E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Europaeische Union - EU und USA intensivieren nukleare Zusammenarbeit
Quelle: Fotolia / kreatik
Europaeische Union

EU und USA intensivieren nukleare Zusammenarbeit

Die EU und die USA wollen in der Energiepolitik enger zusammenarbeiten: für mehr Klimaschutz und mehr Unabhängigkeit von Russland.
Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten haben das gemeinsame Ziel bekräftigt, spätestens ab 2050 klimaneutral zu wirtschaften und die Erwärmung der Erdatmosphäre auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

In einer Erklärung, die nach der zehnten Tagung des EU-US-Energierates am 4. April in Brüssel verbreitet wurde, heißt es: „Die transatlantische Energie-Zusammenarbeit leistet weiter einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und Transparenz der globalen Energiemärkte. Sie fördert die Diversifizierung und Sicherheit der Energieversorgung, eine effiziente Nutzung von Energie und Technologien, die zur Energiewende bis 2050 beitragen, durch Forschung, Innovation, abgestimmte politische Maßnahmen und die Zusammenarbeit der Unternehmen.“

Wettbewerbsfähige, liquide und transparente Energiemärkte seien weiter eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige, bezahlbare und sichere Energieversorgung Europas. Beide Seiten wollen auch beim Schutz der Infrastruktur vor Anschlägen und Cyberangriffen enger zusammenarbeiten. In diesem Zusammenhang verweist der Rat insbesondere auf die Synchronisation des baltischen Stromnetzes mit der EU.

Energie-Kommissarin Kadri Simson verwies zu Beginn der Beratungen auf die große Bedeutung der amerikanischen Gaslieferungen für die Versorgung der EU im letzten Jahr. Die energiepolitische Zusammenarbeit mit den USA gehe aber darüber hinaus. Die USA, sagte der amerikanische Außenminister Anthony Blinken, teilten die Sorge der Europäer über den Klimawandel und seien bemüht, gemeinsam mit der EU sichere, diversifizierte und robuste Lieferketten für erneuerbare Energien aufzubauen: „Und wir wollen das so machen, dass dabei gut bezahlte Jobs entstehen, auf beiden Seiten des Atlantik. Der Einsatz von Energie als Waffe durch Russland unterstreicht, wie dringend diese Aufgabe ist.“
 


Unterstützung beim Wiederaufbau in der Ukraine

Im letzten Jahr hätten die USA 56 bcm LNG (+140 Prozent) nach Europa geliefert. Die EU beziehe inzwischen nur noch 15 Prozent ihrer Gasimporte aus Russland und der europäisch-amerikanische Energierat berate darüber, wie dieser Anteil weiter reduziert und die Zusammenarbeit beim Einsatz sauberer Energie ausgebaut werden könne.

Dazu soll auch die Kernenergie einen Beitrag leisten, wie es weiter hieß. Die Erklärung verweist dabei auf die neue Generation kleiner Reaktoren, sogenannte MRS (Small Modular Reactor). Um die transatlantische Zusammenarbeit auf diesem Gebiet zu fördern, soll Ende des Jahres ein gemeinsames Forum gegründet werden. Beide Seiten betonen auch ihre Verantwortung für die Energiesicherheit der EU-Nachbarstaaten, insbesondere der Ukraine und Moldawiens.

Neben dem Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur wollen die EU und die USA die Ukraine dabei unterstützen, den sicheren Betrieb ihrer Atomkraftwerke zu ermöglichen. Russland wird aufgerufen, seine Truppen aus dem AKW Saporischschia zurückzuziehen und die Kontrolle der Anlage wieder an die Ukraine zu übergeben. Der Energierat will die Ukraine außerdem dabei unterstützen, einen eigenen, von Russland unabhängigen Brennstoff-Kreislauf aufzubauen.

Dienstag, 4.04.2023, 15:47 Uhr
Tom Weingärtner
Energie & Management > Europaeische Union - EU und USA intensivieren nukleare Zusammenarbeit
Quelle: Fotolia / kreatik
Europaeische Union
EU und USA intensivieren nukleare Zusammenarbeit
Die EU und die USA wollen in der Energiepolitik enger zusammenarbeiten: für mehr Klimaschutz und mehr Unabhängigkeit von Russland.
Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten haben das gemeinsame Ziel bekräftigt, spätestens ab 2050 klimaneutral zu wirtschaften und die Erwärmung der Erdatmosphäre auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

In einer Erklärung, die nach der zehnten Tagung des EU-US-Energierates am 4. April in Brüssel verbreitet wurde, heißt es: „Die transatlantische Energie-Zusammenarbeit leistet weiter einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und Transparenz der globalen Energiemärkte. Sie fördert die Diversifizierung und Sicherheit der Energieversorgung, eine effiziente Nutzung von Energie und Technologien, die zur Energiewende bis 2050 beitragen, durch Forschung, Innovation, abgestimmte politische Maßnahmen und die Zusammenarbeit der Unternehmen.“

Wettbewerbsfähige, liquide und transparente Energiemärkte seien weiter eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige, bezahlbare und sichere Energieversorgung Europas. Beide Seiten wollen auch beim Schutz der Infrastruktur vor Anschlägen und Cyberangriffen enger zusammenarbeiten. In diesem Zusammenhang verweist der Rat insbesondere auf die Synchronisation des baltischen Stromnetzes mit der EU.

Energie-Kommissarin Kadri Simson verwies zu Beginn der Beratungen auf die große Bedeutung der amerikanischen Gaslieferungen für die Versorgung der EU im letzten Jahr. Die energiepolitische Zusammenarbeit mit den USA gehe aber darüber hinaus. Die USA, sagte der amerikanische Außenminister Anthony Blinken, teilten die Sorge der Europäer über den Klimawandel und seien bemüht, gemeinsam mit der EU sichere, diversifizierte und robuste Lieferketten für erneuerbare Energien aufzubauen: „Und wir wollen das so machen, dass dabei gut bezahlte Jobs entstehen, auf beiden Seiten des Atlantik. Der Einsatz von Energie als Waffe durch Russland unterstreicht, wie dringend diese Aufgabe ist.“
 


Unterstützung beim Wiederaufbau in der Ukraine

Im letzten Jahr hätten die USA 56 bcm LNG (+140 Prozent) nach Europa geliefert. Die EU beziehe inzwischen nur noch 15 Prozent ihrer Gasimporte aus Russland und der europäisch-amerikanische Energierat berate darüber, wie dieser Anteil weiter reduziert und die Zusammenarbeit beim Einsatz sauberer Energie ausgebaut werden könne.

Dazu soll auch die Kernenergie einen Beitrag leisten, wie es weiter hieß. Die Erklärung verweist dabei auf die neue Generation kleiner Reaktoren, sogenannte MRS (Small Modular Reactor). Um die transatlantische Zusammenarbeit auf diesem Gebiet zu fördern, soll Ende des Jahres ein gemeinsames Forum gegründet werden. Beide Seiten betonen auch ihre Verantwortung für die Energiesicherheit der EU-Nachbarstaaten, insbesondere der Ukraine und Moldawiens.

Neben dem Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur wollen die EU und die USA die Ukraine dabei unterstützen, den sicheren Betrieb ihrer Atomkraftwerke zu ermöglichen. Russland wird aufgerufen, seine Truppen aus dem AKW Saporischschia zurückzuziehen und die Kontrolle der Anlage wieder an die Ukraine zu übergeben. Der Energierat will die Ukraine außerdem dabei unterstützen, einen eigenen, von Russland unabhängigen Brennstoff-Kreislauf aufzubauen.

Dienstag, 4.04.2023, 15:47 Uhr
Tom Weingärtner

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.