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Energie & Management > Aus Der Zeitung - Smart Meter Rollout: Ende 2024 im Blick
Quelle: E&M
Aus Der Zeitung

Smart Meter Rollout: Ende 2024 im Blick

Die Stadtwerke Wolfenbüttel sind einer der kommunalen Messstellenbetreiber, die mit Hausheld zusammen den Voll-Rollout intelligenter Messsysteme angegangen sind. 
Erste Überlegungen zum Smart Meter Rollout kamen in Wolfenbüttel im Jahr 2019 auf − damals „noch im Rahmen der Minimalanforderungen“, wie Matthias Tramp berichtet. Da sich das Zertifizierungsverfahren der Smart Meter Gateways so sehr in die Länge zog und zusätzlich noch ein Dienstleister überraschenderweise wegfiel, sei das Projekt jedoch ins Stocken geraten, so der technische Geschäftsführer der Stadtwerke.

Vor zwei Jahren war es dann aber so weit. „Die finale Entscheidung zum umgehenden Voll-Rollout und zur Bindung eines neuen, sehr innovativen Dienstleisters fiel uns in 2021 nicht leicht“, räumt er ein. Sie erweise sich heute „aber mehr denn je als richtig“. Angesichts der steigenden Anforderungen an die zeitscharfe Erfassung von Messwerten und der volatilen politischen Rahmenbedingungen „sehen wir uns schon in einer recht guten Position“ − und angesichts der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Einführung variabler Tarife gegenüber anderen auch in einer besseren Position, fügt er hinzu.

Die Stadtwerke Wolfenbüttel haben nach eigenen Angaben 34.400 Zähler in ihrem Netz. In einem zweistufigen Prozess sollen diese komplett umgerüstet werden. „Wir rollen zunächst moderne Messeinrichtungen aus. Parallel wird das Funknetz errichtet. Steht dieses zuverlässig, wird die moderne Messeinrichtung mit dem Gateway verheiratet“, erläutert Tramp. Beide Geräte zusammen ergeben ein intelligentes Messsystem. Dem Geschäftsführer zufolge sind rund 16.000 Zähler mittlerweile ausgetauscht und davon 4.400 schon als Teil eines intelligenten Messsystems im Einsatz. „Unser Ziel ist, Ende 2024 fertig zu sein“, so Tramp.

Doch allein der Wille zum schnellen und umfassenden Rollout garantiert noch nicht den raschen Fortschritt des Ausbaus der Infrastruktur. Für viele Stadtwerke ist die Integration der IT-Systeme eine große Herausforderung. Dies ist in Wolfenbüttel nicht anders.

Derzeit 4.400 intelligente Messsysteme im Einsatz

Eine manuelle Verarbeitung der Zählerwechsel mit den angebundenen Prozessen sei undenkbar. „Wir sprechen ja in Wolfenbüttel zurzeit schon von bis zu 500 Zählern die Woche“, rechnet der Stadtwerkechef vor und skizziert einige der Baustellen in der IT-Landschaft. Die systemische Anlage eines intelligenten Messsystems sei mit der Neuanlage von Verträgen verbunden − wegen des Messentgelts. Auch die Marktkommunikation müsse umgestellt werden. Es lässt sich erahnen, dass die Ansprüche an die Automatisierung über Modulgrenzen hinweg „enorm“ sind, wie es Tramp formuliert.

Zu den IT-seitigen Herausforderungen kommt auch noch, dass die Versorger mit Gasspeicherumlage, Energiepreisbremsen und anderen regulatorischen Anforderungen mehr als genug zu tun haben. Trotzdem habe man sich „parallel mit großem Engagement“ dem intelligenten Messwesen zugewandt.
Hausheld übernimmt in Wolfenbüttel mit eigenem Personal die Installation der Zähler, Gateways und Funkmodule. Die Stadtwerke unterstützen mit ihren Monteuren bei Neusetzungen und Turnuswechseln außerhalb der Ausbauplangebiete.

Über die IT- und Kapazitätsthemen hinaus haben die Sicherheitsanforderungen an die Lieferkette („Silke“) und die Montage („Simon“) den Stadtwerken das Leben schwer gemacht, genauso wie die Extremverweigerer unter den Kunden, von denen es in Wolfenbüttel laut Tramp allerdings nur relativ wenige gibt.

Ein Thema hebt der Stadtwerkechef noch besonders hervor: Die zwingende tagesscharfe Datenübertragung bereite Probleme mit Vermietern und Kunden, die sich bei einem Umzug nicht abmelden oder anmelden. Das intelligente Messsystem liefere zwar die für jede Abgrenzung benötigten Daten. Deren Verwendung sei aber wegen der bei den intelligenten Messsystemen bereits automatisiert erfolgten Marktkommunikation nicht zulässig. „Wechselprozesse von Anschlussnutzern sind also nur in die Zukunft zulässig“, so Tramp. Differenzen müssten zivilrechtlich geklärt werden. „Für uns als kundenorientiertes Stadtwerk ist es schwierig, dies ohne Ärger zu vermitteln“, bedauert der Geschäftsführer.

Dienstag, 17.10.2023, 08:45 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Aus Der Zeitung - Smart Meter Rollout: Ende 2024 im Blick
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Smart Meter Rollout: Ende 2024 im Blick
Die Stadtwerke Wolfenbüttel sind einer der kommunalen Messstellenbetreiber, die mit Hausheld zusammen den Voll-Rollout intelligenter Messsysteme angegangen sind. 
Erste Überlegungen zum Smart Meter Rollout kamen in Wolfenbüttel im Jahr 2019 auf − damals „noch im Rahmen der Minimalanforderungen“, wie Matthias Tramp berichtet. Da sich das Zertifizierungsverfahren der Smart Meter Gateways so sehr in die Länge zog und zusätzlich noch ein Dienstleister überraschenderweise wegfiel, sei das Projekt jedoch ins Stocken geraten, so der technische Geschäftsführer der Stadtwerke.

Vor zwei Jahren war es dann aber so weit. „Die finale Entscheidung zum umgehenden Voll-Rollout und zur Bindung eines neuen, sehr innovativen Dienstleisters fiel uns in 2021 nicht leicht“, räumt er ein. Sie erweise sich heute „aber mehr denn je als richtig“. Angesichts der steigenden Anforderungen an die zeitscharfe Erfassung von Messwerten und der volatilen politischen Rahmenbedingungen „sehen wir uns schon in einer recht guten Position“ − und angesichts der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Einführung variabler Tarife gegenüber anderen auch in einer besseren Position, fügt er hinzu.

Die Stadtwerke Wolfenbüttel haben nach eigenen Angaben 34.400 Zähler in ihrem Netz. In einem zweistufigen Prozess sollen diese komplett umgerüstet werden. „Wir rollen zunächst moderne Messeinrichtungen aus. Parallel wird das Funknetz errichtet. Steht dieses zuverlässig, wird die moderne Messeinrichtung mit dem Gateway verheiratet“, erläutert Tramp. Beide Geräte zusammen ergeben ein intelligentes Messsystem. Dem Geschäftsführer zufolge sind rund 16.000 Zähler mittlerweile ausgetauscht und davon 4.400 schon als Teil eines intelligenten Messsystems im Einsatz. „Unser Ziel ist, Ende 2024 fertig zu sein“, so Tramp.

Doch allein der Wille zum schnellen und umfassenden Rollout garantiert noch nicht den raschen Fortschritt des Ausbaus der Infrastruktur. Für viele Stadtwerke ist die Integration der IT-Systeme eine große Herausforderung. Dies ist in Wolfenbüttel nicht anders.

Derzeit 4.400 intelligente Messsysteme im Einsatz

Eine manuelle Verarbeitung der Zählerwechsel mit den angebundenen Prozessen sei undenkbar. „Wir sprechen ja in Wolfenbüttel zurzeit schon von bis zu 500 Zählern die Woche“, rechnet der Stadtwerkechef vor und skizziert einige der Baustellen in der IT-Landschaft. Die systemische Anlage eines intelligenten Messsystems sei mit der Neuanlage von Verträgen verbunden − wegen des Messentgelts. Auch die Marktkommunikation müsse umgestellt werden. Es lässt sich erahnen, dass die Ansprüche an die Automatisierung über Modulgrenzen hinweg „enorm“ sind, wie es Tramp formuliert.

Zu den IT-seitigen Herausforderungen kommt auch noch, dass die Versorger mit Gasspeicherumlage, Energiepreisbremsen und anderen regulatorischen Anforderungen mehr als genug zu tun haben. Trotzdem habe man sich „parallel mit großem Engagement“ dem intelligenten Messwesen zugewandt.
Hausheld übernimmt in Wolfenbüttel mit eigenem Personal die Installation der Zähler, Gateways und Funkmodule. Die Stadtwerke unterstützen mit ihren Monteuren bei Neusetzungen und Turnuswechseln außerhalb der Ausbauplangebiete.

Über die IT- und Kapazitätsthemen hinaus haben die Sicherheitsanforderungen an die Lieferkette („Silke“) und die Montage („Simon“) den Stadtwerken das Leben schwer gemacht, genauso wie die Extremverweigerer unter den Kunden, von denen es in Wolfenbüttel laut Tramp allerdings nur relativ wenige gibt.

Ein Thema hebt der Stadtwerkechef noch besonders hervor: Die zwingende tagesscharfe Datenübertragung bereite Probleme mit Vermietern und Kunden, die sich bei einem Umzug nicht abmelden oder anmelden. Das intelligente Messsystem liefere zwar die für jede Abgrenzung benötigten Daten. Deren Verwendung sei aber wegen der bei den intelligenten Messsystemen bereits automatisiert erfolgten Marktkommunikation nicht zulässig. „Wechselprozesse von Anschlussnutzern sind also nur in die Zukunft zulässig“, so Tramp. Differenzen müssten zivilrechtlich geklärt werden. „Für uns als kundenorientiertes Stadtwerk ist es schwierig, dies ohne Ärger zu vermitteln“, bedauert der Geschäftsführer.

Dienstag, 17.10.2023, 08:45 Uhr
Fritz Wilhelm

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