Die Deutsche Erdwärme hat einen Langzeit-Injektionstest des Tiefengeothermieprojektes Graben-Neudorf erfolgreich abgeschlossen.
Die Deutsche Erdwärme hat einen dreiwöchigen Injektionstest in Graben-Neudorf abgeschlossen und dadurch wichtige Daten für die weitere technische Planung des dortigen Tiefengeothermieprojektes gewonnen, teilte das Unternehmen am 2. Dezember mit. Die Deutsche Erdwärme sieht in den Resultaten einen Baustein für den weiteren Projektverlauf. Die Datenauswertung soll klären, wie sich das Bohrdesign optimieren lässt und welche Betriebsparameter im späteren Dauerbetrieb gelten.
Es soll ein Heizwerk zur Einspeisung in das regionale Fernwärmenetz errichtet werden (wir berichteten). Ein zentrales Element der Planungen ist die mögliche Wärmeversorgung angrenzender Kommunen wie Bruchsal, Dettenheim und Bretten.
Das Team injizierte 30.000 Kubikmeter Wasser in mehreren Phasen in die bestehende Bohrung und dokumentierte die Reaktionen des Reservoirs. Drei Pumpen mit je 840 kW sowie zusätzliche Aggregate förderten das Wasser aus den Vorhaltebecken in die Tiefe. Die Messsysteme registrierten kontinuierlich Druck-, Durchfluss- und seismische Parameter. Das Unternehmen wertete die Daten fortlaufend im eigenen Datencenter aus.
Zweite Bohrung wird auf neuer Datengrundlage vorbereitet
Über 300 Sensoren zeichneten obertägige und untertägige Vorgänge auf. Die Mikroseismizität, nach Auskunft der Deutschen Erdwärme weit entfernt von der Spürbarkeit, war klar messbar, steuerbar und berechenbar. Die Betriebsführung blieb innerhalb der definierten Grenzen. Das Ampelsystem für induzierte Seismizität erwies sich als funktional und lieferte belastbare Steuerungsgrundlagen.
„Mit einem der umfangreichsten Injektionstests, der jemals für ein Erdwärme-Projekt dieser Größenordnung durchgeführt wurde, haben wir verschiedene Parameter und Szenarien für einen sicheren Betrieb erfolgreich getestet“, erklärt Herbert Pohl, CEO von Deutsche Erdwärme. „Die sehr guten Ergebnisse bestätigen das große Potenzial des Standorts und markieren einen weiteren entscheidenden Schritt für die Wärmewende in Graben-Neudorf und der Region.“
Die Ergebnisse fließen jetzt in die Planung der zweiten Bohrung ein. Die hydraulischen und seismologischen Erkenntnisse decken sich mit der bisherigen Auslegung. Das Projektteam bereitet nun die Detailauswertung der Datenpakete vor, um die nächsten Schritte festzulegen.