Flexibilisierung und Elektrifizierung als Schlüssel der Energiewende. Praxisnahe Lösungsansätze für ein klimaneutrales, sicheres und bezahlbares Energiesystem.
Im Rahmen der PowerNet 2026 am 3. Februar 2026 in Neumünster realisiert watt_2.0 die Session zum Thema „Flexibilisierung des Energiesystems und Elektrifizierung der Versorgung“. Unter der Moderation von Jürn Kruse (GP JOULE GmbH) diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Energieversorgung, Industrie, Kommunen, Wissenschaft und Politik zentrale Herausforderungen und Lösungsansätze für die Umgestaltung der Energieversorgung.
Der Umbau hin zu einer klimaneutralen, sicheren und zugleich wirtschaftlichen Energieversorgung erfordert neben dem konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien vor allem eine intelligente Flexibilisierung von Erzeugung, Netzen und Abnehmern. Die watt_2.0-Session setzt genau hier an und fördert den offenen Austausch zwischen Branchenvertretern, Projektpartnern und Zielgruppen. Im Mittelpunkt stehen praxisnahe Beispiele aus realisierten Projekten sowie technologieoffene Ansätze zur sektorenübergreifenden Nutzung von Flexibilitätspotenzialen.
Flexibilität durch E-Mobilität und Lastverschiebung
In seinem Impulsvortrag zur Flexibilisierung von Abnehmern und Netzen zeigt Dr. Fabian Sösemann (GP JOULE GmbH) das enorme Potenzial der Elektromobilität für das Stromsystem auf. Bereits heute stehen in Elektrofahrzeugen rund 50 GWh bezahlte Batteriespeicher zur Verfügung – ein Flexibilitätspotenzial, das dem der Pumpspeicherkraftwerke entspricht. Dr. Sösemann gibt einen Überblick über vielversprechende Ansätze, wie diese Speicher wirtschaftlich genutzt und in die Netzintegration eingebunden werden können.
E-Mobilität in der Landwirtschaft - Möglichkeiten und Grenzen
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Elektrifizierung der Landwirtschaft. Dr.-Ing. Martin von Hoyningen-Huene (CLAAS KGaA mbH) stellt verschiedene Lösungen zur Dekarbonisierung landwirtschaftlicher Maschinen vor und vergleicht konventionelle und elektrische Antriebskonzepte. Neben dem aktuellen Angebot elektrisch angetriebener Landtechnik beleuchtet er auch deren Einbindung in die Farm- und Netzinfrastruktur. Ergänzend geht er auf langfristig planbare Rahmenbedingungen sowie Förderregelungen ein, die für Landwirte eine zentrale Rolle bei Investitionsentscheidungen spielen.
„Nutzen statt Abregeln“: Energiespeicher im Gebäudebestand aktivieren
Mit dem Paragraphen 13k im Energiewirtschaftsgesetz („Nutzen statt Abregeln“) wird wirtschaftlich möglich, was energiewirtschaftlich seit Langem sinnvoll ist: der gezielte Einsatz zuschaltbarer Stromverbraucher zur Vermeidung der Abregelung von Erzeugungsanlagen. Anhand konkreter Beispiele zeigen Dr. Arwen Colell (Geschäftsführerin decarbon1ze GmbH) und Dr. Henning von Stechow (Vorstand Prokon eG), wie Energiespeicher im Gebäudebestand schneller für das Energiesystem aktiviert werden können. Vorgestellt werden unter anderem vereinfachte Messtechniklösungen, virtuelle Bilanzierung sowie der erste sogenannte Windduschen-Stromtarif. Ziel ist es, mehr Menschen an der Energiewende zu beteiligen und gleichzeitig fossile Brennstoffe, Emissionen und Kosten zu reduzieren.
Ziele und Mehrwert der Session
Die watt_2.0-Session verfolgt das Ziel, Grundlagen, Anforderungen und Herausforderungen der Energiewende verständlich darzustellen, technologieoffene Lösungsansätze zu diskutieren und Erzeugungs- sowie Nutzungspotenziale sektorenübergreifend zu betrachten. Durch Erfahrungsberichte aus laufenden Projekten erhalten die Teilnehmenden konkrete Einblicke in umsetzbare Konzepte und Methoden zur Identifikation effizienter Systeme.
watt_2.0 macht auf der PowerNet 2026 deutlich: Flexibilisierung und Elektrifizierung sind zentrale Bausteine für eine sichere, nachhaltige und wirtschaftliche Energieversorgung. Der interdisziplinäre Dialog zeigte auf, wie bestehende Technologien, geeignete regulatorische Rahmenbedingungen und innovative Geschäftsmodelle gemeinsam dazu beitragen können, die Energiewende erfolgreich voranzubringen.
Weitere Informationen und Anmeldung: https://www.powernet.sh/
Ansprechpartner:
Mai-Inken Knackfuß (Geschäftsführung watt_2.0 e.V.)
Telefon: 04671 60 74 234 / Mobil: 0172 688 62 33
Industriestraße 30 a
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Fon: +49 4671 - 60 74 234
watt_2.0 e.V.
Der Erneuerbare-Energien-Branchenverband watt_2.0 e.V agiert seit Gründung im Jahr 2011 schleswig-holsteinweit und spartenübergreifend für alle Themen der erneuerbaren Energien und der Energiewirtschaft in der Gesamtheit.
Mit den Mitgliedsunternehmen aus allen Bereichen der Branche – von Sonne, Wind und Biomasse bis hin zu Energielogistik, Wasserstoff, Energiekonzepten, Wärme, Mobilität, Speicher und Vermarktung – ist watt_2.0 neutraler, objektiver und konstruktiver Gesprächspartner für Unternehmen, Institutionen aus Wirtschaft und Wissenschaft und den politischen Vertretern.
watt_2.0 verdeutlicht
Die Aufgaben des Verbandes liegen darin, umwelt- und wirtschaftspolitisch die Chancen der Veredelung der Erneuerbaren speziell für Schleswig-Holstein aufzuzeigen, sektoren- und spartenübergreifend Akteure, Betriebe und Institutionen zu vernetzen und gemeinsam für die erneuerbaren Energien sowie die Modernisierung der Energiewirtschaft zu arbeiten.
watt_2.0 initiiert und beteiligt sich an Dialogen mit der Politik und Wirtschaft, bildet interne Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Fachthemen, erstellt Handlungsempfehlungen und Stellungnahmen. watt_2.0 bietet die Kompetenzen der Mitglieder an, um praktische Ansätze bei der Umsetzung der Energiewende und konkreter Projekte zu fördern, Arbeitsplätze zu schaffen und Wirtschaftskraft zu stärken.
Im Rahmen bundesweiter Konferenzen, Fachforen und Workshops behandelt watt_2.0 spartenübergreifend Praxisbeispielen, um die Zusammenhänge der Techniken und deren Weiterentwicklung zu veranschaulichen und somit die sichere Energieversorgung auf Basis der Erneuerbaren darzustellen.
Ansprechpartnerin/Geschäftsführung: Mai-Inken Knackfuß
Vorstand:
Ove Petersen (Vorsitzender)/GP JPOULE GmbH, Frank Groneberg/SPR Energie GmbH, Björn Jacobsen/S.A.T. Sonnen-& AlternativTechnik GmbH, Torge Wendt/Nordgröön Energie GmbH, Patricia Dau/Westholstein Wärme GmbH