Die erste Stromproduktion von Borkum Riffgrund 3 zeigt den Fortschritt beim Ausbau der Offshore-Windenergie in der Nordsee. Für den Strom bestehen langfristige Abnahmeverträge.
Seit dem 3. Dezember speisen erste Anlagen des Offshore-Windparks Borkum Riffgrund 3 erstmals Strom in das Übertragungsnetz ein. Laut Orsted, dem in Dänemark ansässigen Entwickler und Betreiber von Offshore-Windparks, soll das Projekt im ersten Quartal des kommenden Jahres vollständig in Betrieb gehen. Die Windräder stehen rund 72 Kilometer vor der deutschen Nordseeküste.
Am Projekt beteiligt ist der Investmentmanager Nuveen Infrastructure, der das Projekt mitfinanziert. Das Unternehmen ist der Investmentarm des US-Finanzkonzerns TIAA.
Der Windpark wird im Endausbau eine installierte Leistung von 913 MW erreichen, wie es in einer Mitteilung aus Dänemark heißt. Der Betreiber Orsted setzt dabei auf 83 Anlagen mit jeweils 11 MW Leistung. Das Projekt nutzt ein neues Anschlusskonzept ohne Umspannstation (wir berichteten). Die direkte Verbindung zur Konverterplattform „DolWin epsilon“ wird durch den Übertragungsnetzbetreiber Tennet hergestellt.
Orsted betont, dass europäische Zulieferer das Projekt ermöglicht hätten: Turbinen und Fundamente stammen aus Deutschland und Dänemark, Kabel aus Deutschland und Frankreich, Installationsschiffe aus den Niederlanden und Belgien.
Die Finanzierung des Windparks stützen langfristige Stromabnahmeverträge. Laut Orsted sichern Industrie- und Technologiekunden über Corporate Power Purchase Agreements (CPPAs) insgesamt 786 MW der Leistung. Zu den Abnehmern gehören Amazon, BASF, Covestro, die Energie-Handels-Gesellschaft der REWE Group sowie Google. Die Laufzeiten reichen laut Orsted von zehn bis 25 Jahren.
Orsted betreibt mehrere Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee. Dazu zählen Borkum Riffgrund 1 und 2 sowie die Projekte Gode Wind 1, 2 und 3. Anfang 2026 soll die installierte Gesamtleistung des Unternehmens in Deutschland rund 2.500 MW erreichen. Die mit dieser Leistung erzeugte Strommenge reicht laut Orsted rein rechnerisch dafür aus, etwa 2,5 Millionen Haushalte pro Jahr zu versorgen. Den Betrieb und die Wartung der Anlage koordiniert Orsted von den Standorten Norden-Norddeich und Emden aus.