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Energie & Management > IT - Netzbetreiber vereinfachen Anschlussprüfung
Quelle: Shutterstock / Toria
IT

Netzbetreiber vereinfachen Anschlussprüfung

Mit einem neuen Online-Angebot wollen Bayernwerk Netz und LEW-Verteilnetz den Anschluss neuer Anlagen vereinfachen.
Mit einem neuen Angebot richten sich die Verteilnetzbetreiber Bayernwerk Netz und LEW-Verteilnetz an alle, die den Bau einer Einspeiseanlage planen. Unkompliziert sollen die zukünftig prüfen können, ob an ihrem Wunschort ein Netzanschluss möglich ist und wo die kürzeste Strecke zum nächsten freien Verknüpfungspunkt verläuft.

Das Angebot nennt sich “Schnelle Netzanschlussprüfung”, kurz SNAP, und ist beim Augsburger Regionalnetzbetreiber LEW Netz für größere Einspeiseanlagen bereits jetzt verfügbar. Das ergänzende Modul für Anlagen mit einer Leistung von weniger als 135 kW solle in den kommenden Wochen freigeschaltet werden, teilte der Netzbetreiber mit. Dabei liefere die Kölner Softwarefirma envelio die Basislösung für Endkundenanfragen im Niederspannungsbereich für Anlagen bis 135 kW Leistung. Für größere Einspeiseanlagen bis 10 MW Leistung werde eine technische Lösung der Mitnetz Strom eingesetzt.

Kunden müssten für die schnelle Netzanschlussprüfung noch keine Detailplanung vorliegen haben. Zur unverbindlichen Ermittlung des nächsten Netzverknüpfungspunktes benötige man nur Informationen über den geplanten Standort, den Anlagentyp und die gewünschte Anschlussleistung. Eine funktionale Verbesserung und Weiterentwicklung des Portals sei mit stetig besser werdender Datenqualität vorhersehbar. Eine Anmeldung des Anschlusses ersetze das Angebot allerdings nicht.

Effektiverer Einsatz von Netzkapazitäten

Die Netzbetreiber setzen mit SNAP darauf, dass durch das automatisierte Online-Angebot die hohe Zahl aufwendiger Netzanschlussprüfungen sinkt und Netzkapazitäten effektiver eingesetzt werden können. Denn je wahrscheinlicher die Realisierung einer geplanten Erzeugungsanlage sei, weil der Standort vorab bereits geprüft werden konnte, desto weniger Reservierungen freier Netzkapazitäten liefen später ungenutzt wieder aus.

„Zeitplan und Ziele für den Umbau des Energiesystems sind extrem ambitioniert. Deshalb ist es entscheidend, Ressourcen so effizient und pragmatisch wie möglich einzusetzen. IT-Lösungen wie SNAP sind hier ein wichtiger Ansatz: Sie bringen mehr Transparenz für die Anlagenbetreiber, helfen, dass die aufwendigen Netzanschlussprüfungen gezielt für möglichst konkrete Projekte durchgeführt werden, und beschleunigen damit den gesamten Prozess“, sagt Friederike Hoffmann, Leiterin Digitalisierung bei LEW Verteilnetz. „Dies ist insbesondere wichtig, da wir derzeit gleichzeitig viele Voranfragen für den Anschluss sehr großer Einspeiseanlagen erhalten, die zum Teil auch Veränderungen an der vorhandenen Infrastruktur notwendig machen.“

Bereits jetzt sind nach Angaben der Netzbetreiber in ganz Bayern etwa 700.000 PV-Anlagen mit 16.000 MW Leistung ans Stromnetz angeschlossen. Bis 2030 soll sich die installierte PV-Leistung verdreifachen. Auf den entsprechenden Netzausbaudarf reagiere man mit Rekordinvestitionen, heißt es in der Mitteilung der Unternehmen. Bayernwerk rechnet im Zeitraum 2021 bis 2024 in Summe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro (wir berichteten). Die LEW-Gruppe plant bis 2027 mit Investitionen in Höhe von einer Milliarde Euro, der Großteil davon fließt in das regionale Stromverteilnetz.

Montag, 17.04.2023, 15:31 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Netzbetreiber vereinfachen Anschlussprüfung
Mit einem neuen Online-Angebot wollen Bayernwerk Netz und LEW-Verteilnetz den Anschluss neuer Anlagen vereinfachen.
Mit einem neuen Angebot richten sich die Verteilnetzbetreiber Bayernwerk Netz und LEW-Verteilnetz an alle, die den Bau einer Einspeiseanlage planen. Unkompliziert sollen die zukünftig prüfen können, ob an ihrem Wunschort ein Netzanschluss möglich ist und wo die kürzeste Strecke zum nächsten freien Verknüpfungspunkt verläuft.

Das Angebot nennt sich “Schnelle Netzanschlussprüfung”, kurz SNAP, und ist beim Augsburger Regionalnetzbetreiber LEW Netz für größere Einspeiseanlagen bereits jetzt verfügbar. Das ergänzende Modul für Anlagen mit einer Leistung von weniger als 135 kW solle in den kommenden Wochen freigeschaltet werden, teilte der Netzbetreiber mit. Dabei liefere die Kölner Softwarefirma envelio die Basislösung für Endkundenanfragen im Niederspannungsbereich für Anlagen bis 135 kW Leistung. Für größere Einspeiseanlagen bis 10 MW Leistung werde eine technische Lösung der Mitnetz Strom eingesetzt.

Kunden müssten für die schnelle Netzanschlussprüfung noch keine Detailplanung vorliegen haben. Zur unverbindlichen Ermittlung des nächsten Netzverknüpfungspunktes benötige man nur Informationen über den geplanten Standort, den Anlagentyp und die gewünschte Anschlussleistung. Eine funktionale Verbesserung und Weiterentwicklung des Portals sei mit stetig besser werdender Datenqualität vorhersehbar. Eine Anmeldung des Anschlusses ersetze das Angebot allerdings nicht.

Effektiverer Einsatz von Netzkapazitäten

Die Netzbetreiber setzen mit SNAP darauf, dass durch das automatisierte Online-Angebot die hohe Zahl aufwendiger Netzanschlussprüfungen sinkt und Netzkapazitäten effektiver eingesetzt werden können. Denn je wahrscheinlicher die Realisierung einer geplanten Erzeugungsanlage sei, weil der Standort vorab bereits geprüft werden konnte, desto weniger Reservierungen freier Netzkapazitäten liefen später ungenutzt wieder aus.

„Zeitplan und Ziele für den Umbau des Energiesystems sind extrem ambitioniert. Deshalb ist es entscheidend, Ressourcen so effizient und pragmatisch wie möglich einzusetzen. IT-Lösungen wie SNAP sind hier ein wichtiger Ansatz: Sie bringen mehr Transparenz für die Anlagenbetreiber, helfen, dass die aufwendigen Netzanschlussprüfungen gezielt für möglichst konkrete Projekte durchgeführt werden, und beschleunigen damit den gesamten Prozess“, sagt Friederike Hoffmann, Leiterin Digitalisierung bei LEW Verteilnetz. „Dies ist insbesondere wichtig, da wir derzeit gleichzeitig viele Voranfragen für den Anschluss sehr großer Einspeiseanlagen erhalten, die zum Teil auch Veränderungen an der vorhandenen Infrastruktur notwendig machen.“

Bereits jetzt sind nach Angaben der Netzbetreiber in ganz Bayern etwa 700.000 PV-Anlagen mit 16.000 MW Leistung ans Stromnetz angeschlossen. Bis 2030 soll sich die installierte PV-Leistung verdreifachen. Auf den entsprechenden Netzausbaudarf reagiere man mit Rekordinvestitionen, heißt es in der Mitteilung der Unternehmen. Bayernwerk rechnet im Zeitraum 2021 bis 2024 in Summe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro (wir berichteten). Die LEW-Gruppe plant bis 2027 mit Investitionen in Höhe von einer Milliarde Euro, der Großteil davon fließt in das regionale Stromverteilnetz.

Montag, 17.04.2023, 15:31 Uhr
Katia Meyer-Tien

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