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Energie & Management > Recht - Kärntner Photovoltaikunternehmen neuerlich pleite
Quelle: Pixabay / Andrew Khoroshavin
Recht

Kärntner Photovoltaikunternehmen neuerlich pleite

Zum zweiten Mal binnen rund zwei Jahren hat Energetica Industries einen Insolvenzantrag stellen müssen. Die im Frühjahr 2022 begonnene Sanierung scheiterte.
 
Die Energetica Industries, ein Anbieter von Photovoltaik-Modulen und -Systemkomponenten mit Sitz in Liebenfels etwa 15 Kilometer nördlich der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt, ist nach ihrer ersten Pleite im November 2021 neuerlich insolvent. Ein Konkursverfahren am Landesgericht Klagenfurt wurde am 7. Dezember eröffnet, berichteten der Kreditschutzverband von 1870 (KSV 1870) und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV).

Laut den beiden Verbänden ist das Unternehmen mit 19 Millionen Euro verschuldet. Etwa 94 Beschäftigte sowie 120 Gläubiger sind betroffen. Dem AKV zufolge stehen den Verbindlichkeiten nur rund 430.000 Euro an liquiden Mitteln gegenüber; die Aktiva „müssen erst im Zuge des Verfahrens genau eruiert werden.“ Wie der KSV 1870 berichtete, gab die Energetica in ihrem Insolvenzantrag an, über sie sei am 22. November 2021 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden: „Das Verfahren wurde am 11. Mai 2022 nach Abschluss eines Sanierungsplans (20 Prozent in zwei Raten bis 12. April 2023) aufgehoben. Der Sanierungsplan wurde erfüllt. Jedoch ist eine Sanierung auf Dauer nicht gelungen.“

Eigentümerin ebenfalls insolvent

Ebenfalls einen Insolvenzantrag stellte in Klagenfurt die Alleineigentümerin der Energetica, die erst seit Ende Mai 2023 bestehende Peak Power GmbH. Sie gehört zu je 50 Prozent der Wiener Irma Investments und der Raiffeisen-Landesbank Oberösterreich, die seit Mitte Juni beteiligt ist. Eine Tochter der Irma Investments, die Irma Power GmbH, hatte im April 2022 Anteile in nicht näher genannter Höhe an der Energetica übernommen und damit die Annahme des seinerzeitigen Sanierungsplans ermöglicht.

Laut dem Insolvenzantrag der Peak Power gibt es für sie „angesichts der Insolvenz der Energetica Industries GmbH als Bestandnehmerin der Liegenschaften und dem Wegfall der Pachtzinse“ keine positive Fortbestehensprognose mehr. Die Passiva der Peak Power belaufen sich nach Angaben des AKV auf etwa 21 Millionen Euro. Davon sind fast 12 Millionen Euro Haftungen für Kreditverbindlichkeiten der Energetica. Betroffen von der Pleite der Peak Power sind drei Gläubiger, jedoch keine Beschäftigten.

Weiterführung offen

Wie es mit der Energetica weitergeht, ist offen. Der KSV 1870 zitierte aus ihrem Insolvenzantrag, es bestehe „starkes Interesse verschiedener Investoren und Industrieunternehmen für den Erwerb des Unternehmens angesichts des erstklassigen Industriestandortes mit seinen modernen Produktionshallen und der ausgezeichneten Produkte und Patente mit ihrer Eignung speziell für Schlechtwetter und ihrer hohen Leistungsfähigkeit.“ Laut dem AKV ist anzunehmen, „dass eine Fortführung und nochmalige Sanierung nur mithilfe eines externen Investors möglich sein wird. Ob die 94 Arbeitsplätze gerettet werden können, ist derzeit fraglich.“

Freitag, 8.12.2023, 13:43 Uhr
Klaus Fischer
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Quelle: Pixabay / Andrew Khoroshavin
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Kärntner Photovoltaikunternehmen neuerlich pleite
Zum zweiten Mal binnen rund zwei Jahren hat Energetica Industries einen Insolvenzantrag stellen müssen. Die im Frühjahr 2022 begonnene Sanierung scheiterte.
 
Die Energetica Industries, ein Anbieter von Photovoltaik-Modulen und -Systemkomponenten mit Sitz in Liebenfels etwa 15 Kilometer nördlich der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt, ist nach ihrer ersten Pleite im November 2021 neuerlich insolvent. Ein Konkursverfahren am Landesgericht Klagenfurt wurde am 7. Dezember eröffnet, berichteten der Kreditschutzverband von 1870 (KSV 1870) und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV).

Laut den beiden Verbänden ist das Unternehmen mit 19 Millionen Euro verschuldet. Etwa 94 Beschäftigte sowie 120 Gläubiger sind betroffen. Dem AKV zufolge stehen den Verbindlichkeiten nur rund 430.000 Euro an liquiden Mitteln gegenüber; die Aktiva „müssen erst im Zuge des Verfahrens genau eruiert werden.“ Wie der KSV 1870 berichtete, gab die Energetica in ihrem Insolvenzantrag an, über sie sei am 22. November 2021 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden: „Das Verfahren wurde am 11. Mai 2022 nach Abschluss eines Sanierungsplans (20 Prozent in zwei Raten bis 12. April 2023) aufgehoben. Der Sanierungsplan wurde erfüllt. Jedoch ist eine Sanierung auf Dauer nicht gelungen.“

Eigentümerin ebenfalls insolvent

Ebenfalls einen Insolvenzantrag stellte in Klagenfurt die Alleineigentümerin der Energetica, die erst seit Ende Mai 2023 bestehende Peak Power GmbH. Sie gehört zu je 50 Prozent der Wiener Irma Investments und der Raiffeisen-Landesbank Oberösterreich, die seit Mitte Juni beteiligt ist. Eine Tochter der Irma Investments, die Irma Power GmbH, hatte im April 2022 Anteile in nicht näher genannter Höhe an der Energetica übernommen und damit die Annahme des seinerzeitigen Sanierungsplans ermöglicht.

Laut dem Insolvenzantrag der Peak Power gibt es für sie „angesichts der Insolvenz der Energetica Industries GmbH als Bestandnehmerin der Liegenschaften und dem Wegfall der Pachtzinse“ keine positive Fortbestehensprognose mehr. Die Passiva der Peak Power belaufen sich nach Angaben des AKV auf etwa 21 Millionen Euro. Davon sind fast 12 Millionen Euro Haftungen für Kreditverbindlichkeiten der Energetica. Betroffen von der Pleite der Peak Power sind drei Gläubiger, jedoch keine Beschäftigten.

Weiterführung offen

Wie es mit der Energetica weitergeht, ist offen. Der KSV 1870 zitierte aus ihrem Insolvenzantrag, es bestehe „starkes Interesse verschiedener Investoren und Industrieunternehmen für den Erwerb des Unternehmens angesichts des erstklassigen Industriestandortes mit seinen modernen Produktionshallen und der ausgezeichneten Produkte und Patente mit ihrer Eignung speziell für Schlechtwetter und ihrer hohen Leistungsfähigkeit.“ Laut dem AKV ist anzunehmen, „dass eine Fortführung und nochmalige Sanierung nur mithilfe eines externen Investors möglich sein wird. Ob die 94 Arbeitsplätze gerettet werden können, ist derzeit fraglich.“

Freitag, 8.12.2023, 13:43 Uhr
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