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Energie & Management > Mobilität - DWV betont Wichtigkeit des Wasserstoffs für die Logistik
Quelle: Hyundai-Wasserstoff-Lkw
Mobilität

DWV betont Wichtigkeit des Wasserstoffs für die Logistik

In einem Eckpunktepapier bekräftigt der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV) die Bedeutung des Wasserstoffs bei der Dekarbonisierung des Schwerlastgüterverkehrs. 
Nach dem Bundes-Klimaschutzgesetz müssen die Treibhausgasemissionen des deutschen Verkehrssektors bis 2030 auf 84 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente sinken. Im Vergleich zu 2019 wäre dies mit minus 49 Prozent fast eine Halbierung. Die Vorgaben sind also hoch gesteckt.

Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV) hat über seine Fachkommission "HyMobility" das erste Eckpunktepapier zur Transformation der Mobilität in Deutschland vorgestellt. Das 26-seitige Papier trägt den Titel "Die Transformation der Mobilität in Deutschland − Grundlagen für den Aufbau der Brennstoffzellen-Mobilität und der Wasserstoff-Wirtschaft!". 

"Die Transformation der Mobilität in Deutschland ist ein wichtiges Thema, das uns alle angeht", erklärte Sebastian Kobbelt, Projektleiter Hy Mobility, bei der Vorstellung des Dokumentes. Die Fachkommission möchte mit diesem ersten Eckpunktepapier einen "konstruktiven Beitrag zur Diskussion leisten und wichtige Handlungsempfehlungen geben", um die Klimaziele im Verkehrssektor erreichen zu können. "Wir sind davon überzeugt, dass eine Wasserstoff-Brennstoffzellen-Mobilität in Deutschland umgesetzt werden muss, um gleichzeitig die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Mobilitätsbranche und der grünen Wasserstoffindustrie zu erhalten", so Kobbelt. 

Die bisherigen Maßnahmen im Verkehrssektor, wie Flottengrenzwerte oder Förderprogramme, sind laut der Fachkommission nicht ausreichend. Hy Mobility sieht die Weiterentwicklung der existierenden und geplanten Maßgaben und Maßnahmen, mit Fokus auf die Brennstoffzellen-Mobilität als dringend notwendig an. Der regenerativ erzeugte, sprich grüne Wasserstoff sei Voraussetzung für eine emissionsarme, wirtschaftliche und versorgungssichere Mobilität. Mit einem zunehmenden Erneuerbaren-Anteil sei die Industrienation Deutschland zudem darauf angewiesen, die Energiemengen im Bereich von Terawattstunden leicht speichern und transportieren zu können.
 

200.000 Brennstoffzellen-Lkw bis 2030 notwendig

Mit einer geeigneten Anschubfinanzierung des Staates ist es laut Hy Mobility möglich, die Produktion und den Absatz von Brennstoffzellen-Lkw in wenigen Jahren zu skalieren und eine Kostendegression in Produktion, Anschaffung und Instandsetzung zu schaffen. Im Schwerlastgüterverkehr halten die Autoren zur Erreichung der Klimaziele bis 2030 etwa 200.000 Brennstoffzellen-Lkw, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden, für notwendig. Werde dieses Ziel nicht erreicht, sei die gesicherte Versorgung der Industrie und/oder die Wirtschaftskraft der deutschen Volkswirtschaft gefährdet. "Beides wäre nicht im Sinne einer gerechten und leistungsfähigen sozialen Marktwirtschaft" schreiben die Autoren in ihrem Fazit.

​Die Vorteile der Brennstoffzellentechnik

Als Vorteil der Brennstoffzellenmobilität sieht der Verband die schnelle und sichere Betankungen ähnlich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen. Auch die Reichweite spreche für die Brennstoffzellentechnik. So sei bei Nutzfahrzeugen mit einer Wasserstoff-Tankfüllung eine Reichweite von über 500 Kilometer möglich − im Winter wie im Sommer. Zukünftig würden gar 800 bis 1.000 Kilometer angepeilt, so der Verband. Brennstoffzellenfahrzeuge hätten zudem ein im Vergleich zu Hochvolt-Batterien geringeres Gewicht. Auch die Erschließung regionaler Potenziale durch lokale Energieversorgung sowie Sektorenkopplung (Erzeugung, Speicherung, Verbrauch) und die Versorgungssicherheit durch Wasserstoffspeicherung seien wichtige Faktoren, die es bei der Dekarbonisierung des Güterverkehrs zu berücksichtigen gelte.

Das Papier "Die Transformation der Mobilität in Deutschland − Grundlagen für den Aufbau der Brennstoffzellen-Mobilität und der Wasserstoff-Wirtschaft!" ist auf der Internetseite des DWV.

Was ist die Fachkommission "HyMobility"?

Die Fachkommission "HyMobility" des DWV ist ein branchenübergreifender Zusammenschluss von Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft und Wissenschaft. Gemeinsam spiegeln sie die gesamte Wertschöpfungskette des Sektors wider: Fahrzeug- und Brennstoffzellen-Hersteller, Anwender und Fahrzeugnutzer, Erneuerbare-Energie-Produzenten, Elektrolysehersteller, Tankstellenbetreiber und Hersteller der nötigen Technik und Infrastruktur. Gemeinsames Ziel ist es, zukunftsweisende Rahmenbedingungen für eine emissionsfreie und wasserstoffbasierte Mobilität zu erarbeiten.

Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr bis Ende 2024 mit über 1,4 Millionen Euro gefördert.

 

Montag, 3.04.2023, 16:32 Uhr
Davina Spohn
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Quelle: Hyundai-Wasserstoff-Lkw
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DWV betont Wichtigkeit des Wasserstoffs für die Logistik
In einem Eckpunktepapier bekräftigt der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV) die Bedeutung des Wasserstoffs bei der Dekarbonisierung des Schwerlastgüterverkehrs. 
Nach dem Bundes-Klimaschutzgesetz müssen die Treibhausgasemissionen des deutschen Verkehrssektors bis 2030 auf 84 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente sinken. Im Vergleich zu 2019 wäre dies mit minus 49 Prozent fast eine Halbierung. Die Vorgaben sind also hoch gesteckt.

Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV) hat über seine Fachkommission "HyMobility" das erste Eckpunktepapier zur Transformation der Mobilität in Deutschland vorgestellt. Das 26-seitige Papier trägt den Titel "Die Transformation der Mobilität in Deutschland − Grundlagen für den Aufbau der Brennstoffzellen-Mobilität und der Wasserstoff-Wirtschaft!". 

"Die Transformation der Mobilität in Deutschland ist ein wichtiges Thema, das uns alle angeht", erklärte Sebastian Kobbelt, Projektleiter Hy Mobility, bei der Vorstellung des Dokumentes. Die Fachkommission möchte mit diesem ersten Eckpunktepapier einen "konstruktiven Beitrag zur Diskussion leisten und wichtige Handlungsempfehlungen geben", um die Klimaziele im Verkehrssektor erreichen zu können. "Wir sind davon überzeugt, dass eine Wasserstoff-Brennstoffzellen-Mobilität in Deutschland umgesetzt werden muss, um gleichzeitig die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Mobilitätsbranche und der grünen Wasserstoffindustrie zu erhalten", so Kobbelt. 

Die bisherigen Maßnahmen im Verkehrssektor, wie Flottengrenzwerte oder Förderprogramme, sind laut der Fachkommission nicht ausreichend. Hy Mobility sieht die Weiterentwicklung der existierenden und geplanten Maßgaben und Maßnahmen, mit Fokus auf die Brennstoffzellen-Mobilität als dringend notwendig an. Der regenerativ erzeugte, sprich grüne Wasserstoff sei Voraussetzung für eine emissionsarme, wirtschaftliche und versorgungssichere Mobilität. Mit einem zunehmenden Erneuerbaren-Anteil sei die Industrienation Deutschland zudem darauf angewiesen, die Energiemengen im Bereich von Terawattstunden leicht speichern und transportieren zu können.
 

200.000 Brennstoffzellen-Lkw bis 2030 notwendig

Mit einer geeigneten Anschubfinanzierung des Staates ist es laut Hy Mobility möglich, die Produktion und den Absatz von Brennstoffzellen-Lkw in wenigen Jahren zu skalieren und eine Kostendegression in Produktion, Anschaffung und Instandsetzung zu schaffen. Im Schwerlastgüterverkehr halten die Autoren zur Erreichung der Klimaziele bis 2030 etwa 200.000 Brennstoffzellen-Lkw, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden, für notwendig. Werde dieses Ziel nicht erreicht, sei die gesicherte Versorgung der Industrie und/oder die Wirtschaftskraft der deutschen Volkswirtschaft gefährdet. "Beides wäre nicht im Sinne einer gerechten und leistungsfähigen sozialen Marktwirtschaft" schreiben die Autoren in ihrem Fazit.

​Die Vorteile der Brennstoffzellentechnik

Als Vorteil der Brennstoffzellenmobilität sieht der Verband die schnelle und sichere Betankungen ähnlich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen. Auch die Reichweite spreche für die Brennstoffzellentechnik. So sei bei Nutzfahrzeugen mit einer Wasserstoff-Tankfüllung eine Reichweite von über 500 Kilometer möglich − im Winter wie im Sommer. Zukünftig würden gar 800 bis 1.000 Kilometer angepeilt, so der Verband. Brennstoffzellenfahrzeuge hätten zudem ein im Vergleich zu Hochvolt-Batterien geringeres Gewicht. Auch die Erschließung regionaler Potenziale durch lokale Energieversorgung sowie Sektorenkopplung (Erzeugung, Speicherung, Verbrauch) und die Versorgungssicherheit durch Wasserstoffspeicherung seien wichtige Faktoren, die es bei der Dekarbonisierung des Güterverkehrs zu berücksichtigen gelte.

Das Papier "Die Transformation der Mobilität in Deutschland − Grundlagen für den Aufbau der Brennstoffzellen-Mobilität und der Wasserstoff-Wirtschaft!" ist auf der Internetseite des DWV.

Was ist die Fachkommission "HyMobility"?

Die Fachkommission "HyMobility" des DWV ist ein branchenübergreifender Zusammenschluss von Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft und Wissenschaft. Gemeinsam spiegeln sie die gesamte Wertschöpfungskette des Sektors wider: Fahrzeug- und Brennstoffzellen-Hersteller, Anwender und Fahrzeugnutzer, Erneuerbare-Energie-Produzenten, Elektrolysehersteller, Tankstellenbetreiber und Hersteller der nötigen Technik und Infrastruktur. Gemeinsames Ziel ist es, zukunftsweisende Rahmenbedingungen für eine emissionsfreie und wasserstoffbasierte Mobilität zu erarbeiten.

Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr bis Ende 2024 mit über 1,4 Millionen Euro gefördert.

 

Montag, 3.04.2023, 16:32 Uhr
Davina Spohn

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