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Energie & Management > Windkraft Onshore - Waldwindpark nach juristischem Störfeuer in Betrieb
Quelle: Fotolia / Mellimage
Windkraft Onshore

Waldwindpark nach juristischem Störfeuer in Betrieb

Die Genehmigung ist schon drei Jahre alt, aber zwei Umweltverbände hatten den Waldwindpark "Junge Donau" erheblich verzögert. Jetzt sind die fünf interkommunalen Windräder in Betrieb.
Der Waldwindpark "Junge Donau" der Stadtwerke-Kooperation Kommunalpartner ist am 22. September bei einem Bürgerfest mit Politprominenz in Betrieb genommen worden − drei Jahre nach der Genehmigung durch das Landratsamt Tuttlingen (Baden-Württemberg). Technisch erzeugen die fünf V150-Maschinen des dänischen Herstellers Vestas mit einer Einzelleistung von 4,2 MW seit Juli Windstrom.

Nach der Genehmigung konnten die Bagger auf einer bewaldeten Anhöhe zwischen den Gemarkungen Eßlingen und Ippingen der Gemeinde Immendingen bis 2022 nicht anrollen: Zuerst gingen zwei Umweltverbände neun Monate lang in ein Widerspruchsverfahren mit dem Landratsamt und zogen ihre Rechtsmittel dann plötzlich zurück. Die Kläger waren die "Landschafts- und Naturschutzinitiative Schwarzwald e. V." aus dem badischen St. Märgen und der "Verein für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität e. V." aus dem bayerischen Erbendorf. Danach klagten andere Gegner des Windparks vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Mannheim in einem Eilverfahren gegen das Vorhaben. Der VGH wies die Klage 2022 zurück.

Laut Südwestrundfunk gab es auch unter den Eßlingern Gegner der Windkraftanlagen, die mit einer Nabenhöhe von 166 Metern und Rotordurchmessern von 150 Metern den Baumbestand sichtbar überragen. Doch mit zunehmendem Baufortschritt sei der lokale Widerstand abgeebbt. Für die Haselmaus wurde in umliegenden Waldflächen Ersatzlebensraum geschaffen, und eine weitere 5 Hektar große bewaldete Ausgleichsfläche westlich des Windparks wurde aus der forstlichen Bewirtschaftung genommen.

21 MW ist im Ländle schon einer der größten Windparks

Dass der Projektierer Juwi die "Junge Donau" in der Nähe der Donauversickerung in einer Mitteilung als einen der größten Windparks Baden-Württembergs bezeichnet, spricht angesichts einer installierten Gesamtleistung von 21 MW Bände über den Rückstand des süddeutschen Landes in der Windkraft.

Juwi, eine Konzerngesellschaft des Mannheimer Kommunalversorgers MVV, hat den Windpark an die Stadtwerke-Kooperation Kommunalpartner übergeben, die ihn seither über eine Betreiber-Kommanditgesellschaft bewirtschaftet. Für die Kommunalpartner ist es der dritte Windpark im Ländle. Er ergänzt den seit fünf Jahren produzierenden Windpark "Amtenhausener Berg" auf derselben Gemarkung Eßlingen mit fünf 3,3-MW-Windrädern vom Typ Vestas V126. Auch diesen hatte Juwi projektiert.

In den baden-württembergischen Kommunalpartnern sind die Stadtwerke Tübringen (SWT), Bietigheim-Bissingen, Mühlacker und Schwäbisch Hall sowie das Stadtwerk am See (Überlingen) und die Energieversorgung Filstal (Göppingen) zusammengeschlossen. SWT-Geschäftsführer Ortwin Wiebeke führt die Geschäfte, SW-See-Chef Florian-Alexander Bürkle den Aufsichtsrat.

"Junge Donau" soll jährlich 52 Millionen kWh Strom erzeugen. Zur Inbetriebnahmefeier kamen Landesumweltministerin Thekla Walker (Grüne), Tuttlingens Landrat Stefan Bär (Freie Wähler), Rathauschefs der Umlandgemeinden und der Kommunalpartner sowie der für die Projektierung in Deutschland verantwortliche Juwi-Geschäftsführer Christian Arnold. Bürger konnten mit VR-Brillen virtuell von den Gondeln herunterschauen.

Dienstag, 26.09.2023, 16:50 Uhr
Georg Eble
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Waldwindpark nach juristischem Störfeuer in Betrieb
Die Genehmigung ist schon drei Jahre alt, aber zwei Umweltverbände hatten den Waldwindpark "Junge Donau" erheblich verzögert. Jetzt sind die fünf interkommunalen Windräder in Betrieb.
Der Waldwindpark "Junge Donau" der Stadtwerke-Kooperation Kommunalpartner ist am 22. September bei einem Bürgerfest mit Politprominenz in Betrieb genommen worden − drei Jahre nach der Genehmigung durch das Landratsamt Tuttlingen (Baden-Württemberg). Technisch erzeugen die fünf V150-Maschinen des dänischen Herstellers Vestas mit einer Einzelleistung von 4,2 MW seit Juli Windstrom.

Nach der Genehmigung konnten die Bagger auf einer bewaldeten Anhöhe zwischen den Gemarkungen Eßlingen und Ippingen der Gemeinde Immendingen bis 2022 nicht anrollen: Zuerst gingen zwei Umweltverbände neun Monate lang in ein Widerspruchsverfahren mit dem Landratsamt und zogen ihre Rechtsmittel dann plötzlich zurück. Die Kläger waren die "Landschafts- und Naturschutzinitiative Schwarzwald e. V." aus dem badischen St. Märgen und der "Verein für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität e. V." aus dem bayerischen Erbendorf. Danach klagten andere Gegner des Windparks vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Mannheim in einem Eilverfahren gegen das Vorhaben. Der VGH wies die Klage 2022 zurück.

Laut Südwestrundfunk gab es auch unter den Eßlingern Gegner der Windkraftanlagen, die mit einer Nabenhöhe von 166 Metern und Rotordurchmessern von 150 Metern den Baumbestand sichtbar überragen. Doch mit zunehmendem Baufortschritt sei der lokale Widerstand abgeebbt. Für die Haselmaus wurde in umliegenden Waldflächen Ersatzlebensraum geschaffen, und eine weitere 5 Hektar große bewaldete Ausgleichsfläche westlich des Windparks wurde aus der forstlichen Bewirtschaftung genommen.

21 MW ist im Ländle schon einer der größten Windparks

Dass der Projektierer Juwi die "Junge Donau" in der Nähe der Donauversickerung in einer Mitteilung als einen der größten Windparks Baden-Württembergs bezeichnet, spricht angesichts einer installierten Gesamtleistung von 21 MW Bände über den Rückstand des süddeutschen Landes in der Windkraft.

Juwi, eine Konzerngesellschaft des Mannheimer Kommunalversorgers MVV, hat den Windpark an die Stadtwerke-Kooperation Kommunalpartner übergeben, die ihn seither über eine Betreiber-Kommanditgesellschaft bewirtschaftet. Für die Kommunalpartner ist es der dritte Windpark im Ländle. Er ergänzt den seit fünf Jahren produzierenden Windpark "Amtenhausener Berg" auf derselben Gemarkung Eßlingen mit fünf 3,3-MW-Windrädern vom Typ Vestas V126. Auch diesen hatte Juwi projektiert.

In den baden-württembergischen Kommunalpartnern sind die Stadtwerke Tübringen (SWT), Bietigheim-Bissingen, Mühlacker und Schwäbisch Hall sowie das Stadtwerk am See (Überlingen) und die Energieversorgung Filstal (Göppingen) zusammengeschlossen. SWT-Geschäftsführer Ortwin Wiebeke führt die Geschäfte, SW-See-Chef Florian-Alexander Bürkle den Aufsichtsrat.

"Junge Donau" soll jährlich 52 Millionen kWh Strom erzeugen. Zur Inbetriebnahmefeier kamen Landesumweltministerin Thekla Walker (Grüne), Tuttlingens Landrat Stefan Bär (Freie Wähler), Rathauschefs der Umlandgemeinden und der Kommunalpartner sowie der für die Projektierung in Deutschland verantwortliche Juwi-Geschäftsführer Christian Arnold. Bürger konnten mit VR-Brillen virtuell von den Gondeln herunterschauen.

Dienstag, 26.09.2023, 16:50 Uhr
Georg Eble

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