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Quelle: E&M
Marie Pfefferkorn
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Freitag, 24.05.2024, 17:14 Uhr
Marktkommentar
E&M News
Energiepreise legen Rückwärtsgang ein
Wir geben Ihnen einen tagesaktuellen Überblick über die Preisentwicklungen am Strom-, CO2- und Gasmarkt.
Strom: Durch die Bank schwächer hat sich der deutsche OTC-Strommarkt am Freitag gezeigt. Der Montag wurde im Base mit 67,42 Euro/MWh und im Peak mit 61,03 Euro/MWh bewertet. Am Donnerstag war der Freitag selbst mit 104,50 Euro in der Grundlast und 93,10 Euro/MWh in der Spitzenlast gehandelt worden.

Die Erneuerbaren-Einspeisung dürfte den Meteorologen von Eurowind zufolge am Montag etwas höher ausfallen als noch am Freitag. Für die darauffolgenden Tage sehen die Wettermodelle zunächst wieder sinkende Einspeisemengen, erst am Donnerstag dürfte dann wieder etwas mehr Strom aus Wind und Sonne erzeugt werden. Gleichzeitig ist dieser Tag in einigen Bundesländern ein Feiertag, sodass die Stromlast entsprechend gering ausfallen dürfte.

Am langen Ende des Strommarktes verlor das Cal 25 bis zum frühen Nachmittag 2,78 auf 99,34 Euro je Megawattstunde.
 
CO2: Die CO2-Preise haben am Freitag nachgegeben. Der Dec 24 verlor bis gegen 14.00 Uhr 0,84 auf 74,97 Euro je Tonne. Umgesetzt wurden bis zu diesem Zeitpunkt etwa 14,7 Millionen Zertifikate. Das Hoch liegt bei 76,70 Euro, das Tief bei 74,00 Euro. Der Dec 24 hatte bereits am Donnerstag im späten Handel ins Minus gedreht, nachdem im Tagesverlauf ein Fünf-Monats-Hoch erreicht worden war. Bernadett Papp, Head of Market Analysis bei Pact Capital, erklärte dies mit Gewinnmitnahmen.

Erdgas: Etwas schwächer haben sich die europäischen Gaspreise am Freitag gezeigt. Der Frontmonat am niederländischen TTF verlor bis gegen 14.00 Uhr 0,713 auf 34,675 Euro/MWh. Am deutschen THE gab der Day-ahead um 0,90 auf 34,40 Euro/MWh nach. Marktteilnehmer gingen aber eher von einer Verschnaufpause aus, nachdem es in den vergangenen Tagen teils deutlich aufwärts gegangen war.

Händler sehen aber grundsätzlich weiterhin Unterstützung durch die wartungsbedingt geringeren Gaslieferungen aus Norwegen sowie die höhere LNG-Nachfrage aus Asien. China habe im April deutlich mehr LNG importiert als im Vorjahr, was Spekulationen schürte, dass Chinas LNG-Importe in diesem Jahr auf ein neues Rekordhoch klettern könnten, so die Analysten der Commerzbank.

Hinzu komme, dass der Hauptunternehmer für den Bau des US-LNG-Exportterminals Golden Pass Insolvenz anmelden musste, was Befürchtungen nährt, dass sich die für die erste Jahreshälfte 2025 geplante Fertigstellung verzögern könnte. „Allzu viel Spielraum nach oben sehen wir nicht: Solange die Konjunkturerholung im Euroraum wackelig ist und mit ihr die Erholung der Gasnachfrage stottert, droht auch die Erholung der Gaspreise mager auszufallen“, lautet das Fazit der Commerzbank-Marktbeobachter.