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Energie & Management > Stromnetz - Verbände fordern schnelleren Netzausbau
Quelle: Verbändeappell
Stromnetz

Verbände fordern schnelleren Netzausbau

13 Verbände fordern von Bundesregierung und Netzbetreibern, den Ausbau und die Digitalisierung der Stromanschlüsse zu beschleunigen, um Energiewende und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Ein breites Bündnis aus 13 Energieverbänden fordert von Politik und Netzbetreibern deutlich mehr Tempo beim Ausbau und der Digitalisierung von Stromnetzen. In einem gemeinsamen Aufruf betonen sie, dass leistungsfähige Netzanschlüsse eine Grundvoraussetzung für die Transformation von Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft seien.

„Jeder nicht realisierte Netzanschluss ist ein verlorener Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands“, heißt es in dem Appell. Der Zugang zu stabilen Stromnetzen sei essenziell für Unternehmen, Privathaushalte, Kommunen und Rechenzentren ebenso wie für erneuerbare Erzeuger und Speicher. Nur mit einer modernen Netzinfrastruktur könne Strom sicher eingespeist und genutzt werden.

ZVEI-Geschäftsführerin Sarah Bäumchen bezeichnete das Stromnetz als „Rückgrat der Energiewende“. Die Infrastruktur müsse leistungsfähig, digital und zukunftsfest sein, um Investitionen und Transformation zu ermöglichen. „Jeder Anschluss, der nicht realisiert wird, behindert Investitionen in Wettbewerbsfähigkeit, bremst den Fortschritt der Energiewende und gefährdet die Akzeptanz in der Bevölkerung“, sagte Bäumchen.

Die Forderungen im Einzelnen

Das Verbändebündnis verlangt unter anderem den Ausbau der Netzanschlusskapazitäten, digitale und transparente Verfahren für Anschlussanfragen sowie verbindliche Fristen bei der Umsetzung. BNE-Geschäftsführer Robert Busch kritisierte, die „Digitalisierungsoffensive der Netzbetreiber“ sei längst überfällig. Nur mit echter Netztransparenz könnten faire und flexible Verträge entstehen, die Erneuerbare und Speicher schneller ans Netz brächten.

Auch aus Sicht der Energieeffizienz- und Immobilienwirtschaft besteht dringender Handlungsbedarf. Christian Noll, Geschäftsführender Vorstand der Deneff, betonte, dass Energieeffizienz die Netze entlaste und Kosten senke. Zugleich seien schnelle Netzanschlüsse zentral, um Industrie- und Gebäudesektor zu dekarbonisieren. ZIA-Geschäftsführer Joachim Lohse forderte bundesweit einheitliche Standards und digitale Schnittstellen, um Prozesse zu vereinheitlichen und Kosten zu reduzieren.

VEA-Geschäftsführer Christian Otto verwies auf die Herausforderungen im Mittelstand: Viele Unternehmen müssten ihre Wärmeprozesse elektrifizieren, könnten dies aber wegen fehlender Netzanschlusskapazitäten kaum umsetzen. „Die aktuelle Situation lässt unsere Mitglieder verzweifeln. Der Glaube an die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland schwindet zunehmend“, sagte Otto.

Auch Haushalte und Gewerbe betroffen

Auch Verbraucherinnen und Verbraucher seien betroffen. VZBV-Vorständin Ramona Pop mahnte, Netzanschlussverfahren müssten digitalisiert und standardisiert werden, damit private Akteure ihre Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, E-Ladesäulen und Speicher unkompliziert anschließen könnten.

Andreas Wieg von der Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim DGRV hob hervor, dass die über 1.000 Energiegenossenschaften in Deutschland auf moderne Netze angewiesen seien: „Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger darf nicht durch fehlende Anschlüsse oder veraltete Infrastruktur gebremst werden.“

Auch der Einzelhandel steht laut HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth unter Druck. Ohne ausreichende Netzkapazitäten könnten Handelsunternehmen die Ausbauziele für Ladeinfrastruktur und PV-Anlagen nicht erfüllen, was zu Bußgeldern führen könne.

Gipfelbeschlüsse von 2024 umsetzen

Die Verbände verlangen von der Bundesregierung, die Ergebnisse des Netzanschlussgipfels aus dem Jahr 2024 zügig umzusetzen. Dazu gehörten klare Rahmenbedingungen, weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungen und verbindliche Fristen für Netzbetreiber. Nur so könne die Energie- und Wirtschaftswende gelingen.

Das Bündnis betont, alle Beteiligten seien bereit, zu investieren und zu bauen. Doch ohne gesicherten Zugang zu einer modernen Netzinfrastruktur drohe der Fortschritt zu stocken – mit Folgen für Wettbewerbsfähigkeit, Klimaschutz und gesellschaftliche Akzeptanz.

Zum Bündnis gehören der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE), der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV), der Bundesverband Energiespeicher Systeme (BVES), der Bundesverband Windenergie (BWE), die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff), Die Familienunternehmer, der Handelsverband Deutschland (HDE), der Verband der Energieabnehmer (VEA), der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) sowie der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI).

Dienstag, 4.11.2025, 15:35 Uhr
Susanne Harmsen
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Quelle: Verbändeappell
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Verbände fordern schnelleren Netzausbau
13 Verbände fordern von Bundesregierung und Netzbetreibern, den Ausbau und die Digitalisierung der Stromanschlüsse zu beschleunigen, um Energiewende und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Ein breites Bündnis aus 13 Energieverbänden fordert von Politik und Netzbetreibern deutlich mehr Tempo beim Ausbau und der Digitalisierung von Stromnetzen. In einem gemeinsamen Aufruf betonen sie, dass leistungsfähige Netzanschlüsse eine Grundvoraussetzung für die Transformation von Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft seien.

„Jeder nicht realisierte Netzanschluss ist ein verlorener Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands“, heißt es in dem Appell. Der Zugang zu stabilen Stromnetzen sei essenziell für Unternehmen, Privathaushalte, Kommunen und Rechenzentren ebenso wie für erneuerbare Erzeuger und Speicher. Nur mit einer modernen Netzinfrastruktur könne Strom sicher eingespeist und genutzt werden.

ZVEI-Geschäftsführerin Sarah Bäumchen bezeichnete das Stromnetz als „Rückgrat der Energiewende“. Die Infrastruktur müsse leistungsfähig, digital und zukunftsfest sein, um Investitionen und Transformation zu ermöglichen. „Jeder Anschluss, der nicht realisiert wird, behindert Investitionen in Wettbewerbsfähigkeit, bremst den Fortschritt der Energiewende und gefährdet die Akzeptanz in der Bevölkerung“, sagte Bäumchen.

Die Forderungen im Einzelnen

Das Verbändebündnis verlangt unter anderem den Ausbau der Netzanschlusskapazitäten, digitale und transparente Verfahren für Anschlussanfragen sowie verbindliche Fristen bei der Umsetzung. BNE-Geschäftsführer Robert Busch kritisierte, die „Digitalisierungsoffensive der Netzbetreiber“ sei längst überfällig. Nur mit echter Netztransparenz könnten faire und flexible Verträge entstehen, die Erneuerbare und Speicher schneller ans Netz brächten.

Auch aus Sicht der Energieeffizienz- und Immobilienwirtschaft besteht dringender Handlungsbedarf. Christian Noll, Geschäftsführender Vorstand der Deneff, betonte, dass Energieeffizienz die Netze entlaste und Kosten senke. Zugleich seien schnelle Netzanschlüsse zentral, um Industrie- und Gebäudesektor zu dekarbonisieren. ZIA-Geschäftsführer Joachim Lohse forderte bundesweit einheitliche Standards und digitale Schnittstellen, um Prozesse zu vereinheitlichen und Kosten zu reduzieren.

VEA-Geschäftsführer Christian Otto verwies auf die Herausforderungen im Mittelstand: Viele Unternehmen müssten ihre Wärmeprozesse elektrifizieren, könnten dies aber wegen fehlender Netzanschlusskapazitäten kaum umsetzen. „Die aktuelle Situation lässt unsere Mitglieder verzweifeln. Der Glaube an die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland schwindet zunehmend“, sagte Otto.

Auch Haushalte und Gewerbe betroffen

Auch Verbraucherinnen und Verbraucher seien betroffen. VZBV-Vorständin Ramona Pop mahnte, Netzanschlussverfahren müssten digitalisiert und standardisiert werden, damit private Akteure ihre Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, E-Ladesäulen und Speicher unkompliziert anschließen könnten.

Andreas Wieg von der Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim DGRV hob hervor, dass die über 1.000 Energiegenossenschaften in Deutschland auf moderne Netze angewiesen seien: „Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger darf nicht durch fehlende Anschlüsse oder veraltete Infrastruktur gebremst werden.“

Auch der Einzelhandel steht laut HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth unter Druck. Ohne ausreichende Netzkapazitäten könnten Handelsunternehmen die Ausbauziele für Ladeinfrastruktur und PV-Anlagen nicht erfüllen, was zu Bußgeldern führen könne.

Gipfelbeschlüsse von 2024 umsetzen

Die Verbände verlangen von der Bundesregierung, die Ergebnisse des Netzanschlussgipfels aus dem Jahr 2024 zügig umzusetzen. Dazu gehörten klare Rahmenbedingungen, weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungen und verbindliche Fristen für Netzbetreiber. Nur so könne die Energie- und Wirtschaftswende gelingen.

Das Bündnis betont, alle Beteiligten seien bereit, zu investieren und zu bauen. Doch ohne gesicherten Zugang zu einer modernen Netzinfrastruktur drohe der Fortschritt zu stocken – mit Folgen für Wettbewerbsfähigkeit, Klimaschutz und gesellschaftliche Akzeptanz.

Zum Bündnis gehören der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE), der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV), der Bundesverband Energiespeicher Systeme (BVES), der Bundesverband Windenergie (BWE), die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff), Die Familienunternehmer, der Handelsverband Deutschland (HDE), der Verband der Energieabnehmer (VEA), der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) sowie der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI).

Dienstag, 4.11.2025, 15:35 Uhr
Susanne Harmsen

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