Der geplante Solarpark bei Sinzing nahe Regensburg darf gebaut werden. Das ist das Ergebnis eines Bürgerentscheids am Sonntag, 18. April. Wie die Gemeinde mitteilt, haben mehr als 70 % der rund 6.000 Wahlberechtigten gegen einen Planungsstopp im Bereich des „Kreuzackers" gestimmt.
Eine Bürgerinitiative hatte den Entscheid gefordert, die Wahlbeteiligung bei der Briefwahl war mit knapp 70 % hoch.
Damit werden der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung das Bauleitplanverfahren zum Bau der PV-Anlage weiterführen, hieß es. Nach rechtskräftiger Genehmigung könne der Solarpark dann voraussichtlich Ende des Jahres 2021 gebaut werden. Die Freiflächen-Photovoltaikanlage soll mit einer installierten Leistung von 3,5 MWp und einem spezifischen Jahresertrag von 1.100 kWh/kWp genug Strom produzieren, um den durchschnittlichen Jahresbedarf von 1.200 Haushalten zu decken.
Erneuerbarer Strom kontra LandschaftsbildDer Privatinvestor Johannes Espach will auf seinem familieneigenen Acker eine fünf Hektar große Photovoltaikanlage bauen. Der Gemeinderat hatte den Plänen zwar bereits grünes Licht gegeben. Es regte sich jedoch teils massiver Widerstand gegen das Projekt. Unter anderem hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet. Der große Solarpark werde das Landschaftsbild, die Tierwelt und den Erholungsfaktor der Menschen stark beeinträchtigen, so die Gegner des Projekts.
Zu den Befürwortern des Projekts zählen die Kreisgruppe und die Ortsgruppe Sinzing des Bund Naturschutz. Nach Abwägung aller bekannten Belange sehen sie in dem Vorhaben eine Chance, dass auf bisher intensiv genutztem Ackerland ein wichtiger Schritt für eine dezentrale Energiewende in Sinzing gegangen werden könne. Auch lokale Imker hoffen auf mehr Artenvielfalt für Insekten. Nach dem Bürgerentscheid haben sich die Befürworter des Projekts mit deutlicher Mehrheit durchgesetzt. CSU und Grüne hatten das Projekt unterstützt.
|
Plakate der Solarpark-Gegner (links) und Befürworter (rechts) Bild: BR/Bastian Kellermeier |