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Energie & Management > Stromnetz - Grünes Licht für Bau von Konverterplattformen
Konverterplattform Dolwin 6 in der deutschen Nordsee. Quelle: Tennet
Stromnetz

Grünes Licht für Bau von Konverterplattformen

Auf dem erweiterten Gelände der früheren MV-Werft in Rostock-Warnemünde können 2-GW-Konverterplattformen für Windparks gebaut werden. Eine entsprechende Einigung wurde jetzt erzielt.
Die Stiftung Offshore-Windenergie meldete am 15. November die Gründung eines Joint Venture zwischen dem belgischen Stahlkonzern Smulders und der deutschen Neptun Werft. Damit komme ein fast zweijähriger Prozess um die Nutzung des zuletzt durch die MV Werften betriebenen Geländes in Rostock-Warnemünde „zu einem erfreulichen Abschluss“. Die beiden Unternehmen wollen hier nach einer Anlaufphase pro Jahr eine der fußballfeldgroßen Konverterplattformen bauen und in einem ersten Schritt 100 Arbeitsplätze schaffen.

Da die Fläche der insolvent gegangenen ehemaligen MV-Werft nicht ausreicht, können Teile der zum Marinearsenal gehörenden Warnowwerft mitbelegt werden. Vorangegangen war deshalb, wie es in der Mitteilung der Stiftung weiter heißt, eine Dreiecksvereinbarung zwischen den beiden Investoren mit dem Marinearsenal der Bundeswehr sowie der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) zur Ko-Nutzung. An den beiden Terminen hatten in unterschiedlicher Konstellation auch der Bundesminister für Verteidigung, Boris Pistorius (SPD), die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig (SPD), sowie Landeswirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) teilgenommen.

Wichtiger Meilensteine für die Energiewende

Stiftungsgeschäftsführerin Karina Würtz erklärte zu den Vereinbarungen: „Die nun besiegelte Dreiecksvereinbarung sowie die zeitgleiche Gründung des Joint Ventures sind wichtige Meilensteine für die deutsche und europäische Offshore-Energiewende.“ Ihre Organisation habe sich, vor allem auch mit der IG Metall Küste, seit der Verkündung der Insolvenz der MV Werften Anfang 2022 beharrlich für die Nutzung des Warnemünder Werftstandortes für den Konverterbau eingesetzt.

Weitere europäische Produktionsstätten für die gigantischen und technisch anspruchsvollen 2-GW-Konverterplattformen seien, so Würtz, nicht nur unabdingbar für das Erreichen der deutschen und europäischen Offshore-Wind-Ausbauziele, sie böten auch ein hohes sicherheits-, wirtschafts- und industriepolitisches Potenzial.

Bisher war die Serienfertigung von Konverterplattformen im 2-GW-Maßstab ausschließlich an einem großen Werftstandort in Spanien möglich, viele Aufträge gingen daher unter anderem nach Fernost. Würtz warnte in diesem Zusammenhang vor Produktionsengpässen sowie eine unkalkulierbare Gefahr durch geopolitische Verwerfungen. Mit der Warnow-Werft in Rostock-Warnemünde könnten auch gemeinsame Synergien zwischen den beiden Unternehmen und dem Marinearsenal entstehen.

Als nächster wichtiger Meilenstein müsse jetzt die Finanzierung für die notwendige Ertüchtigung des Geländes gesichert werden, damit einer erfolgreichen Beteiligung an den zukünftigen Ausschreibungen der Übertragungsnetzbetreiber erfolgen kann.

Im Januar 2023 war der Auftrag für die Amprion-Plattformen Lanwin 1 und Lanwin 3 (jetzt Balwin 1 und 2) aufgrund der damals noch nicht zu einem Ergebnis gekommenen Verhandlungen an ein deutsch-spanisches Konsortium gegangen.
 

Wie es am 15. November in Warnemünde hieß, könnte – falls man 2024 einen Auftrag bekommt − Ende 2026 oder Anfang 2027 mit dem Plattformbau begonnen werden. Die Branche erwartet einen Bedarf von 33 Plattformen bis 2045 allein für den deutschen Markt. Die Anlagen nehmen den Strom der Windparks auf und wandeln ihn zum verlustarmen Transport an Land in Gleichstrom um. Die Kosten pro Stück betragen bis zu 2 Milliarden Euro.

Mittwoch, 15.11.2023, 14:59 Uhr
Günter Drewnitzky
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Konverterplattform Dolwin 6 in der deutschen Nordsee. Quelle: Tennet
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Grünes Licht für Bau von Konverterplattformen
Auf dem erweiterten Gelände der früheren MV-Werft in Rostock-Warnemünde können 2-GW-Konverterplattformen für Windparks gebaut werden. Eine entsprechende Einigung wurde jetzt erzielt.
Die Stiftung Offshore-Windenergie meldete am 15. November die Gründung eines Joint Venture zwischen dem belgischen Stahlkonzern Smulders und der deutschen Neptun Werft. Damit komme ein fast zweijähriger Prozess um die Nutzung des zuletzt durch die MV Werften betriebenen Geländes in Rostock-Warnemünde „zu einem erfreulichen Abschluss“. Die beiden Unternehmen wollen hier nach einer Anlaufphase pro Jahr eine der fußballfeldgroßen Konverterplattformen bauen und in einem ersten Schritt 100 Arbeitsplätze schaffen.

Da die Fläche der insolvent gegangenen ehemaligen MV-Werft nicht ausreicht, können Teile der zum Marinearsenal gehörenden Warnowwerft mitbelegt werden. Vorangegangen war deshalb, wie es in der Mitteilung der Stiftung weiter heißt, eine Dreiecksvereinbarung zwischen den beiden Investoren mit dem Marinearsenal der Bundeswehr sowie der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) zur Ko-Nutzung. An den beiden Terminen hatten in unterschiedlicher Konstellation auch der Bundesminister für Verteidigung, Boris Pistorius (SPD), die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig (SPD), sowie Landeswirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) teilgenommen.

Wichtiger Meilensteine für die Energiewende

Stiftungsgeschäftsführerin Karina Würtz erklärte zu den Vereinbarungen: „Die nun besiegelte Dreiecksvereinbarung sowie die zeitgleiche Gründung des Joint Ventures sind wichtige Meilensteine für die deutsche und europäische Offshore-Energiewende.“ Ihre Organisation habe sich, vor allem auch mit der IG Metall Küste, seit der Verkündung der Insolvenz der MV Werften Anfang 2022 beharrlich für die Nutzung des Warnemünder Werftstandortes für den Konverterbau eingesetzt.

Weitere europäische Produktionsstätten für die gigantischen und technisch anspruchsvollen 2-GW-Konverterplattformen seien, so Würtz, nicht nur unabdingbar für das Erreichen der deutschen und europäischen Offshore-Wind-Ausbauziele, sie böten auch ein hohes sicherheits-, wirtschafts- und industriepolitisches Potenzial.

Bisher war die Serienfertigung von Konverterplattformen im 2-GW-Maßstab ausschließlich an einem großen Werftstandort in Spanien möglich, viele Aufträge gingen daher unter anderem nach Fernost. Würtz warnte in diesem Zusammenhang vor Produktionsengpässen sowie eine unkalkulierbare Gefahr durch geopolitische Verwerfungen. Mit der Warnow-Werft in Rostock-Warnemünde könnten auch gemeinsame Synergien zwischen den beiden Unternehmen und dem Marinearsenal entstehen.

Als nächster wichtiger Meilenstein müsse jetzt die Finanzierung für die notwendige Ertüchtigung des Geländes gesichert werden, damit einer erfolgreichen Beteiligung an den zukünftigen Ausschreibungen der Übertragungsnetzbetreiber erfolgen kann.

Im Januar 2023 war der Auftrag für die Amprion-Plattformen Lanwin 1 und Lanwin 3 (jetzt Balwin 1 und 2) aufgrund der damals noch nicht zu einem Ergebnis gekommenen Verhandlungen an ein deutsch-spanisches Konsortium gegangen.
 

Wie es am 15. November in Warnemünde hieß, könnte – falls man 2024 einen Auftrag bekommt − Ende 2026 oder Anfang 2027 mit dem Plattformbau begonnen werden. Die Branche erwartet einen Bedarf von 33 Plattformen bis 2045 allein für den deutschen Markt. Die Anlagen nehmen den Strom der Windparks auf und wandeln ihn zum verlustarmen Transport an Land in Gleichstrom um. Die Kosten pro Stück betragen bis zu 2 Milliarden Euro.

Mittwoch, 15.11.2023, 14:59 Uhr
Günter Drewnitzky

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