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Energie & Management > Österreich - Heizungsgruppe Windhager ist pleite
Quelle: Pixabay / Jürgen Sieber
Österreich

Heizungsgruppe Windhager ist pleite

Über zwei der Unternehmen der seit 100 Jahren bestehenden Firma wurden am 8. Januar Sanierungsverfahren eröffnet. Sie haben 444 Beschäftigte und Schulden von 86,4 Millionen Euro.
Die Windhager-Gruppe, ein seit etwa 100 Jahren bestehender österreichischer Anbieter von Heizsystemen aller Art für Privatpersonen und Gewerbebetriebe, ist pleite. Mit 8. Januar wurden am Landesgericht Salzburg Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Windhager Zentralheizung GmbH sowie die Windhager Zentralheizung Technik GmbH eröffnet. Über die Windhager Logistik GmbH eröffente das Gericht dagegen das beantragte Konkursverfahren. Laut dem Kreditschutzverband von 1870 (KVS 1870) sind bei den in Sanierungsverfahren befindlichen beiden Unternehmen insgesamt 444 Beschäftigte betroffen, bei der Logistikfirma demgegenüber keine.

Bei der Windhager Zentralheizung GmbH stehen dem KVS 1870 zufolge unbesicherte Schulden von 8,2 Millionen Euro bei etwa 150 Gläubigern Aktiva von 2,2 Millionen Euro gegenüber. Die Windhager Zentralheizung Technik GmbH ist bei rund 340 Gläubigern unbesichert mit 78,2 Millionen Euro verschuldet, ihre Aktiva werden mit 21,4 Millionen Euro beziffert. Die beiden Unternehmen haben somit insgesamt Schulden von 86,4 Millionen Euro.

Den Gläubigern bieten die Windhager Zentralheizung sowie die Windhager Zentralheizung Technik die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Sanierungsplanvorschlags. Zu den Aktiva und Passiva der Windhager Logistik GmbH gibt es bis dato keine Angaben. Von den Insolvenzen nicht betroffen sind dem KSV 1870 zufolge die Auslandsbeteiligungen von Windhager in der Schweiz, Deutschland und Italien.

Mit Wärmepumpenwerk übernommen

Bezüglich der Ursachen der Pleite berichtete der Alpenländische Kreditorenverband (AKV Europa), die Windhager-Gruppe habe sich mit dem Bau eines Wärmepumpenwerks in Gmunden in Oberösterreich übernommen. Seit 2021 arbeitete Windhager am Aufbau des Wärmepumpengeschäfts und begann deshalb mit dem Bau einer Fabrik sowie einer Logistikzentrale für das gesamte Unternehmen. Geplant war, die Projekte im Juni dieses Jahres fertigzustellen.

Insgesamt wollte Windhager in Gmunden rund 91 Millionen Euro investieren, von denen 52,5 Millionen Euro durch Hypotheken besichert waren. Jedoch konnte wegen „Unsicherheiten am Fördermarkt für erneuerbare Energien“ die weitere Finanzierung des zu etwa 85 Prozent fertiggestellten Werks und der dafür notwendigen Maschinen nicht gewährleistet werden.

Überdies musste die Gruppe dem AKV Europa zufolge im Geschäftszweig Biomasse bereits seit dem ersten Quartal 2023 Verluste hinnehmen. Der seit einigen Wochen laufende Versuch, die Insolvenz der Unternehmensgruppe unter Einbindung von Banken und Investoren abzuwenden, scheiterte.

Montag, 8.01.2024, 13:58 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Österreich - Heizungsgruppe Windhager ist pleite
Quelle: Pixabay / Jürgen Sieber
Österreich
Heizungsgruppe Windhager ist pleite
Über zwei der Unternehmen der seit 100 Jahren bestehenden Firma wurden am 8. Januar Sanierungsverfahren eröffnet. Sie haben 444 Beschäftigte und Schulden von 86,4 Millionen Euro.
Die Windhager-Gruppe, ein seit etwa 100 Jahren bestehender österreichischer Anbieter von Heizsystemen aller Art für Privatpersonen und Gewerbebetriebe, ist pleite. Mit 8. Januar wurden am Landesgericht Salzburg Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Windhager Zentralheizung GmbH sowie die Windhager Zentralheizung Technik GmbH eröffnet. Über die Windhager Logistik GmbH eröffente das Gericht dagegen das beantragte Konkursverfahren. Laut dem Kreditschutzverband von 1870 (KVS 1870) sind bei den in Sanierungsverfahren befindlichen beiden Unternehmen insgesamt 444 Beschäftigte betroffen, bei der Logistikfirma demgegenüber keine.

Bei der Windhager Zentralheizung GmbH stehen dem KVS 1870 zufolge unbesicherte Schulden von 8,2 Millionen Euro bei etwa 150 Gläubigern Aktiva von 2,2 Millionen Euro gegenüber. Die Windhager Zentralheizung Technik GmbH ist bei rund 340 Gläubigern unbesichert mit 78,2 Millionen Euro verschuldet, ihre Aktiva werden mit 21,4 Millionen Euro beziffert. Die beiden Unternehmen haben somit insgesamt Schulden von 86,4 Millionen Euro.

Den Gläubigern bieten die Windhager Zentralheizung sowie die Windhager Zentralheizung Technik die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Sanierungsplanvorschlags. Zu den Aktiva und Passiva der Windhager Logistik GmbH gibt es bis dato keine Angaben. Von den Insolvenzen nicht betroffen sind dem KSV 1870 zufolge die Auslandsbeteiligungen von Windhager in der Schweiz, Deutschland und Italien.

Mit Wärmepumpenwerk übernommen

Bezüglich der Ursachen der Pleite berichtete der Alpenländische Kreditorenverband (AKV Europa), die Windhager-Gruppe habe sich mit dem Bau eines Wärmepumpenwerks in Gmunden in Oberösterreich übernommen. Seit 2021 arbeitete Windhager am Aufbau des Wärmepumpengeschäfts und begann deshalb mit dem Bau einer Fabrik sowie einer Logistikzentrale für das gesamte Unternehmen. Geplant war, die Projekte im Juni dieses Jahres fertigzustellen.

Insgesamt wollte Windhager in Gmunden rund 91 Millionen Euro investieren, von denen 52,5 Millionen Euro durch Hypotheken besichert waren. Jedoch konnte wegen „Unsicherheiten am Fördermarkt für erneuerbare Energien“ die weitere Finanzierung des zu etwa 85 Prozent fertiggestellten Werks und der dafür notwendigen Maschinen nicht gewährleistet werden.

Überdies musste die Gruppe dem AKV Europa zufolge im Geschäftszweig Biomasse bereits seit dem ersten Quartal 2023 Verluste hinnehmen. Der seit einigen Wochen laufende Versuch, die Insolvenz der Unternehmensgruppe unter Einbindung von Banken und Investoren abzuwenden, scheiterte.

Montag, 8.01.2024, 13:58 Uhr
Klaus Fischer

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