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Quelle: Günther Bayerl / Amprion
Heidi Roider
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Mittwoch, 31.05.2023, 15:42 Uhr
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Amprion beginnt mit Konverter-Bau in Meerbusch
Im nordrhein-westfälischen Meerbusch entsteht der erste Multiterminal-Konverter in Deutschland. Er wird künftig ein wichtiger Knotenpunkt für das Netzgebiet sein. 
Amprion beginnt in Meerbusch mit dem Bau eines Multiterminal-Konverters, teilte der Übertragungsnetzbetreiber am 31. Mai mit. Laut Amprion stellt der neue Konverter für das zukünftige Stromnetz in Nordrhein-Westfalen einen wichtigen Knotenpunkt dar. Die Anlage ist das Bindeglied der zwei wichtigen Gleichstromvorhaben A-Nord und Ultranet zwischen Emden an der Nordsee und Philippsburg in Baden-Württemberg.

Die Anlage reagiert flexibel auf Schwankungen bei Stromnachfrage und -angebot und kann die netzunterstützende Blindleistung für das Wechselstromnetz bereitstellen. Sie kann als Gleich- sowie als Wechselrichter betrieben werden und damit die Lastflussrichtung wechseln. Strom kann also von Norden nach Süden und auch in umgekehrter Richtung transportiert werden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit der Stromübertragung in Zeiten der Energiewende zu gewährleisten, so Amprion in seiner Mitteilung. 2026 soll die Konverterstation in Meerbusch in Betrieb gehen. Die Kosten für das Projekt werden mit etwa 600 Millionen Euro angegeben.

Nach den Worten von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur ist der Konverter eine nötige Voraussetzung für den Ausbau von Wind- und Solarenergie: „Mit den Leitungen zwischen der Nordsee, der Industrie- und Metropolregion in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg wächst Deutschland energiewirtschaftlich wieder ein Stück näher zusammen. Damit treiben wir die Transformation weiter voran und stärken langfristig unsere Wettbewerbsfähigkeit.“

Christian Bommers, Bürgermeister der Stadt Meerbusch, erklärte: „Rund ein Jahrzehnt lang hat sich die Stadt Meerbusch mit allen zur Verfügung stehenden Rechtsmitteln gegen den Standtort des Konverters in Osterath gewehrt. Der Protest hat den Bau nicht verhindert, aber dennoch vieles zum Besseren gewendet. Mit Blick auf die dringend nötige Energiewende in Deutschland haben wir den Weg für den Bau frei gemacht. Jetzt gilt es, das Projekt so verträglich wie eben möglich zu realisieren.“
 
Die Grundsteinlegung fand am 31. Mai statt. Ministerin Mona Neubaur, Bürgermeister Christian Bommers, Projektleiter Andreas Korwin, Amprion-Geschäftsführer Hendrik Neumann, Leiter Stationsprojekte Thorsten Mikschaitis sowie Projektsprecherin Joëlle Bouillon in Meerbusch (v.l.)
Quelle: Amprion GmbH