Rund 6,2 Millionen Haushalte in Deutschland haben laut Sirius Campus konkrete Pläne, ihre Wohnimmobilien energetisch zu sanieren. Das entspricht etwa 15
Prozent aller 41,3 Millionen Haushalte. Die Ergebnisse stammen aus der jährlichen Marktuntersuchung „Monitor zur Energiewende“, für die das Strategieberatungsunternehmen im September 2025 mehr 2.200 Personen befragt hat.
Wenig überraschend zeigen dabei Haus-Wohneigentümer (27 Prozent) steigende Investitionsbereitschaft. Aber auch der Anteil privater Vermieter, die in den kommenden fünf Jahren ein oder mehrere energetische Sanierungen planen, ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: von 21 auf 26
Prozent.
Die dabei am häufigsten geplante Maßnahme bleibt der Befragung zufolge mit 16
Prozent die Installation einer Photovoltaikanlage. Wärmedämmung (12
Prozent) und der Austausch ineffizienter Heizsysteme (8
Prozent) folgen auf den weiteren Plätzen.
Bei letzteren planen 61
Prozent der befragten Sanierungsplanenden die Nutzung (noch) förderfähiger Heizungen wie Wärmepumpen, Fernwärme oder Holzpellet-Systeme. Nur ein Viertel setzt noch auf fossile Heizsysteme.
In der Rückschau auf die vergangenen fünf Jahre berichten 47 Prozent der Haus-Wohneigentümer von der Installation einer förderfähigen Heizung – meist Wärmepumpen. Oliver Gaedeke, Geschäftsführer von Sirius Campus, sieht in positiven Nachbarschaftsbeispielen und wachsender Förderbekanntheit wichtige Treiber für diese Entwicklung.
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Sanierungspläne von Immobilienbesitzern. Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken. Quelle Sirius Campus |
Zufriedenheit mit umgesetzten Sanierungen hoch Die Zufriedenheit unter den Sanierenden ist laut Untersuchung hoch: 94
Prozent bewerten ihre Projekte positiv, 65
Prozent sind sogar begeistert. Im Schnitt geben Investoren ihre Erfahrungen zweimal im persönlichen Umfeld weiter.
Gleichzeitig beschäftigt sich nur ein Viertel der Hausbesitzer aktiv mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), obwohl es einen relevanten Einfluss auf die Sanierungsbereitschaft hat.
Als Hauptmotive für eine Sanierung nennen Eigentümer vor allem die Senkung der Energiekosten (54
Prozent), die Wertsteigerung der Immobilie (47
Prozent) sowie mehr Unabhängigkeit von Energiepreisen (38 Prozent). Auch der Klimaschutz (32
Prozent) spielt eine Rolle.
Optimismus im Hinblick auf die Energiewende nimmt zu Der allgemeine Glaube an das Gelingen der Energiewende wächst. 55
Prozent der Haushalte halten es der Befragung zufolge für realistisch, dass Deutschland bis 2045 mehr als 90
Prozent seines Stroms und seiner Wärme aus erneuerbaren Quellen bezieht. Das sind acht Prozentpunkte mehr als 2023. Der Anteil optimistischer Haushalte ist in zwei Jahren von 34 auf 40
Prozent gestiegen, während der Anteil pessimistischer Stimmen auf 16 Prozent gesunken ist.
„Die zunehmende Überzeugung von der Energiewende steigert auch den Mut der Wohneigentümer, mit Sanierungen den richtigen Weg einzuschlagen“, konstatiert Gaedeke. „Dies sollte nicht mit einer Aushöhlung der Regeln und Förderungen im neuen Gebäudemodernisierungsgesetz untergraben werden.“
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Glauben an die Machbarkeit der Energiewende. Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken. Quelle: Sirius Campus |