Der Absatzmarkt für Elektroautos hat sich laut Deutscher Energieagentur (Dena) „spürbar erholt“. In der Zeit von Januar bis November 2025 seien rund 490.000 batterieelektrische Pkw neu zugelassen worden, heißt es im neuen Monitoringbericht des öffentlichen Unternehmens. Der Bericht stützt sich auf Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes. Für den gleichen Zeitraum vor einem Jahr wurden 347.000 Neuzulassungen gemeldet.
Der Anteil der batterieelektrischen Pkw an allen Neuzulassungen liegt 2025 bei 19
Prozent. Den aktuellen Anteil der E-Autos am Pkw-Gesamtbestand beziffern die Autoren des Berichts auf 4,1
Prozent.
Die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden bis November summieren sich auf 281.000. Das sind 108.000 mehr (63
Prozent) als im Vergleichszeitraum 2024. Auf Plug-in-Hybride entfällt ein Anteil von 11
Prozent an den Neuzulassungen, vor einem Jahr waren es 7
Prozent. Am Gesamt-Pkw-Bestand machen sie jetzt rund 2,3
Prozent aus.
Minus 22 Prozent bei BenzinernDie Zahl der bis November neu zugelassenen Benziner-Modelle liegt laut Monitoring bei 715.000. Das Absatzvolumen sei im Vergleich zum Vorjahr um 22
Prozent gesunken. Im Diesel-Pkw-Segment fällt der Absatz mit 368.000 Neuzulassungen um rund 1
Prozent geringer aus als 2024.
Ein differenziertes Bild zeigt sich bei E-Vehikeln nach privaten und gewerblichen Nutzern. „Die Anteile der Pkw-Zulassungen von gewerblichen und privaten Halterinnen und Haltern entsprechen bei BEV dem Gesamtmarkt über alle Antriebsarten“, resümiert die Dena. Bei Plug-in-Hybriden sei weiterhin eine deutliche Dominanz gewerblicher Haltergruppen zu verzeichnen.
Im Wettbewerb mit ausländischen Herstellern behaupten deutsche Autokonzerne ihre Position. Vier der fünf absatzstärksten BEV-Marken kommen aus Deutschland, heißt es in dem Monitoringbericht. Die fünf meistverkauften batterieelektrischen Modelle stammen demnach aus dem VW-Konzern. „Chinesische Marken gewinnen zwar an Bedeutung, nehmen in Deutschland jedoch eher eine Position im unteren Mittelfeld der Zulassungszahlen ein“, so die Autoren.
Abkehr vom Verbrenner-Aus löst Probleme der Konzerne nichtDie Dena weist darauf, dass der politische Diskurs über das Verbrenner-Aus das Kaufverhalten beeinflusst. „Auch wenn Flexibilisierungsoptionen zur Erfüllung der Flottenzielwerte durch die EU eingeführt werden sollten, ist jedoch nicht mit einer deutlichen Trendumkehr bei den Zulassungszahlen elektrischer Antriebe zu rechnen“, schreiben die Autoren.
Eine Reihe Ökonomen hält eine Abkehr vom Verbrenner-Aus ab 2035, wie es deutsche Autohersteller fordern, für einen industriepolitischen Irrweg. Nach Auffassung der Vorsitzenden der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, würde das die Probleme der Autohersteller nicht lösen und auch keine Industriearbeitsplätze in Deutschland sichern. Eine Verschiebung des Verbots könne sogar gegenteilige Effekte haben, sagte Schnitzer der Süddeutschen Zeitung.
Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung sieht laut Deutscher Presseagentur die Probleme deutscher Hersteller weniger im Verbrenner-Aus als in technologischen Rückständen, etwa bei Batteriezellen. Zentrale Frage aus seiner Sicht sei, ob Konzernmanager kurzfristige Gewinne oder langfristige Interessen von Industrie und Beschäftigten verfolgten.
EU-Kommission legt neue Pläne vorAnita Wölfl vom Münchner Ifo-Institut sprach gegenüber Medien von einer von den Autokonzernen zu lange verfolgten Doppelstrategie zwischen Elektro- und Verbrennerfahrzeugen. Diese rechne sich auf Dauer nicht.
Die EU-Kommission will auf Druck aus Mitgliedsstaaten – nicht zuletzt aus Deutschland – die künftigen Abgasvorgaben lockern. Am 16.
Dezember will die Kommission ihre Pläne vorlegen. Zu erwarten ist, dass auch nach 2035 Neuwagen mit Verbrenner-Antrieb erlaubt sein werden.
Der Monitoring-Bericht der Dena steht online bereit: „
Neuzulassung von Pkw mit elektrischen Antrieben 2025“