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Energie & Management > Studien - Wie Europa PV-Fachkräfte gewinnen kann
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Studien

Wie Europa PV-Fachkräfte gewinnen kann

Mit dem Wachstum der Solarindustrie steigt auch der Bedarf an Fachkräften. Der „EU Solar Jobs Report“ zeigt, wie diese gewonnen werden können.
648.000 Vollzeitstellen gab es dem „EU Solar Jobs Report“ in der Solarbranche im Jahr 2022. Das entspricht einer Steigerung um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und wirft die Frage auf, wo die Fachkräfte der Zukunft bei weiterem Wachstum der Brache herkommen sollen. Die Studie des europäischen Branchendachverbands Solar Power Europe (SPE) hat dazu sieben Maßnahmenvorschläge entwickelt:
  • Eine nationale Einschätzung der Dimension des Fachkräftemangels. Bislang seien Daten zur Zahl der fehlenden Fachkräfte in den Bereichen Konstruktion, Bau und Elektrik unvollständig und müssten von privaten Initiativen zusammengetragen werden. Um einen gesamteuropäischen Aktionsplan zu entwickeln müssten die Regierungen diese Daten sammeln, regelmäßig aktualisieren und so aufbereiten, das sie international vergleichbar sind.
  • Eine Neuausrichtung der Bildungspolitik in den europäischen Ländern. Eine Bildungspolitik, die den Fokus auf akademische Ausbildung lege, habe langfristige Konsequenzen für die Fähigkeit Europas, die Energiewende zu meistern. Die Regierungen sollten daher den Fachkräftebedarf und die Karrieremöglichkeiten in Handwerksberufen besser kommunizieren und auf deren gesellschaftliche Wertschätzung hinarbeiten. Auch die entsprechenden Ausbildungsstätten und Ausbilder sollten besser gefördert und anerkannt werden.
  • Eine spezialisierte Ausbildung. Die Solarbranche brauche in erster Linie zwei Berufsgruppen: Qualifizierte Elektriker für Design, Netzanschluss und Projektentwicklung sowie Bauarbeiter, insbesondere Dachdecker, für die Installation. Dementsprechend sollte in der Baubranche die Ausbildung und Spezialisierung im Hinblick auf die Installation von Solarmodulen gefördert werden, während Elektrikern schon in der Ausbildung Solar-PV-Trainings angeboten werden sollten. Noch zu etablierende „Net-Zero Academies“ könnten dabei helfen, die entsprechenden Ausbildungsinhalte zu definieren.
  • Weiter- und Requalifizierung. Lebenslanges Lernen und entsprechende Angebote könnten ebenfalls helfen, qualifizierte Fachkräfte aus dem Pool der bereits Beschäftigten zu generieren. Auch den Fachkräften der Branche müssten angesichts des technischen Fortschritts ständige Fortbildungen ermöglicht werden. Hier seien die Net-Zero-Academies ebenfalls gefragt.
  • Koordiniation der energiepolitischen Maßnahmen. Gezielte, koordinierte Fördermaßnahmen – wie beispielsweise die Kombination von Förderungen für Asbestsanierungen und PV-Anlageninstallation – könnten zu effizienterem Ressourceneinsatz führen. Auch gezielte Informationskampagnen, zum Beispiel zu den Sanierungsmöglichkeiten für Hausbesitzer, könnten dazu beitragen, Gebäudesanierung und Elektrizifizierung synergetisch zu organisieren.
  • Internationale Anerkennung von Bildungsabschlüssen. Regierungen sollten die gegenseitige Anerkennung von Qualifikationen garantieren. Langfristig müsse dafür ein EU-weit gültiger Zertifzierungsstandard entwickelt werden. Auch die internationale Entsendung von Arbeitskräften müsse erleichtert werden.
  • Die Einbeziehung der Anforderungen der Branche in die Migrationspolitik. EU-weit müsse die Einreise von Arbeitskräften aus Drittstaaten deutlich vereinfacht werden. Sogenannte „Talent Partnerships“ und der „EU Talent Pool“ könnten dazu beitragen, legale Migration in die strategisch wichtigen Sektoren zu steuern.
Der vollständige „EU Solar Jobs Report“ ist nach kostenfreier Registrierung auf den Seiten von Solar Power Europe abrufbar.

Mittwoch, 22.11.2023, 16:23 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Wie Europa PV-Fachkräfte gewinnen kann
Mit dem Wachstum der Solarindustrie steigt auch der Bedarf an Fachkräften. Der „EU Solar Jobs Report“ zeigt, wie diese gewonnen werden können.
648.000 Vollzeitstellen gab es dem „EU Solar Jobs Report“ in der Solarbranche im Jahr 2022. Das entspricht einer Steigerung um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und wirft die Frage auf, wo die Fachkräfte der Zukunft bei weiterem Wachstum der Brache herkommen sollen. Die Studie des europäischen Branchendachverbands Solar Power Europe (SPE) hat dazu sieben Maßnahmenvorschläge entwickelt:
  • Eine nationale Einschätzung der Dimension des Fachkräftemangels. Bislang seien Daten zur Zahl der fehlenden Fachkräfte in den Bereichen Konstruktion, Bau und Elektrik unvollständig und müssten von privaten Initiativen zusammengetragen werden. Um einen gesamteuropäischen Aktionsplan zu entwickeln müssten die Regierungen diese Daten sammeln, regelmäßig aktualisieren und so aufbereiten, das sie international vergleichbar sind.
  • Eine Neuausrichtung der Bildungspolitik in den europäischen Ländern. Eine Bildungspolitik, die den Fokus auf akademische Ausbildung lege, habe langfristige Konsequenzen für die Fähigkeit Europas, die Energiewende zu meistern. Die Regierungen sollten daher den Fachkräftebedarf und die Karrieremöglichkeiten in Handwerksberufen besser kommunizieren und auf deren gesellschaftliche Wertschätzung hinarbeiten. Auch die entsprechenden Ausbildungsstätten und Ausbilder sollten besser gefördert und anerkannt werden.
  • Eine spezialisierte Ausbildung. Die Solarbranche brauche in erster Linie zwei Berufsgruppen: Qualifizierte Elektriker für Design, Netzanschluss und Projektentwicklung sowie Bauarbeiter, insbesondere Dachdecker, für die Installation. Dementsprechend sollte in der Baubranche die Ausbildung und Spezialisierung im Hinblick auf die Installation von Solarmodulen gefördert werden, während Elektrikern schon in der Ausbildung Solar-PV-Trainings angeboten werden sollten. Noch zu etablierende „Net-Zero Academies“ könnten dabei helfen, die entsprechenden Ausbildungsinhalte zu definieren.
  • Weiter- und Requalifizierung. Lebenslanges Lernen und entsprechende Angebote könnten ebenfalls helfen, qualifizierte Fachkräfte aus dem Pool der bereits Beschäftigten zu generieren. Auch den Fachkräften der Branche müssten angesichts des technischen Fortschritts ständige Fortbildungen ermöglicht werden. Hier seien die Net-Zero-Academies ebenfalls gefragt.
  • Koordiniation der energiepolitischen Maßnahmen. Gezielte, koordinierte Fördermaßnahmen – wie beispielsweise die Kombination von Förderungen für Asbestsanierungen und PV-Anlageninstallation – könnten zu effizienterem Ressourceneinsatz führen. Auch gezielte Informationskampagnen, zum Beispiel zu den Sanierungsmöglichkeiten für Hausbesitzer, könnten dazu beitragen, Gebäudesanierung und Elektrizifizierung synergetisch zu organisieren.
  • Internationale Anerkennung von Bildungsabschlüssen. Regierungen sollten die gegenseitige Anerkennung von Qualifikationen garantieren. Langfristig müsse dafür ein EU-weit gültiger Zertifzierungsstandard entwickelt werden. Auch die internationale Entsendung von Arbeitskräften müsse erleichtert werden.
  • Die Einbeziehung der Anforderungen der Branche in die Migrationspolitik. EU-weit müsse die Einreise von Arbeitskräften aus Drittstaaten deutlich vereinfacht werden. Sogenannte „Talent Partnerships“ und der „EU Talent Pool“ könnten dazu beitragen, legale Migration in die strategisch wichtigen Sektoren zu steuern.
Der vollständige „EU Solar Jobs Report“ ist nach kostenfreier Registrierung auf den Seiten von Solar Power Europe abrufbar.

Mittwoch, 22.11.2023, 16:23 Uhr
Katia Meyer-Tien

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