Industrielle Prozesswärme macht rund zwei Drittel des industriellen Endenergiebedarfs aus und entsteht in vielen Branchen. Dennoch fehlt eine integrierte, bundesweite Strategie, moniert „IN4climate.NRW“. Um auf den dringenden Handlungsbedarf aufmerksam hinzuweisen, hat der von der NRW-Landesregierung initiierte Thinktank und die Publikation „Neun Eckpunkte für eine zukünftige Prozesswärmestrategie” veröffentlicht. Unterstützt wird die Veröffentlichung von 20 Unternehmen und Verbänden der energieintensiven Industrie sowie Forschungseinrichtungen.
Das Papier nennt klare Zielbilder, wettbewerbsfähige Strompreise und regionale Planungsprozesse als zentrale Faktoren. Zudem nennen die Autoren als weitere wichtige Puntkte, ausreichen Kapital und verlässliche CO2-Preissignale über 2027 hinaus. Weitere Punkte betreffen Leitmärkte für neue Technologien sowie stabile Bedingungen für deren Markthochlauf. Genehmigungs- und Förderverfahren sollen schneller und einheitlicher werden, um Investitionsentscheidungen zu erleichtern.
Insgesamt nennt das Papier neun Eckpunkte: - Klare Zielbilder und verlässliche Rahmenbedingungen
- Wettbewerbsfähige Strompreise
- Lokale Netze und regionale Prozesswärmeplanung
- Investitionen in Transformation und Infrastruktur
- Langfristig verlässlicher Pfad beim CO2-Preis
- Leitmärkte als Nachfrageimpuls
- Markthochlauf innovativer Technologien
- Beschleunigung von Genehmigungs- und Förderverfahren und
- Dialog und Kooperation zwischen Politik und Industrie.
Ob Stahl- und Chemiebranche oder Lebensmittelindustrie – fast jeder industrielle Produktionsprozess benötigt thermische Energie. Mehr als 70 Prozent dieser industriellen Prozesswärme werden heute noch mit fossilen Energieträgern erzeugt, teilte die Initiative weiter mit. Dabei seien die technischen Voraussetzungen für eine Umstellung auf klimaneutrale Prozesswärme weitgehend vorhanden.
Die Pubklikation
„Neun Eckpunkte für eine zukünftige Prozesswärmestrategie“ ist auf der Webseite von NRW Energy4Climate verfügbar.