E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Photovoltaik - Boom bei Balkonkraftwerken
Quelle: Zentrale Solarterrassen & Carportwerk GmbH
Photovoltaik

Boom bei Balkonkraftwerken

Im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur sind mehr als 20 mal so viele Steckersolargeräte eingetragen wie vor einem Jahr. Ein Großteil hat bereits eine Leistung von 800 Watt.
Der Boom bei Photovoltaik spiegelt sich auch auf dem Markt für kleine, steckerfertige Geräte wider. Der Hamburger Anbieter Wattsolar hat die Zahlen und Entwicklungen für das laufende Jahr in einem „Trendbarometer Balkonkraftwerk“ abgebildet und sich dafür das Markstammdatenregister der Bundesnetzagentur angesehen. Demnach ist die Zahl der gemeldeten Steckersolargeräte um sage und schreibe 2.180 Prozent gestiegen.

Am 1. Dezember vergangenen Jahres waren laut Erhebung 16.342 Einheiten registriert, Anfang dieses Monats betrug die Zahl 356.141. Soweit der Barometer-Ausschlag von Amts wegen. Tatsächlich könnte die Millionen-Marke bereits deutlich überschritten sein. „Schätzungsweise werden nur circa 20 Prozent der Anlagen auch tatsächlich im Marktstammdatenregister korrekt registriert“, schreibt Wattsolar. Das Unternehmen geht auf der Basis von Verkaufszahlen verschiedener Wechselrichter-Hersteller von insgesamt 1,8 Millionen angeschlossener Steckersolargeräte aus.

Vor allem auf Dächern und an Hausfassaden
 
Rund 78 Prozent der Geräte würden per Schuko-Stecker angeschlossen, heißt es. Künftig könnte die Nutzung der üblichen Haushaltssteckdose auch offiziell zulässig sein, es gibt Überlegungen, die VDE-Norm zu überarbeiten, nach der bisher eine spezielle Einspeisesteckdose – a la Wieland-Steckdose – verlangt wird.

Gerade einmal 29 Prozent der sogenannten Balkonkraftwerke befinden sich tatsächlich auf einem Balkon, so ein weiteres Ergebnis. Die Mehrzahl der Mini-PV-Anlagen würde auf kleinen Dächern oder an Hausfassaden installiert.

 
Anzahl der bei der Bundesnetzagentur registrierten Steckersolargeräte. Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken
Quelle: Wattmeister


Die aktuell noch gültige Bagatellgrenze für die Leistung in Höhe von 600 Watt wird offenbar in vielen Fällen schon überschritten. Wattsolar zählt 121.566 Balkonkraftwerke, die die bis Ende 2023 erlaubte maximale Wechselrichterleistung von 600 Watt haben. Zum Jahreswechsel soll die Grenze auf 800 Watt steigen. „Händler und Kunden warten nicht“, resümiert man in Hamburg.

Die Käufer gehören laut dem Trendbarometer zusehends jüngeren Altersgruppen an. Bisher seien es vor allem Männer im Alter zwischen 55 und 64 Jahren gewesen, viele mit technischem und handwerklichen Hintergrundwissen. Die Branche verzeichnet inzwischen nicht nur mehr jüngere, sondern auch mehr weibliche Kunden.

Die neuen Zahlen erklärt man bei Solarwatt mit einem „gestiegenen Bewusstsein, dass auch Balkonkraftwerke registriert werden sollen und der Aufwand in vielen Fällen relativ überschaubar ist“. „Andererseits entspricht die Zunahme von Balkonkraftwerken in Deutschland, bei der Betrachtung der realen Marktzahlen, auch hier noch immer einem Wachstum des Vier- bis Fünffachen“, sagt Unternehmenschef Laurent Schüller.

Mittwoch, 6.12.2023, 15:52 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Photovoltaik - Boom bei Balkonkraftwerken
Quelle: Zentrale Solarterrassen & Carportwerk GmbH
Photovoltaik
Boom bei Balkonkraftwerken
Im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur sind mehr als 20 mal so viele Steckersolargeräte eingetragen wie vor einem Jahr. Ein Großteil hat bereits eine Leistung von 800 Watt.
Der Boom bei Photovoltaik spiegelt sich auch auf dem Markt für kleine, steckerfertige Geräte wider. Der Hamburger Anbieter Wattsolar hat die Zahlen und Entwicklungen für das laufende Jahr in einem „Trendbarometer Balkonkraftwerk“ abgebildet und sich dafür das Markstammdatenregister der Bundesnetzagentur angesehen. Demnach ist die Zahl der gemeldeten Steckersolargeräte um sage und schreibe 2.180 Prozent gestiegen.

Am 1. Dezember vergangenen Jahres waren laut Erhebung 16.342 Einheiten registriert, Anfang dieses Monats betrug die Zahl 356.141. Soweit der Barometer-Ausschlag von Amts wegen. Tatsächlich könnte die Millionen-Marke bereits deutlich überschritten sein. „Schätzungsweise werden nur circa 20 Prozent der Anlagen auch tatsächlich im Marktstammdatenregister korrekt registriert“, schreibt Wattsolar. Das Unternehmen geht auf der Basis von Verkaufszahlen verschiedener Wechselrichter-Hersteller von insgesamt 1,8 Millionen angeschlossener Steckersolargeräte aus.

Vor allem auf Dächern und an Hausfassaden
 
Rund 78 Prozent der Geräte würden per Schuko-Stecker angeschlossen, heißt es. Künftig könnte die Nutzung der üblichen Haushaltssteckdose auch offiziell zulässig sein, es gibt Überlegungen, die VDE-Norm zu überarbeiten, nach der bisher eine spezielle Einspeisesteckdose – a la Wieland-Steckdose – verlangt wird.

Gerade einmal 29 Prozent der sogenannten Balkonkraftwerke befinden sich tatsächlich auf einem Balkon, so ein weiteres Ergebnis. Die Mehrzahl der Mini-PV-Anlagen würde auf kleinen Dächern oder an Hausfassaden installiert.

 
Anzahl der bei der Bundesnetzagentur registrierten Steckersolargeräte. Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken
Quelle: Wattmeister


Die aktuell noch gültige Bagatellgrenze für die Leistung in Höhe von 600 Watt wird offenbar in vielen Fällen schon überschritten. Wattsolar zählt 121.566 Balkonkraftwerke, die die bis Ende 2023 erlaubte maximale Wechselrichterleistung von 600 Watt haben. Zum Jahreswechsel soll die Grenze auf 800 Watt steigen. „Händler und Kunden warten nicht“, resümiert man in Hamburg.

Die Käufer gehören laut dem Trendbarometer zusehends jüngeren Altersgruppen an. Bisher seien es vor allem Männer im Alter zwischen 55 und 64 Jahren gewesen, viele mit technischem und handwerklichen Hintergrundwissen. Die Branche verzeichnet inzwischen nicht nur mehr jüngere, sondern auch mehr weibliche Kunden.

Die neuen Zahlen erklärt man bei Solarwatt mit einem „gestiegenen Bewusstsein, dass auch Balkonkraftwerke registriert werden sollen und der Aufwand in vielen Fällen relativ überschaubar ist“. „Andererseits entspricht die Zunahme von Balkonkraftwerken in Deutschland, bei der Betrachtung der realen Marktzahlen, auch hier noch immer einem Wachstum des Vier- bis Fünffachen“, sagt Unternehmenschef Laurent Schüller.

Mittwoch, 6.12.2023, 15:52 Uhr
Manfred Fischer

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.