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Energie & Management > Gasnetz - Netzbetreiber zeigen Willen zur Transformation
Quelle: Screenshot E&M
Gasnetz

Netzbetreiber zeigen Willen zur Transformation

Bis 2035 werden erste reine H2-Netze in großen Teilen Deutschland existieren. Der neu vorgelegte GTP 2023 zeigt den ambitionierten Willen der Branche, die Klimaneutralität umzusetzen.
„Mit dem GTP-Bericht 2023 zeigt die Branche eindrucksvoll, dass sie mit der Transformationsplanung konstant voranschreitet“, sagte Florian Feller, Vorsitzender der Dekarbonisierugnsinitiative „H2vorOrt“, zu dem am 11. September vorgelegten Ergebnisbericht des Gasnetzgebietstransformationsplans (GTP) 2023. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des GTP 2022, den H2 vor Ort zusammen mit dem DVGW und dem VKU im vergangenen Jahr veröffentlicht hatte.

Jährlich fortgeschrieben soll der GTP sukzessive und möglichst bis 2025 eine konkrete Investitionsplanung zur Transformation des Gasnetzes festzurren − so das Ziel der drei Organisationen, in denen ein Großteil der Gasverteilnetzbetreiber zusammengeschlossen ist. 

Die über den GTP koordinierte Planungsarbeit soll sicherstellen, dass die künftige Versorgung mit klimaneutralen Gasen angepasst ist an die örtliche Bedarfslage. Im GTP 2023 konsolidiert sind die Ergebnisse der teilnehmenden Gasverteilnetzbetreiber. 241 sind es, die in diesem zweiten Planungsjahr am GTP teilgenommen haben, wie H2 vor Ort erklärt. Zur Erinnerung: Anfangs waren es noch 180 gewesen. 

Ein Ausschnitt der Inhalte:
  • Dimension: Der GTP bildet nun 74 Prozent des deutschen Gasverteilnetzes ab, sprich 415.000 von den insgesamt über 562.000 Kilometer. Er erreicht 381 der insgesamt 401 Landkreise. 
  • Wasserstoffnetzeinspeisungen: Die Mehrheit der Netzbetreiber plant, bis 2030 mit der Einspeisung von Wasserstoff in ihre Netze zu beginnen.
  • Zielzustand im Jahr 2045, dem Jahr der anvisierten deutschen Klimaneutralität: 2045 wird Wasserstoff in fast ganz Deutschland zum Einsatz kommen. Viele Netzbetreiber gehen von einem gleichzeitigen Einsatz von Biomethan oder anderem klimaneutralem Methan aus.
  • Kommunale Nachfrage klimaneutraler Gase: Die Mehrheit der von den Netzbetreibern rund 1.000 befragten Kommunen setzen auf die Verwendung von Wasserstoff. „Erneuerbare Gase werden oft für die Wärmewende und die Arbeitsplätze vor Ort eingeplant. Das Gasnetz ist hierbei eine wichtige Säule der kommunalen Versorgung“, wie die Mitteilung von H2 vor Ort Gerald Linke, Hauptgeschäftsführer des VKU, zitiert. Nur 5 Prozent der befragten Kommunen sehen künftig keinen Einsatz von klimaneutralen Gasen, so Feller mit Verweis auf die wenigen weißen Flecken auf der Deutschlandkarte. Diese Angabe unterscheide sich deutlich von isolierten Studien.
  • Industrielle Nachfrage klimaneutraler Gase: Von den knapp 1.908 Großkunden, die Gasverteilnetzbetreiber befragt haben, setzen mehr als drei Viertel auf Wasserstoff. 29 Prozent wollen den Wasserstoff bereits bis 2030, weitere 30 Prozent erwarten die Umstellung in den 2030er Jahren.
  • Nachfrage speziell von Biomethan steigt: Die am GTP 2023 teilnehmenden Netzbetreiber haben 2022 mehr Einspeisebegehren erhalten, als es Einspeiseanlagen im Bestand gibt. Feller: „Da ist viel Potenzial da und es müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass es genutzt werden kann.“
Feller unterstreicht die Bedeutung des Verteilnetzes für die Klimaneutralität der Gasnetze: „Nur die Verteilnetzbetreiber sind in der Position, den notwendigen Brückenschlag zwischen H2-Backone und den Endverbrauchern vor Ort zu machen.“ Die Ergebnisse des GTP 2023 verdeutlichten, dass die Transformation der Gasverteilnetze zu Wasserstoff eine entscheidende Rolle nicht nur für die Industrie, sondern auch für die kommunale Wärmeplanung haben werde. Es sei „dringend geboten“, dass der GTP nun den Transformationsplänen der Fernwärmeversorgung in zentralen Punkten gleichgestellt werde.

Der „Der Gasnetzgebietstransformationsplan − Ergebnisbericht 2023“ steht auf der Internetseite von H2 vor Ort zum Download bereit.
 

Der Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP)

Die deutschen Gasverteilnetze versorgen etwa 50 Prozent aller deutschen Haushalte und über 1,8 Millionen Industrie- und Gewerbekunden mit Energie. Der GTP soll als Planungsinstrument für die Transformation der Erdgasnetze hin zum Betrieb mit klimaneutralen Gasen dienen. Initiatoren zum Aufbau des GTP sind der DVGW, der VKU sowie die Initiative H2 vor Ort.

Ziel des GTP ist es, die Transformation zu beschleunigen. Durch die Einzelplanungen der Netzbetreiber in Abstimmung mit den anderen Stufen der Versorgungskette soll ein kohärentes Zielbild für ganz Deutschland entstehen. Möglichst im Jahr 2025 soll eine investitionsfähige Planung stehen. 

Im Rahmen des GTP analysieren die Netzbetreiber auf Basis ihrer jeweiligen Vor-Ort-Situation mehrere Variablen − die Bedarfe ihrer Kunden, die dezentrale Einspeisesituation, die Entwicklung der Wasserstoffbereitstellung durch vorgelagerte Netzbetreiber und die Eignung ihrer Gasnetze für Wasserstoff. Die Ergebnisse fasst die Initiative H2 vor Ort zu einem Ergebnisbericht zusammen. Der Planungsprozess ist ergebnisoffen: Die Umnutzung, die Stilllegung von Erdgasleitungen und auch der partielle Leitungsneubau werden in Betracht gezogen.
 

Montag, 11.09.2023, 14:06 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Gasnetz - Netzbetreiber zeigen Willen zur Transformation
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Gasnetz
Netzbetreiber zeigen Willen zur Transformation
Bis 2035 werden erste reine H2-Netze in großen Teilen Deutschland existieren. Der neu vorgelegte GTP 2023 zeigt den ambitionierten Willen der Branche, die Klimaneutralität umzusetzen.
„Mit dem GTP-Bericht 2023 zeigt die Branche eindrucksvoll, dass sie mit der Transformationsplanung konstant voranschreitet“, sagte Florian Feller, Vorsitzender der Dekarbonisierugnsinitiative „H2vorOrt“, zu dem am 11. September vorgelegten Ergebnisbericht des Gasnetzgebietstransformationsplans (GTP) 2023. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des GTP 2022, den H2 vor Ort zusammen mit dem DVGW und dem VKU im vergangenen Jahr veröffentlicht hatte.

Jährlich fortgeschrieben soll der GTP sukzessive und möglichst bis 2025 eine konkrete Investitionsplanung zur Transformation des Gasnetzes festzurren − so das Ziel der drei Organisationen, in denen ein Großteil der Gasverteilnetzbetreiber zusammengeschlossen ist. 

Die über den GTP koordinierte Planungsarbeit soll sicherstellen, dass die künftige Versorgung mit klimaneutralen Gasen angepasst ist an die örtliche Bedarfslage. Im GTP 2023 konsolidiert sind die Ergebnisse der teilnehmenden Gasverteilnetzbetreiber. 241 sind es, die in diesem zweiten Planungsjahr am GTP teilgenommen haben, wie H2 vor Ort erklärt. Zur Erinnerung: Anfangs waren es noch 180 gewesen. 

Ein Ausschnitt der Inhalte:
  • Dimension: Der GTP bildet nun 74 Prozent des deutschen Gasverteilnetzes ab, sprich 415.000 von den insgesamt über 562.000 Kilometer. Er erreicht 381 der insgesamt 401 Landkreise. 
  • Wasserstoffnetzeinspeisungen: Die Mehrheit der Netzbetreiber plant, bis 2030 mit der Einspeisung von Wasserstoff in ihre Netze zu beginnen.
  • Zielzustand im Jahr 2045, dem Jahr der anvisierten deutschen Klimaneutralität: 2045 wird Wasserstoff in fast ganz Deutschland zum Einsatz kommen. Viele Netzbetreiber gehen von einem gleichzeitigen Einsatz von Biomethan oder anderem klimaneutralem Methan aus.
  • Kommunale Nachfrage klimaneutraler Gase: Die Mehrheit der von den Netzbetreibern rund 1.000 befragten Kommunen setzen auf die Verwendung von Wasserstoff. „Erneuerbare Gase werden oft für die Wärmewende und die Arbeitsplätze vor Ort eingeplant. Das Gasnetz ist hierbei eine wichtige Säule der kommunalen Versorgung“, wie die Mitteilung von H2 vor Ort Gerald Linke, Hauptgeschäftsführer des VKU, zitiert. Nur 5 Prozent der befragten Kommunen sehen künftig keinen Einsatz von klimaneutralen Gasen, so Feller mit Verweis auf die wenigen weißen Flecken auf der Deutschlandkarte. Diese Angabe unterscheide sich deutlich von isolierten Studien.
  • Industrielle Nachfrage klimaneutraler Gase: Von den knapp 1.908 Großkunden, die Gasverteilnetzbetreiber befragt haben, setzen mehr als drei Viertel auf Wasserstoff. 29 Prozent wollen den Wasserstoff bereits bis 2030, weitere 30 Prozent erwarten die Umstellung in den 2030er Jahren.
  • Nachfrage speziell von Biomethan steigt: Die am GTP 2023 teilnehmenden Netzbetreiber haben 2022 mehr Einspeisebegehren erhalten, als es Einspeiseanlagen im Bestand gibt. Feller: „Da ist viel Potenzial da und es müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass es genutzt werden kann.“
Feller unterstreicht die Bedeutung des Verteilnetzes für die Klimaneutralität der Gasnetze: „Nur die Verteilnetzbetreiber sind in der Position, den notwendigen Brückenschlag zwischen H2-Backone und den Endverbrauchern vor Ort zu machen.“ Die Ergebnisse des GTP 2023 verdeutlichten, dass die Transformation der Gasverteilnetze zu Wasserstoff eine entscheidende Rolle nicht nur für die Industrie, sondern auch für die kommunale Wärmeplanung haben werde. Es sei „dringend geboten“, dass der GTP nun den Transformationsplänen der Fernwärmeversorgung in zentralen Punkten gleichgestellt werde.

Der „Der Gasnetzgebietstransformationsplan − Ergebnisbericht 2023“ steht auf der Internetseite von H2 vor Ort zum Download bereit.
 

Der Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP)

Die deutschen Gasverteilnetze versorgen etwa 50 Prozent aller deutschen Haushalte und über 1,8 Millionen Industrie- und Gewerbekunden mit Energie. Der GTP soll als Planungsinstrument für die Transformation der Erdgasnetze hin zum Betrieb mit klimaneutralen Gasen dienen. Initiatoren zum Aufbau des GTP sind der DVGW, der VKU sowie die Initiative H2 vor Ort.

Ziel des GTP ist es, die Transformation zu beschleunigen. Durch die Einzelplanungen der Netzbetreiber in Abstimmung mit den anderen Stufen der Versorgungskette soll ein kohärentes Zielbild für ganz Deutschland entstehen. Möglichst im Jahr 2025 soll eine investitionsfähige Planung stehen. 

Im Rahmen des GTP analysieren die Netzbetreiber auf Basis ihrer jeweiligen Vor-Ort-Situation mehrere Variablen − die Bedarfe ihrer Kunden, die dezentrale Einspeisesituation, die Entwicklung der Wasserstoffbereitstellung durch vorgelagerte Netzbetreiber und die Eignung ihrer Gasnetze für Wasserstoff. Die Ergebnisse fasst die Initiative H2 vor Ort zu einem Ergebnisbericht zusammen. Der Planungsprozess ist ergebnisoffen: Die Umnutzung, die Stilllegung von Erdgasleitungen und auch der partielle Leitungsneubau werden in Betracht gezogen.
 

Montag, 11.09.2023, 14:06 Uhr
Davina Spohn

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