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Das neue Energiefeld in Überlingen. Quelle: Stadtwerk am See
Günter Drewnitzky
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Dienstag, 28.03.2023, 15:13 Uhr
Baden-Württemberg
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Drittgrößte Solarthermie-Anlage im Ländle geht an den Start
Das Energiefeld im Überlinger Nordwesten ist ans Netz gegangen: Die Solarthermie-Anlage des Stadtwerks am See hat den Probebetrieb aufgenommen.
Zusammen mit der erweiterten Holzhackschnitzel-Anlage habe das Stadtwerk dort „nachhaltige Energiezukunft umgesetzt“, erklärte Überlingens Oberbürgermeister Jan Zeitler (SPD) zum Start des Testbetriebs.

Das „Sonnenfeld“ besteht, wie die Stadtwerke mitteilen, aus 864 Kollektoren mit rund 4.300 Quadratmetern Fläche. Zusammen mit der komplett erneuerten Holzhackschnitzel-Heizung, zwei Erdgas-Spitzenlastkesseln und einem mobil einsetzbaren Blockheizkraftwerk für die Wintermonate bilden Sie das Herzstück der Wärmeversorgung für das Stadtquartier 2050 am Schättlisberg in Überlingen. „Zwischengelagert“ wird die Wärme in einem Pufferspeicher mit 270 Kubikmetern Wasserinhalt – so viel wie zehn Tanklastzüge. „Damit können wir das Wohngebiet bis zu zwei Tage mit Wärme versorgen“, erklärte Sören Hilger, Projektingenieur beim Stadtwerk am See. Das „Stadtwerk-Energiefeld“ ist nach seinen Angaben die drittgrößte Solarthermie-Anlage in Baden-Württemberg.

Im Endausbau können mit der Wärme rund 750 Haushalte versorgt werden und zusätzlich noch weitere öffentliche Gebäude, darunter auch die Helios Klinik. 3,1 Millionen Euro hat sich das Stadtwerk die Anlage kosten lassen. 1.750 Tonnen CO2 wird sie künftig einsparen – pro Jahr. „70 Prozent der Primärenergie in Deutschland werden für Wärme verbraucht. Hier haben wir den größten Hebel, deswegen setzen wir hier an“, erklärte Stadtwerk-Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle. Und das Zusammenspiel von Holz, Sonne und innovativem Wärmenetz sei „ein echtes Modellprojekt, auf das Überlingen stolz sein könne“.

Verteilt wird die Wärme über ein Drei-Leiter-Netz. Das Grundprinzip: Die Wärme wird zuerst – mit einer Vorlauftemperatur von rund 85 Grad – durch die konventionellen Heizkörper in den Bestandsbauten geleitet. Anschließend fließt das immer noch 55 Grad warme Wasser in die Neubauten mit ihren Flächenheizungen. „Damit nutzen wir die Wärme sozusagen doppelt und reduzieren so die Wärmeverluste im Netz“, so Hilger.