Wer sich dieser Tage eine Wallbox zum Laden von Elektro-Autos ans Haus montiert, tut dies zumeist ohne Fremdförderung. Eine Untersuchung zeigt, dass bereits 2022 die große Mehrheit der privaten Ladestationen aus eigener Tasche bezahlt wurde. Im Jahr zuvor musste nur jede vierte Installation ohne Subventionen der öffentlichen Hand auskommen.

Das Bonner Marktforschungsinstitut EUPD Research hat für seine Erhebung wieder 400 Installationsbetriebe befragt. Diese gaben an, im Jahr 2021 in 76 Prozent der Fälle geförderte Wallboxen angebracht zu haben. Ein Jahr später war der Anteil der subventionierten Ladestationen dann auf 17 Prozent gesunken, das ist etwa jede sechste Box. Keine belastbare Aussage erlaubt die Untersuchung auf den Bestand von privaten Wallboxen. Diese Zahlen haben die Bonner nicht erhoben.

Auf Anfrage unserer Redaktion erklärt das Institut allerdings, dass auch die Installationszahlen insgesamt „einen deutlichen Rückgang verzeichnet haben“. Es gebe „immer den Effekt“, dass bei ausbleibender Förderung die Installationszahlen wieder rückläufig seien. Ferner sprächen auch die Zulassungszahlen batterieelektrischer Fahrzeuge dafür, die Anfang 2023 die Eine-Million-Marke überschritten haben.

Die auf Installateurangaben gründende Statistik spricht von 850.000 geförderten Wallboxen im Jahr 2021, als die „Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur an Wohngebäuden“ des Bundes in Kraft war. Sie sicherte Privatiers 900 Euro je privater Wallbox zu. Allerdings war der im August 2020 mit 877 Millionen Euro gefüllte Topf bereits im Oktober 2021 leer, er reichte für insgesamt 974.000 geförderte Hausanlagen. Seither gibt es noch öffentliche Gelder für Gewerbe und Kommunen.

Entsprechend stieg die Anzahl geförderter Privatanlagen von 232.000 Anlagen im Jahr 2020 auf den Spitzenwert von 850.000 im Jahr 2021. Dann rutschte die Zahl geförderter Wallboxen wieder auf 242.000 (2022) ab. Über den Zeitpunkt der Installation sagen die Bewilligungen nichts aus, die Richtlinie erlaubte eine Montage bis zum Sommer 2022.