ende des Jahres 2022 bei rund 5.600 MW. Auch im Bereich der Stromgewinnung aus Biomasse belegt das Land mit 1.451 MW (Oktober 2022) im Bundesvergleich einen Spitzenplatz.

Freitag, 8.12.2023, 14:05 Uhr
Katia Meyer-Tien

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