Im Jahr 2024 wurden 805 kWh Strom für die Erstellung von Waren oder Dienstleistungen im Wert von 1.000 Euro benötigt. Das entspricht 81 Litern Erdöl oder 2,9 Gigajoule (GJ). Wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (Ageb) mitteilte, habe sich die gesamtwirtschaftliche Energieeffizienz im Vergleich zum Jahr 1991 damit um mehr als 50 Prozent verbessert. Damals lag der Aufwand bei 6,0 GJ. Über diesen Zeitraum ergibt sich somit eine durchschnittliche Effizienzsteigerung von knapp 2,2 Prozent pro Jahr.
Die Ageb weist darauf hin, dass die Entwicklung der Energieintensität insbesondere in den Sektoren Industrie sowie Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) nicht ausschließlich auf technische Verbesserungen zurückzuführen ist. Eine Rolle spiele auch der sektorale Strukturwandel, also Veränderungen in der Zusammensetzung der Wirtschaftsleistung zwischen den Sektoren.
Am stärksten reduzierte nach Ageb-Angaben der Bereich GHD seine Energieintensität. Seit 1991 kam es hier zu einer Effizienzsteigerung von rund 59 Prozent. „Aktuell stagnieren die Effizienzverbesserungen in diesem Sektor allerdings“, heißt es weiter.
In der Industrie summiert sich die Effizienzsteigerung seit 1991 auf rund 33 Prozent, im Durchschnitt etwa 1,2 Prozent pro Jahr. Für die jüngste Entwicklung berichtet die Ageb jedoch von einer Verschlechterung der Energieintensität: Als Ursache nennt sie den konjunkturell bedingten Produktionsrückgang, durch den Anlagen weniger effizient ausgelastet werden. Dadurch steigt der Energieeinsatz je Produktionseinheit.
Im Verkehrsbereich kam es 2024 verglichen zum Vorjahr zu leichten Effizienzzuwächsen. Im Vergleich zu 1990 liegt die Effizienzverbesserung laut Ageb jedoch auf einem schwachen Niveau. Knapp 19 Prozent hat dieser Bereich nur an Effizienz zugelegt, was einem jahresdurchschnittlichen Zuwachs deutlich unter einem Prozent entspricht.
Bei der Wohnraumbeheizung hat sich der Energieaufwand seit 1991, bereinigt um Temperatur- und Lagerbestandseffekte, um etwa 28 Prozent vermindert. Die jahresdurchschnittliche Abnahme der Energieintensität seit 1991 liegt damit bei etwa einem Prozent.
Effizienter läuft auch die Umwandlung von Primärenergie ab. Um eine kWh Strom zu erzeugen, werden heute gegenüber 1990 knapp 40 Prozent weniger Primärenergie eingesetzt. In der Stromerzeugung liegt der Wirkungsgrad der Anlagen derzeit bei 61,7 Prozent, im Jahr 1990 betrug der Wert nur 36,6 Prozent.
Das liegt daran, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Wind, Photovoltaik und Wasserkraftwerken „aufgrund internationaler Vereinbarungen“ mit einem Wirkungsgrad von 100 Prozent in die Statistik einlaufen. Beim Einsatz fossiler Stromerzeugungstechniken liegt der Wirkungsgrad aktuell bei 46 Prozent, 1990 wurden 36,8 Prozent erzielt.
Die Daten zu „
Ausgewählte Effizienzindikatoren zur Energiebilanz Deutschland 1990–2024“ sind als Download auf der Internetseite der Ageb verfügbar.
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Die Wirtschaft benötigte zuletzt 805 kWh Energie, um Waren oder Dienstleistungen im Wert von 1.000 Euro zu erzeugen Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen |