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Energie & Management > Klimaschutz - Großstädte geben noch Geld für die private Energiewende
Quelle: Shutterstock / 24Novembers
Klimaschutz

Großstädte geben noch Geld für die private Energiewende

Es gibt noch ausgiebig Fördermittel für die private Energiewende. Der Zugriff ist aber vom Wohnsitz abhängig. Wohl denjenigen, die in Düsseldorf, Tübingen oder Stuttgart zu Hause sind.
Der rasend schnell geleerte Fördertopf für private Ladeinfrastruktur mit Solaranlage und Speicher hat für lange Gesichter gesorgt. Bei denjenigen, die am 26. September mit ihrem Online-Antrag für das bundesweite Förderprogramm zu spät kamen. Sie müssen nun auf Rückläufer hoffen, aufs nächste Jahr setzen – oder „einfach“ in der richtigen Stadt leben.

Denn laut einer Erhebung des Solaranlagen-Dienstleisters Zolar gibt es landauf, landab noch Chancen auf Subventionen für die private Energiewende. Und die liegen durchaus über den 10.200 Euro, die Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) maximal pro Haushalt spendiert.

So hat Zolar über das Förderregister foerderdata.de ermittelt, dass etwa die Stadt Düsseldorf Hauseigentümern bis zu 20.089 Euro für eine Kombination aus Solaranlage, Speicher, Wärmepumpe und Wallbox zuschießt. Aus einer Untersuchung der 40 größten Städte Deutschlands geht Zolar zufolge hervor, dass neben Düsseldorf auch Stuttgart und Tübingen für alle vier Technologien aktuell Geld locker machen.
 

Kritik an punktueller und unsozialer Förderung

Die beiden baden-württembergischen Kommunen sind mit 16.979 Euro beziehungsweise 15.375 Euro aber etwas weniger freigiebig als die NRW-Landeshauptstadt. Die Fördersumme bezieht sich auf eine Anlagenkonstellation, die auf eine vierköpfige Modellfamilie zugeschnitten ist: mit einer 15-kW-Solaranlage samt 16-kWh-Batteriespeicher, einer 11-kW-Wallbox und einer 10-kW-Wärmepumpe.

Andere Städte vergeben singuläre Zuschüsse. Für Wärmepumpen halten etwa Leipzig, Frankfurt am Main und Kassel 7.875 Euro bereit. Zolar sagt, dass seit einer ersten Erhebung im Mai 2023 Tübingens Fördertopf insgesamt um 20 Prozent, Wiesbadens Subventionen für Solaranlagen und Wärmepumpen um ein Drittel gewachsen seien.

Zolar würzt seine Stichprobe mit einer Kritik am Bundesprogramm „Solarstrom für Elektroautos“. Punktuelle Förderungen, so Geschäftsführerin Sarah Müller, „die auf einen kleinen Zeitraum beschränkt oder für zu wenige Menschen zugänglich sind, führen zu viel Kritik und Frustration”. Auch dürften Privathaushalte ihre Investitionen in den Klimaschutz nicht von der Existenz von Förderprogrammen abhängig machen.

Auf diese zu warten ist nach Ansicht von Zolar kontraproduktiv, da Anschaffungskosten sich grundsätzlich aufgrund hoher Energiepreise oft schon nach zehn bis 14 Jahren rechneten. Dies transparent zu kommunizieren sei ein Mittel, um die gesetzten Klimaziele erreichen zu können, so Sarah Müller.

Noch schärfer war der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mit Wissings Förderinstrument ins Gericht gegangen. „Alles andere als sozial“ sei das Programm, so Experte Gregor Kolbe. Denn es erreiche mit Hauseigentümern die Besserverdienenden, die meistens über die E-Auto-Kaufprämie bereits von anderen Subventionen profitiert hätten.

Nötig sei dagegen das Ausweiten der Förderkulisse auch auf Besitzer von Wohnungen mit Stellplätzen. Im Programm „Solarstrom für Elektroautos“ stehen nach den bereits aufgebrauchten 300 Millionen Euro für 2023 weitere 200 Millionen im Jahr 2024 bereit, bei unveränderten Grundbedingungen.

Donnerstag, 28.09.2023, 14:43 Uhr
Volker Stephan
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Klimaschutz
Großstädte geben noch Geld für die private Energiewende
Es gibt noch ausgiebig Fördermittel für die private Energiewende. Der Zugriff ist aber vom Wohnsitz abhängig. Wohl denjenigen, die in Düsseldorf, Tübingen oder Stuttgart zu Hause sind.
Der rasend schnell geleerte Fördertopf für private Ladeinfrastruktur mit Solaranlage und Speicher hat für lange Gesichter gesorgt. Bei denjenigen, die am 26. September mit ihrem Online-Antrag für das bundesweite Förderprogramm zu spät kamen. Sie müssen nun auf Rückläufer hoffen, aufs nächste Jahr setzen – oder „einfach“ in der richtigen Stadt leben.

Denn laut einer Erhebung des Solaranlagen-Dienstleisters Zolar gibt es landauf, landab noch Chancen auf Subventionen für die private Energiewende. Und die liegen durchaus über den 10.200 Euro, die Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) maximal pro Haushalt spendiert.

So hat Zolar über das Förderregister foerderdata.de ermittelt, dass etwa die Stadt Düsseldorf Hauseigentümern bis zu 20.089 Euro für eine Kombination aus Solaranlage, Speicher, Wärmepumpe und Wallbox zuschießt. Aus einer Untersuchung der 40 größten Städte Deutschlands geht Zolar zufolge hervor, dass neben Düsseldorf auch Stuttgart und Tübingen für alle vier Technologien aktuell Geld locker machen.
 

Kritik an punktueller und unsozialer Förderung

Die beiden baden-württembergischen Kommunen sind mit 16.979 Euro beziehungsweise 15.375 Euro aber etwas weniger freigiebig als die NRW-Landeshauptstadt. Die Fördersumme bezieht sich auf eine Anlagenkonstellation, die auf eine vierköpfige Modellfamilie zugeschnitten ist: mit einer 15-kW-Solaranlage samt 16-kWh-Batteriespeicher, einer 11-kW-Wallbox und einer 10-kW-Wärmepumpe.

Andere Städte vergeben singuläre Zuschüsse. Für Wärmepumpen halten etwa Leipzig, Frankfurt am Main und Kassel 7.875 Euro bereit. Zolar sagt, dass seit einer ersten Erhebung im Mai 2023 Tübingens Fördertopf insgesamt um 20 Prozent, Wiesbadens Subventionen für Solaranlagen und Wärmepumpen um ein Drittel gewachsen seien.

Zolar würzt seine Stichprobe mit einer Kritik am Bundesprogramm „Solarstrom für Elektroautos“. Punktuelle Förderungen, so Geschäftsführerin Sarah Müller, „die auf einen kleinen Zeitraum beschränkt oder für zu wenige Menschen zugänglich sind, führen zu viel Kritik und Frustration”. Auch dürften Privathaushalte ihre Investitionen in den Klimaschutz nicht von der Existenz von Förderprogrammen abhängig machen.

Auf diese zu warten ist nach Ansicht von Zolar kontraproduktiv, da Anschaffungskosten sich grundsätzlich aufgrund hoher Energiepreise oft schon nach zehn bis 14 Jahren rechneten. Dies transparent zu kommunizieren sei ein Mittel, um die gesetzten Klimaziele erreichen zu können, so Sarah Müller.

Noch schärfer war der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mit Wissings Förderinstrument ins Gericht gegangen. „Alles andere als sozial“ sei das Programm, so Experte Gregor Kolbe. Denn es erreiche mit Hauseigentümern die Besserverdienenden, die meistens über die E-Auto-Kaufprämie bereits von anderen Subventionen profitiert hätten.

Nötig sei dagegen das Ausweiten der Förderkulisse auch auf Besitzer von Wohnungen mit Stellplätzen. Im Programm „Solarstrom für Elektroautos“ stehen nach den bereits aufgebrauchten 300 Millionen Euro für 2023 weitere 200 Millionen im Jahr 2024 bereit, bei unveränderten Grundbedingungen.

Donnerstag, 28.09.2023, 14:43 Uhr
Volker Stephan

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