E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Klimaschutz - Stadtwerke Krefeld wollen Busflotte auf Wasserstoff umstellen
Caetanobus (Symbolbild). Quelle: Deutsche Bahn
Klimaschutz

Stadtwerke Krefeld wollen Busflotte auf Wasserstoff umstellen

Die Stadtwerke Krefeld wollen ihre Busflotte auf einen klimaneutralen Antrieb umstellen und setzen dabei auf Wasserstoff. Erste Wasserstoffbusse sollen schon 2024 kommen.
Bis Ende 2025 müssen insgesamt 45 Prozent der Busse, die für den öffentlichen Nahverkehr angeschafft werden, "sauber" sein. Die Hälfte davon muss ganz ohne Emissionen auskommen. Das besagt die "Clean Vehicles Directive" der EU. Fünf Jahre später müssen zwei Drittel der Busse dieses Erfordernis erfüllen. "Sauber" heißt, die Busse müssen entweder emissionsfrei betrieben werden – etwa als Elektro- oder Wasserstoffbus – oder zum Beispiel mit Biokraftstoffen, synthetischen und paraffinhaltigen Kraftstoffen, Erdgas oder Flüssiggas fahren.

Bei der emissionsfreien Mobilität von morgen setzen die Stadtwerke Krefeld (SWK) auf grünen Wasserstoff. Bereits im Jahr 2020 haben Mitarbeitende der SWK zusammen mit Studierenden und Lehrenden der Hochschule Niederrhein mit der Untersuchung begonnen, inwieweit im SWK-Konzern grüner Wasserstoff wirtschaftlich zum Einsatz kommen kann. Jetzt machen sich die Stadtwerke an die Umsetzung: In einem ersten Schritt wollen sie, wie sie in einer Mitteilung bekannt geben, Busse beschaffen. Die Ausschreibung für die ersten Wasserstoffbusse laufen bereits. Im Laufe des zweiten Halbjahres wollen die Stadtwerke den Zuschlag erteilen und bestellen. Fest stehtDie ersten drei Wasserstoffbusse sollen schon 2024 auf den Krefelder Straßen unterwegs sein, sieben weitere sollen 2025 folgen. 

Guido Stilling, Geschäftsführer der SWK-Tochter "SWK MOBIL GmbH", erklärt: "Wir planen fortlaufend, unsere Flotte um weitere Wasserstoffbusse zu ergänzen. Jedes Jahr sollen ein paar Fahrzeuge dazukommen und die älteren Dieselbusse nach und nach ersetzen." Die aktuelle Busflotte umfasst gut 90 Busse. 

Vorteile gegenüber reinen Elektrobussen 

Ein weiterer Schritte ist die Errichtung einer Wasserstofftankstelle. Bis diese realisiert ist, soll der benötigte grüne Wasserstoff für die Busse in mobilen Speichercontainern per Lkw zum Betriebshof der SWK Mobil gebracht werden. Über diese sogenannten Trailer sollen die Busse dann betankt werden. Gerade mal zehn Minuten werde ein Tankvorgang dauern, was ein erheblicher Vorteil gegenüber rein batterieelektrisch betriebenen Bussen sei, wie Rouven Weber anführt. Bei den Stadtwerken Krefeld steuert er das Projekt Wasserstofferzeugung.

Guido Stilling sieht einen weiteren Vorteil in den Wasserstoffbussen: "Bis zu 400 Kilometer weit kommen die Busse mit einer Wasserstoff-Tankfüllung. Damit schaffen sie einen ganzen Tag lang den kompletten Linienumlauf. Bei batteriebetriebenen Elektrobussen müssten wir je nach Linie zwischendurch einmal nachladen." Auch, dass die Wasserstoffbusse direkt auf dem Gelände der SWK Mobil betankt werden können, habe enorme logistische Vorteile, da man sich zusätzliche Fahrten zum Betriebshof spare.

Längerfristig können sich die Stadtwerke auch vorstellen, mit einem eigenen Elektrolyseur selbst klimafreundlichen Wasserstoff herzustellen. Dazu wird, wie es aus der Großstadt am Niederrhein heißt, aktuell an einem Konzept gearbeitet, für das die Krefelder zeitnah einen Förderantrag einreichen wollen. 

Eine Fördermittelzusage in Höhe von 8,9 Millionen Euro halten die SWK bereits in Händen. Rouven Weber erklärt: "Für die Beschaffung der wasserstoffbetriebenen Busse wurden unserem Teilprojektleiter Michael Kuth von der SWK Mobil 2,9 Millionen Euro durch den Bund und für den Bau von Tankstelle und Umbau der Werkstatt weitere 6 Millionen Euro durch das Land NRW zugesagt." Insgesamt beziffern die Stadtwerke die Kosten für die Baumaßnahmen und die Beschaffung der ersten zehn Busse auf 13 Millionen Euro. 

Donnerstag, 13.04.2023, 16:31 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Klimaschutz - Stadtwerke Krefeld wollen Busflotte auf Wasserstoff umstellen
Caetanobus (Symbolbild). Quelle: Deutsche Bahn
Klimaschutz
Stadtwerke Krefeld wollen Busflotte auf Wasserstoff umstellen
Die Stadtwerke Krefeld wollen ihre Busflotte auf einen klimaneutralen Antrieb umstellen und setzen dabei auf Wasserstoff. Erste Wasserstoffbusse sollen schon 2024 kommen.
Bis Ende 2025 müssen insgesamt 45 Prozent der Busse, die für den öffentlichen Nahverkehr angeschafft werden, "sauber" sein. Die Hälfte davon muss ganz ohne Emissionen auskommen. Das besagt die "Clean Vehicles Directive" der EU. Fünf Jahre später müssen zwei Drittel der Busse dieses Erfordernis erfüllen. "Sauber" heißt, die Busse müssen entweder emissionsfrei betrieben werden – etwa als Elektro- oder Wasserstoffbus – oder zum Beispiel mit Biokraftstoffen, synthetischen und paraffinhaltigen Kraftstoffen, Erdgas oder Flüssiggas fahren.

Bei der emissionsfreien Mobilität von morgen setzen die Stadtwerke Krefeld (SWK) auf grünen Wasserstoff. Bereits im Jahr 2020 haben Mitarbeitende der SWK zusammen mit Studierenden und Lehrenden der Hochschule Niederrhein mit der Untersuchung begonnen, inwieweit im SWK-Konzern grüner Wasserstoff wirtschaftlich zum Einsatz kommen kann. Jetzt machen sich die Stadtwerke an die Umsetzung: In einem ersten Schritt wollen sie, wie sie in einer Mitteilung bekannt geben, Busse beschaffen. Die Ausschreibung für die ersten Wasserstoffbusse laufen bereits. Im Laufe des zweiten Halbjahres wollen die Stadtwerke den Zuschlag erteilen und bestellen. Fest stehtDie ersten drei Wasserstoffbusse sollen schon 2024 auf den Krefelder Straßen unterwegs sein, sieben weitere sollen 2025 folgen. 

Guido Stilling, Geschäftsführer der SWK-Tochter "SWK MOBIL GmbH", erklärt: "Wir planen fortlaufend, unsere Flotte um weitere Wasserstoffbusse zu ergänzen. Jedes Jahr sollen ein paar Fahrzeuge dazukommen und die älteren Dieselbusse nach und nach ersetzen." Die aktuelle Busflotte umfasst gut 90 Busse. 

Vorteile gegenüber reinen Elektrobussen 

Ein weiterer Schritte ist die Errichtung einer Wasserstofftankstelle. Bis diese realisiert ist, soll der benötigte grüne Wasserstoff für die Busse in mobilen Speichercontainern per Lkw zum Betriebshof der SWK Mobil gebracht werden. Über diese sogenannten Trailer sollen die Busse dann betankt werden. Gerade mal zehn Minuten werde ein Tankvorgang dauern, was ein erheblicher Vorteil gegenüber rein batterieelektrisch betriebenen Bussen sei, wie Rouven Weber anführt. Bei den Stadtwerken Krefeld steuert er das Projekt Wasserstofferzeugung.

Guido Stilling sieht einen weiteren Vorteil in den Wasserstoffbussen: "Bis zu 400 Kilometer weit kommen die Busse mit einer Wasserstoff-Tankfüllung. Damit schaffen sie einen ganzen Tag lang den kompletten Linienumlauf. Bei batteriebetriebenen Elektrobussen müssten wir je nach Linie zwischendurch einmal nachladen." Auch, dass die Wasserstoffbusse direkt auf dem Gelände der SWK Mobil betankt werden können, habe enorme logistische Vorteile, da man sich zusätzliche Fahrten zum Betriebshof spare.

Längerfristig können sich die Stadtwerke auch vorstellen, mit einem eigenen Elektrolyseur selbst klimafreundlichen Wasserstoff herzustellen. Dazu wird, wie es aus der Großstadt am Niederrhein heißt, aktuell an einem Konzept gearbeitet, für das die Krefelder zeitnah einen Förderantrag einreichen wollen. 

Eine Fördermittelzusage in Höhe von 8,9 Millionen Euro halten die SWK bereits in Händen. Rouven Weber erklärt: "Für die Beschaffung der wasserstoffbetriebenen Busse wurden unserem Teilprojektleiter Michael Kuth von der SWK Mobil 2,9 Millionen Euro durch den Bund und für den Bau von Tankstelle und Umbau der Werkstatt weitere 6 Millionen Euro durch das Land NRW zugesagt." Insgesamt beziffern die Stadtwerke die Kosten für die Baumaßnahmen und die Beschaffung der ersten zehn Busse auf 13 Millionen Euro. 

Donnerstag, 13.04.2023, 16:31 Uhr
Davina Spohn

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.