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Energie & Management > Gasnetz - RWE verkauft sein tschechisches Gasspeichergeschäft
Bei der Vertragsunterzeichnung: Svatopluk Vnoucek, Martin Durcak (beide Ceps), Petr Doskar (Ministerium für Industrie und Handel) sowie Bruno Nöllgen und Reimund von der Höh (beide RWE). Quelle: RWE
Gasnetz

RWE verkauft sein tschechisches Gasspeichergeschäft

Der Essener Energiekonzern RWE hat sechs unterirdische Erdgasspeicher in Tschechien an den tschechischen Stromnetzbetreiber CEPS verkauft. 
Die Speicher verfügen über eine Gesamtkapazität von 2,7 Milliarden Kubikmetern. Dies entspricht rund einem Drittel des tschechischen Jahresverbrauchs, wie der RWE-Konzern mitteilt. Betrieben wurden sie bislang von der tschechische RWE-Tochter „RWE Gas Storage CZ“, dem größten Betreiber von Gasspeichern in dem osteuropäischen Land.

Das Unternehmen wird, wie am 24. August bekannt wurde, vom staatlichen Stromnetzbetreiber „Czech Transmission System Operator (CEPS)“, die Zustimmung der tschechischen Kartellbehörde vorausgesetzt, übernommen. Der Vertrag zur Übernahme der RWE-Tochter sei bereits unterzeichnet worden. Der vereinbarte Kaufpreis belaufe sich auf 360 Millionen Euro. Bis Ende dieses Jahres rechnet RWE mit einer Entscheidung, wie eine Sprecherin des Energiekonzerns gegenüber der Redaktion konkretisierte.

Das liberalkonservative Prager Kabinett hatte die Transaktion zwischen RWE und Ceps kurz zuvor gebilligt, wie es seitens RWE weiter heißt. Laut Josef Sikela, Minister für Industrie und Handel, sei der Kauf ein „logischer Schritt“ zur weiteren Stärkung der Versorgungssicherheit der Tschechischen Republik. Die Investition werde sich in einem Zeitraum von maximal zehn Jahren amortisiert haben. Zum Hintergrund: Seit Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine hat sich das Land vollständig von seiner Abhängigkeit von russischem Erdgas gelöst. Prag konnte sich unter anderem Kapazitäten eines LNG-Terminals in den Niederlanden sichern. 

Gasspeicher in Tschechien nicht per se wasserstofftauglich

Da das tschechische Gasspeichergeschäft nicht zu seinem Kerngeschäft gehöre, habe sich RWE dazu entschieden, dieses Geschäft zu veräußern, teilte der Vorstandsvorsitzende Markus Krebber mit. Das Gasspeichergeschäft in Deutschland werde RWE eigenen Angaben zufolge behalten. Auch die Beschaffenheit der Gasspeicher habe RWE zu diesem Schritt bewogen: So handle es sich bei den deutschen Untergrundspeichern um Salzkavernen. Aufgrund deren geologischen Struktur seien sie für die künftige Speicherung von Wasserstoff bestens geeignet. 

Demgegenüber handelt es sich bei den Gasspeichern in Tschechien um sogenannte Porenspeicher − um natürlich vorkommende, poröse Gesteinsschichten. Zwar ließen sich diese nicht komplett für die Wasserstoffspeicherung ausschließen, wie die RWE-Sprecherin der Redaktion erklärte. Jedoch sei deren Eignung jeweils individuell zu prüfen − etwa, um welche Gesteinsschicht es sich konkret handelt und wie „gasdicht“ diese ist. Da Wasserstoffmoleküle kleiner seien als Erdgasmoleküle, könnten sie bei bestimmten Gesteinsschichten leichter entweichen. Salzkavernen seien im Vergleich dazu gasdicht und mechanisch stabil.

Freitag, 25.08.2023, 12:22 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Gasnetz - RWE verkauft sein tschechisches Gasspeichergeschäft
Bei der Vertragsunterzeichnung: Svatopluk Vnoucek, Martin Durcak (beide Ceps), Petr Doskar (Ministerium für Industrie und Handel) sowie Bruno Nöllgen und Reimund von der Höh (beide RWE). Quelle: RWE
Gasnetz
RWE verkauft sein tschechisches Gasspeichergeschäft
Der Essener Energiekonzern RWE hat sechs unterirdische Erdgasspeicher in Tschechien an den tschechischen Stromnetzbetreiber CEPS verkauft. 
Die Speicher verfügen über eine Gesamtkapazität von 2,7 Milliarden Kubikmetern. Dies entspricht rund einem Drittel des tschechischen Jahresverbrauchs, wie der RWE-Konzern mitteilt. Betrieben wurden sie bislang von der tschechische RWE-Tochter „RWE Gas Storage CZ“, dem größten Betreiber von Gasspeichern in dem osteuropäischen Land.

Das Unternehmen wird, wie am 24. August bekannt wurde, vom staatlichen Stromnetzbetreiber „Czech Transmission System Operator (CEPS)“, die Zustimmung der tschechischen Kartellbehörde vorausgesetzt, übernommen. Der Vertrag zur Übernahme der RWE-Tochter sei bereits unterzeichnet worden. Der vereinbarte Kaufpreis belaufe sich auf 360 Millionen Euro. Bis Ende dieses Jahres rechnet RWE mit einer Entscheidung, wie eine Sprecherin des Energiekonzerns gegenüber der Redaktion konkretisierte.

Das liberalkonservative Prager Kabinett hatte die Transaktion zwischen RWE und Ceps kurz zuvor gebilligt, wie es seitens RWE weiter heißt. Laut Josef Sikela, Minister für Industrie und Handel, sei der Kauf ein „logischer Schritt“ zur weiteren Stärkung der Versorgungssicherheit der Tschechischen Republik. Die Investition werde sich in einem Zeitraum von maximal zehn Jahren amortisiert haben. Zum Hintergrund: Seit Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine hat sich das Land vollständig von seiner Abhängigkeit von russischem Erdgas gelöst. Prag konnte sich unter anderem Kapazitäten eines LNG-Terminals in den Niederlanden sichern. 

Gasspeicher in Tschechien nicht per se wasserstofftauglich

Da das tschechische Gasspeichergeschäft nicht zu seinem Kerngeschäft gehöre, habe sich RWE dazu entschieden, dieses Geschäft zu veräußern, teilte der Vorstandsvorsitzende Markus Krebber mit. Das Gasspeichergeschäft in Deutschland werde RWE eigenen Angaben zufolge behalten. Auch die Beschaffenheit der Gasspeicher habe RWE zu diesem Schritt bewogen: So handle es sich bei den deutschen Untergrundspeichern um Salzkavernen. Aufgrund deren geologischen Struktur seien sie für die künftige Speicherung von Wasserstoff bestens geeignet. 

Demgegenüber handelt es sich bei den Gasspeichern in Tschechien um sogenannte Porenspeicher − um natürlich vorkommende, poröse Gesteinsschichten. Zwar ließen sich diese nicht komplett für die Wasserstoffspeicherung ausschließen, wie die RWE-Sprecherin der Redaktion erklärte. Jedoch sei deren Eignung jeweils individuell zu prüfen − etwa, um welche Gesteinsschicht es sich konkret handelt und wie „gasdicht“ diese ist. Da Wasserstoffmoleküle kleiner seien als Erdgasmoleküle, könnten sie bei bestimmten Gesteinsschichten leichter entweichen. Salzkavernen seien im Vergleich dazu gasdicht und mechanisch stabil.

Freitag, 25.08.2023, 12:22 Uhr
Davina Spohn

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