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Die FSRU Höegh Gannet in Brunsbüttel. Quelle: RWE
Katia Meyer-Tien
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Donnerstag, 20.11.2025, 10:29 Uhr
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Brunsbütteler LNG-Terminalschiff wieder einsatzbereit
Neu eingebaute Katalysatoren sollen Lärm und Emissionen beim Betrieb der FSRU Höegh Gannet in Brunsbüttel verringern. Jetzt kehrt das Schiff in den Elbehafen zurück
Die schwimmende Speicher- und Regasifierungseinheit (FSRU) Höegh Gannet kehrt zurück nach Brunsbüttel. Das Terminalschiff, das eigentlich seit Januar 2023 im Elbehafen der schleswig-holsteinischen Gemeinde das dort angelieferte verflüssigte Erdgas (LNG) speichert und regasifiziert, soll nach seinem zweimonatigen Aufenthalt in der dänischen Fayard-Werft wie geplant am 24. November wieder einlaufen. Das teilte der Terminalbetreiber Deutsche Energy Terminal (DET) mit.

In der Werft hat die FSRU Katalysatoren zur Reduzierung der Luftschadstoff-Emissionen erhalten, sodass nun auch die Vorgaben der Bundes-Immissionsschutzverordnung eingehalten werden sollen. Darüber hinaus sollen die Katalysatoren einen Beitrag zur Lärmminderung leisten. Auch seien die Auslassrohre am Schlot des Schiffes gedreht worden, damit sie nicht mehr in Richtung der bewohnten Gebiete gerichtet sind, schreibt die DET.

Gegen den Betrieb der FSRU am derzeitigen Standort hatte sich immer wieder Protest geregt. Die Deutsche Umwelthilfe wirft der DET Mängel in den Genehmigungsunterlagen vor. Der derzeitige Liegeplatz gilt eigentlich als Übergangslösung, bis der finale Anleger („Jetty“) fertiggestellt ist. Die DET hatte aber im Juni „vorsorglich“ die Verlängerung des Betriebs am derzeitigen Standort bis zum 12. Februar 2029 beantragt (wir berichteten).

Vorhabenträger für den Bau der neuen Jetty ist die Elbehafen Energy Port & Logistics GmbH (EEPLG), eine Tochterfirma der Brunsbüttel Ports GmbH im Auftrag der DET. Seit Oktober 2023 liegt der Planfeststellungsbeschluss für einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn nach dem LNG-Beschleunigungsgesetz vor. Im April 2024 feierte die DET den Beginn der Bauarbeiten. „Mit Hochdruck“ arbeite man jetzt an der Fertigstellung. Im kommenden Jahr soll die Anlage in Betrieb gehen und die FSRU umziehen können, heißt es von der DET auf Anfrage dieser Redaktion.

Allerdings sind die Tage der vom Bund gecharterten Höegh Gannet, die nach Angaben des Betreibers im Jahr 2025 bislang mehr als 19 Milliarden kWh Erdgas ins deutsche Gasnetz einspeiste, in Brunsbüttel aber ohnehin gezählt. Denn sobald das sich dort ebenfalls im Bau befindliche landseitige LNG-Terminal – errichtet von einem Konsortium aus Bund (50 Prozent), Gasunie (40 Prozent) und RWE (10 Prozent) – in Betrieb geht, muss die FSRU dem LNG-Gesetz zufolge innerhalb von sechs Monaten die Anker lichten. Medienberichten zufolge könnte es 2027 soweit sein.