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Energie & Management > Stromnetz - Virtueller Großspeicher aus zehntausenden Batterien
Das virtuelle Sonnen-Kraftwerk verbindet PV-Anlagen und Speicher von Haushalten in ganz Deutschland. Quelle: Sonnen GmbH
Stromnetz

Virtueller Großspeicher aus zehntausenden Batterien

Der Allgäuer Speicherhersteller und Energiedienstleister Sonnen will zehntausende Batterien zu einem virtuellen Speicher bündeln. Er soll die Leistung eines Großkraftwerkes haben.
 
Für den "virtuellen Speicher" seien in Deutschland bereits 25.000 Batterien des Unternehmens, überwiegend in privaten Haushalten, verfügbar, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Durch eine digitale Vernetzung könnten diese Batterien als Großspeicher mit einer Kapazität von 250 Millionen kWh eingesetzt werden. Ziel sei es, diese Kapazität in den kommenden Jahren auf 1 Milliarde kWh auszubauen: „Damit steht dem Stromnetz ein wachsender, dezentraler Pufferspeicher zur Verfügung, der Angebot und Nachfrage von Erneuerbaren Energien ausgleichen kann.“ Sonnen erbringe entsprechende Dienstleistungen bereits in den USA, Australien und Italien.

Bereits heute stelle das virtuelle Kraftwerk von Sonnen − „sonnenVVP“ genannt − in Deutschland Ausgleichsleistung im Ãœbertragungsnetz bereit, um Frequenzschwankungen aufzufangen. Die Einspeisespitzen des Solarstroms könnten damit „netzverträglich“ verschoben werden. Die Kunden könnten davon im Rahmen von „intelligenten Stromverträgen“ profitieren, indem sie an den Erlösen des virtuellen Kraftwerks beteiligt würden.

Sonnen-Chef Oliver Koch weist darauf hin, dass für den virtuellen Großspeicher keine zusätzlichen Flächen benötigt werden. Das gesamte Potenzial der digitalen Vernetzung könne gegenwärtig aber nicht genutzt werden: „Aktuell sind viele Prozesse in den Stromnetzen noch nicht digitalisiert oder entsprechend reguliert, sodass wir das Potenzial unserer Technologie längst nicht ausnutzen.“

Nachdem sich das virtuelle Kraftwerk im Übertragungsnetz bewährt habe, könnten auch in den Verteilnetzen Dienstleistungen zur Netzstabilisierung angeboten werden, wenn Engpässe durch PV-Anlagen, E-Fahrzeuge oder Wärmepumpen absehbar würden. Hier fehlten jedoch laut Koch die entsprechenden Regulierungen und Marktmechanismen. Die Haushalte könnten dabei Zugang zu einem Markt erhalten, der bislang industriellen Kunden vorbehalten sei.

Mittwoch, 16.08.2023, 14:20 Uhr
Tom Weingärtner
Energie & Management > Stromnetz - Virtueller Großspeicher aus zehntausenden Batterien
Das virtuelle Sonnen-Kraftwerk verbindet PV-Anlagen und Speicher von Haushalten in ganz Deutschland. Quelle: Sonnen GmbH
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Virtueller Großspeicher aus zehntausenden Batterien
Der Allgäuer Speicherhersteller und Energiedienstleister Sonnen will zehntausende Batterien zu einem virtuellen Speicher bündeln. Er soll die Leistung eines Großkraftwerkes haben.
 
Für den "virtuellen Speicher" seien in Deutschland bereits 25.000 Batterien des Unternehmens, überwiegend in privaten Haushalten, verfügbar, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Durch eine digitale Vernetzung könnten diese Batterien als Großspeicher mit einer Kapazität von 250 Millionen kWh eingesetzt werden. Ziel sei es, diese Kapazität in den kommenden Jahren auf 1 Milliarde kWh auszubauen: „Damit steht dem Stromnetz ein wachsender, dezentraler Pufferspeicher zur Verfügung, der Angebot und Nachfrage von Erneuerbaren Energien ausgleichen kann.“ Sonnen erbringe entsprechende Dienstleistungen bereits in den USA, Australien und Italien.

Bereits heute stelle das virtuelle Kraftwerk von Sonnen − „sonnenVVP“ genannt − in Deutschland Ausgleichsleistung im Ãœbertragungsnetz bereit, um Frequenzschwankungen aufzufangen. Die Einspeisespitzen des Solarstroms könnten damit „netzverträglich“ verschoben werden. Die Kunden könnten davon im Rahmen von „intelligenten Stromverträgen“ profitieren, indem sie an den Erlösen des virtuellen Kraftwerks beteiligt würden.

Sonnen-Chef Oliver Koch weist darauf hin, dass für den virtuellen Großspeicher keine zusätzlichen Flächen benötigt werden. Das gesamte Potenzial der digitalen Vernetzung könne gegenwärtig aber nicht genutzt werden: „Aktuell sind viele Prozesse in den Stromnetzen noch nicht digitalisiert oder entsprechend reguliert, sodass wir das Potenzial unserer Technologie längst nicht ausnutzen.“

Nachdem sich das virtuelle Kraftwerk im Übertragungsnetz bewährt habe, könnten auch in den Verteilnetzen Dienstleistungen zur Netzstabilisierung angeboten werden, wenn Engpässe durch PV-Anlagen, E-Fahrzeuge oder Wärmepumpen absehbar würden. Hier fehlten jedoch laut Koch die entsprechenden Regulierungen und Marktmechanismen. Die Haushalte könnten dabei Zugang zu einem Markt erhalten, der bislang industriellen Kunden vorbehalten sei.

Mittwoch, 16.08.2023, 14:20 Uhr
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