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Energie & Management > Österreich - Kelag: Treuebonus dämpft Preissteigerung
Quelle: Pixabay / Jürgen Sieber
Österreich

Kelag: Treuebonus dämpft Preissteigerung

Rückwirkend mit 1. August gewährt die Kärntner Kelag einen Nachlass für Kunden, die sich ein Jahr binden. Zuvor wurde die Preise allerdings um 90 Prozent erhöht.
Der Kärntner Energieversorger Kelag gewährt Bestandskunden im Haushalts- und Gewerbesegment automatisch einen „Treuebonus“ von 6 Prozent, die seinen sogenannten „Vorteilstarif“ bereits jetzt nutzen oder bis einschließlich 1. September auf diesen umsteigen, bei einjähriger Bindungsfrist. Dieser Nachlass gilt rückwirkend per 1. August bis einschließlich 31. Juli 2024, teilte das Unternehmen am 10. August mit.

Der neue Preis beläuft sich auf 15,51 Cent/kWh netto. Zum Tragen kommt der Bonus auch bei Bestandskunden mit „Vorteilstarif“, die über eine Wärmepumpe oder über eine Elektroheizung verfügen. Beläuft sich ihr jährlicher Strombedarf auf mindestens 3.501 kWh, so beträgt ihr neuer Nettopreis 13,63 Cent/kWh. Nach Angaben der Kelag haben sich bis dato rund 130.000 ihrer 180.000 Kunden für den „Vorteilstarif“ entschieden. Bislang betrug dieser 16,50 Cent/kWh.

Eingeführt hatte die Kelag den „Vorteilstarif“ (Produktbezeichnung „Kelag Strom Vorteil“), wie berichtet, Anfang Juni mit Geltung ab 1. August im Zuge einer massiven Strompreiserhöhung für ihre Bestandskunden. Bezahlten diese damals 10,87 Cent/kWh, sollten es ab Beginn des laufenden Monats 20,70 Cent/kWh sein. Dies wäre einer Erhöhung um rund 90,4 Prozent gleichgekommen. Mit dem „Vorteilstarif“ lag die Preissteigerung dem gegenüber bei 51,8 Prozent. Unter Einrechnung des nun gewährten „Treuebonusses“ sind es immer noch 42,7 Prozent.

In einem Zuge bereinigt die Kelag per Ablauf des 15. November des heurigen Jahres ihre Tarifstruktur. Bestehen bleibt für Haushalts- und Gewerbekunden ausschließlich der „Vorteilstarif“. Steigt ein Bestandskunde nicht bis einschließlich 1. September auf diesen um, kündigt die Kelag seinen Vertrag. Gleichzeitig bietet sie ihm einen neuen Vertrag an. Ihr Tarif für Neukunden beläuft sich ab 1. September auf 19,90 Cent/kWh netto.

RWE als größter Eigentümer

Die Arbeiterkammer Kärnten lobte den „Treuebonus“ als „ersten Schritt in die richtige Richtung.“ Sie hatte auf die Anfang Juni angekündigte Preissteigerung mit einer Klage bei Gericht reagiert. Der so ausgeübte „Druck“ habe offenbar „eine erste Wirkung gezeigt und damit eines der aktuell günstigsten Tarifmodelle in Österreich gebracht“, verlautete die Kammer am 10. August. Die Klage bleibe weiter aufrecht, „um für die Konsument:innen Klarheit und Rechtssicherheit bei Preisanpassungen im Rahmen von bestehenden Lieferverträgen herzustellen.“

Größter Eigentümer der Kelag ist die RWE. Über ihre Tochter GBV Zweiunddreißigste Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH sowie über die Kärntner Energieholding (KEH) hält sie insgesamt rund 37,9 Prozent des Energieunternehmens. Weitere 35,2 Prozent der Kelag gehören dem Verbund, dem größtem Stromkonzern Österreichs. Das Land Kärnten ist an der Kelag mit rund 26 Prozent beteiligt, etwa 0,9 Prozent befinden sich im Streubesitz.

Donnerstag, 10.08.2023, 15:19 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Österreich - Kelag: Treuebonus dämpft Preissteigerung
Quelle: Pixabay / Jürgen Sieber
Österreich
Kelag: Treuebonus dämpft Preissteigerung
Rückwirkend mit 1. August gewährt die Kärntner Kelag einen Nachlass für Kunden, die sich ein Jahr binden. Zuvor wurde die Preise allerdings um 90 Prozent erhöht.
Der Kärntner Energieversorger Kelag gewährt Bestandskunden im Haushalts- und Gewerbesegment automatisch einen „Treuebonus“ von 6 Prozent, die seinen sogenannten „Vorteilstarif“ bereits jetzt nutzen oder bis einschließlich 1. September auf diesen umsteigen, bei einjähriger Bindungsfrist. Dieser Nachlass gilt rückwirkend per 1. August bis einschließlich 31. Juli 2024, teilte das Unternehmen am 10. August mit.

Der neue Preis beläuft sich auf 15,51 Cent/kWh netto. Zum Tragen kommt der Bonus auch bei Bestandskunden mit „Vorteilstarif“, die über eine Wärmepumpe oder über eine Elektroheizung verfügen. Beläuft sich ihr jährlicher Strombedarf auf mindestens 3.501 kWh, so beträgt ihr neuer Nettopreis 13,63 Cent/kWh. Nach Angaben der Kelag haben sich bis dato rund 130.000 ihrer 180.000 Kunden für den „Vorteilstarif“ entschieden. Bislang betrug dieser 16,50 Cent/kWh.

Eingeführt hatte die Kelag den „Vorteilstarif“ (Produktbezeichnung „Kelag Strom Vorteil“), wie berichtet, Anfang Juni mit Geltung ab 1. August im Zuge einer massiven Strompreiserhöhung für ihre Bestandskunden. Bezahlten diese damals 10,87 Cent/kWh, sollten es ab Beginn des laufenden Monats 20,70 Cent/kWh sein. Dies wäre einer Erhöhung um rund 90,4 Prozent gleichgekommen. Mit dem „Vorteilstarif“ lag die Preissteigerung dem gegenüber bei 51,8 Prozent. Unter Einrechnung des nun gewährten „Treuebonusses“ sind es immer noch 42,7 Prozent.

In einem Zuge bereinigt die Kelag per Ablauf des 15. November des heurigen Jahres ihre Tarifstruktur. Bestehen bleibt für Haushalts- und Gewerbekunden ausschließlich der „Vorteilstarif“. Steigt ein Bestandskunde nicht bis einschließlich 1. September auf diesen um, kündigt die Kelag seinen Vertrag. Gleichzeitig bietet sie ihm einen neuen Vertrag an. Ihr Tarif für Neukunden beläuft sich ab 1. September auf 19,90 Cent/kWh netto.

RWE als größter Eigentümer

Die Arbeiterkammer Kärnten lobte den „Treuebonus“ als „ersten Schritt in die richtige Richtung.“ Sie hatte auf die Anfang Juni angekündigte Preissteigerung mit einer Klage bei Gericht reagiert. Der so ausgeübte „Druck“ habe offenbar „eine erste Wirkung gezeigt und damit eines der aktuell günstigsten Tarifmodelle in Österreich gebracht“, verlautete die Kammer am 10. August. Die Klage bleibe weiter aufrecht, „um für die Konsument:innen Klarheit und Rechtssicherheit bei Preisanpassungen im Rahmen von bestehenden Lieferverträgen herzustellen.“

Größter Eigentümer der Kelag ist die RWE. Über ihre Tochter GBV Zweiunddreißigste Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH sowie über die Kärntner Energieholding (KEH) hält sie insgesamt rund 37,9 Prozent des Energieunternehmens. Weitere 35,2 Prozent der Kelag gehören dem Verbund, dem größtem Stromkonzern Österreichs. Das Land Kärnten ist an der Kelag mit rund 26 Prozent beteiligt, etwa 0,9 Prozent befinden sich im Streubesitz.

Donnerstag, 10.08.2023, 15:19 Uhr
Klaus Fischer

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