E&M Home > E&M Marktplatz > E&M Nachrichten
Die Digitalisierung der Ortsnetzstationen gilt als wichtiger Schritt der Energiewende. Quelle: EnBW
Manfred Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 22.03.2023, 15:27 Uhr
Stromnetz
E&M News
Mitnetz will 50 Millionen Euro in digitale Trafostationen investieren
Das Unternehmen Mitnetz Strom plant, bis zum Jahr 2026 ein Viertel der Trafostationen zukunftsfest zu machen. Kommunen will der Netzbetreiber bei der Wärmeplanung unterstützen.
Mitnetz Strom stockt seine Investitionen auf. Wie die Tochtergesellschaft der Envia Mitteldeutsche Energie AG mitteilt, nimmt sie diesem Jahr 343 Millionen Euro für den Ausbau und die Modernisierung ihrer Stromnetze in die Hand. Das sind 56 Millionen Euro mehr als 2022. Rund 50 Millionen Euro sollen 2023 in digitale Trafostationen fließen. Ziel sei es, bis 2026 „bis zu 25 Prozent der Trafostationen im Netzgebiet digital auszustatten oder konventionelle Stationen mit digitaler Messtechnik nachzurüsten“, so der Verteilnetzbetreiber, der nach eigenen Angaben insgesamt 18.000 Trafostationen betreibt

Die digitalen Lösungen geben Aufschluss über Spannungs- und Lastverhältnisse im Niederspannungsnetz. Die erste dieser Trafostationen nahm Mitnetz Strom vergangenen Apri am südlichen Stadtrand von Leipzig in Betrieb. Im Laufe des Jahres wuchs ihre Zahl laut Netzbertreiber auf 250. Ingesamt investierte er laut Mitteilung im 2022 rund 20 Millionen Euro in die Mittel- und Niederspannungsnetze. Den Bedarf an digitalen Stationen beziffert er in seinem Netzgebiet, das sich über Teile von Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen erstreckt, jetzt auf 570.

Pilotprojekte zur kommunalen Wärmeplanung

„Die Smartifizierung und Digitalisierung unserer Stromnetze ist weiterhin dringend notwendig“, sagt technischer Geschäftsführer Dirk Sattur. Dafür, so schätzt er, werde man „bis 2030 mehr als 150 Millionen Euro“ aufwenden.

Als weiteres Schwerpunktthema nennt das Unternehmen die Unterstützung von Kommunen bei der Wärmeplanung. Beabsichtig sei, kommunalen Behörden „bei allen vier Stufen der kommunalen Wärmeplanung“ unter die Arme zu greifen. So etwa bei der Bestandsanalyse und der Potenzialanalyse mit Maßnahmenplan. Aktuell erprobe man dies mit zwei Kommunen in Brandis (Sachsen) und Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt).
 
 
Im Hinblick auf die Energiewende sieht Sattur die Verteilnetz-Region der Entwicklung im übrigen Land zehn Jahre voraus. Im vergangenen Jahr sind laut Mitnetz im Netzgebiet rund 15 Milliarden kWh erzeugt worden, im Jahr davor waren es 13,2 Milliarden kWh. An 285 Tagen sei 2022 überschüssiger Strom ins überregionale Netz eingespeist worden.