von bereits abgeschlossenen Rahmen- verträgen vorausgeplant werden“. So ge- lang es einem EWE-Team beispielsweise über Weihnachten, ein Getriebe nach nur wenigen Wochen Stillstandszeit der Anlage zu wechseln. Hätte ein neues Getriebe be- stellt werden müssen, wäre die Windener- gieanlage immer noch nicht am Netz. „Die Lieferzeiten liegen bei fünf bis acht Mona- ten“, so Warnecke. Von der Prävention verspricht sich auch Roland Strache mehr Effizienz und Ertrag. Er ist bei der Deutsche-Windtechnik-Toch- ter Outsmart für die Betriebsführung von Offshore-Windparks sowie für die IT zuständig. Ein zentraler Punkt: die ver- schiedenen Typen und Modelle genau ken- nenzulernen. „Die Fehler sind sehr hetero- gen“, erklärt Strache. „Bei einem treten Probleme beim Pitch-System auf, woan- ders sind es Bauteile wie der Umrichter.“ Vordringliches Ziel sei es, vom reinen Troubleshooting wegzukommen. „Sonst tritt der gleiche Fehler immer und immer wieder auf.“ Deshalb geht Outsmart dazu über, die Fehler an der Wurzel zu packen und die entsprechenden Bauteile langfris- tig so zu ertüchtigen, dass sie dauerhaft einwandfrei laufen. Außerdem setzt Strache auf Bits und By- tes, um künftig Fehler früher zu erkennen: „An jeder Anlage werden tausende Daten gesammelt. Bisher arbeiten wir nur mit zehn Prozent davon“. Das sei verschenktes Wissen. Denn wenn alle diese Informatio- nen ausgewertet werden könnten, wäre es nicht nur möglich, Fehler zu erkennen und rechtzeitig abzustellen, sondern auch prä- ventive Maßnahmen zu ergreifen. „Durch die Nutzung von künstlicher Intelligenz und ‚Machine learning‘ können Software und Programme lernen.“ Etwa, dass ein Ausfall droht, sobald bestimmte Parameter auftreten. Dazu müsse mehr Analysesoft- ware eingesetzt werden. Das kostet zwar Geld. „Dann muss aber ein hochbezahlter Ingenieur nicht dauernd Bildschirme be- trachten, um Fehler zu suchen, sondern wirklich nur dann eingreifen, wenn ein Fehler de facto auftritt.“ Weniger Einsatzzeiten für Service-Schiffe ist das Ziel Ziel jedes Betreibers und dessen Service- Providers muss es sein, Fehler zu erkennen und dauerhaft zu beseitigen, und zwar noch während die EEG-Vergütungen flie- ßen. Hinterher ist dafür kein Geld mehr da. „Dann muss der Park optimal laufen. Still- standszeiten werden sonst richtig teuer“, betont Outsmart-Fachmann Strache. Genau das ist auch die Haltung von Carl Rasmus Richardsen, der in der Bremer Zentrale der Deutschen Windtechnik die Abteilung Offshore & Consulting als Ge- schäftsführer betreut: „Alle Optimierungen müssen während der Hochvergütungspha- se angepackt und umgesetzt werden, da- nach fehlt das Geld.“ Einen besonderen Fokus hat die Deut- sche Windtechnik auf die Logistik gelegt, sprich den Einsatz von Service-Schiffen: „Auch der Tagessatz eines kleinen Crew- Vessel liegt schnell bei 4.000, 5.000 Euro“, kennt Richardsen die Charter-Preise. Des- halb lautet die Devise, den Einsatz von Ser- vice-Schiffen zu minimieren. „Wir fahren nur noch dann raus, wenn es gar nicht mehr anders geht.“ Serviceeinsätze werden zu clustern zusammengefasst Und dann sind die Hanseaten von der We- ser mittlerweile mit „gemischten Teams“ für die von ihnen betreuten Projekte alpha ventus, Riffgat und Borkum West unter- wegs. Sprich, mit Technikern, die sich mit den eingesetzten Windturbinen ausken- nen. Allein bei den drei genannten Nord- see-Projekten sind Windturbinen von gleich drei Herstellern im Einsatz, nämlich von Adwen, Senvion und Siemens. Den Vorteil beschreibt Richardsen so: „Es muss nicht für jeden Anlagentyp und für jedes Problem ein eigenes Team in See stechen, sondern wir clustern die Serviceeinsätze und schaffen Synergien.“ Was hilft, die Kos- ten zu senken. Bei diesen Einsätzen che- cken die Servicetechniker nicht nur die Windturbinen, sondern haben auch ein Auge auf alle wichtigen Nebengewerke. Der Deutschen Windtechnik komme auch auf See die Multi-Brand-Strategie zu- gute: „Wir arbeiten seit unserer Gründung herstellerübergreifend, womit wir einen großen Erfahrungsschatz aufgebaut ha- ben.“ Vergleichbar sei der Serviceeinsatz an Land aber keineswegs mit dem auf den Meeren: „Die physischen Anforderungen sind ganz andere, auch haben unsere Kun- den deutlich andere Ansprüche an Doku- mentation und die Standards für Qualität, Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz (QHSE).“ Immerhin scheint die Deutsche Windtechnik diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Anders ist nicht zu erklären, dass der Personalstamm der Abteilung Offshore & Consulting von sechs Mitarbei- tern bei der Gründung 2013 mittlerweile auf 170 Beschäftigte angewachsen ist: „Da- mit haben wir noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht“, zeigt sich Carl Rasmus Richardsen optimistisch: „Das Ser- vice- und Wartungsgeschäft wird weiter wachsen.“ E&M Energie & Management Ihre Ansprechpartner bei E&M Verleger und Herausgeber: Helmut Sendner, Telefon 0 81 52/93 11 11 Chefredakteur: Stefan Sagmeister, Telefon 0 81 52/93 11 33 Stellvertretender Chefredakteur: Fritz Wilhelm, Telefon 0 60 07/9 39 60 75 Chefreporter: Dr. Ralf Köpke, Essen, Telefon 02 01/40 21 70 Redaktion: Peter Focht, Telefon 0 30/89 74 62 65 Susanne Harmsen, Telefon 0 30/6 57 20 40 Peter Koller, Telefon 0 81 52/93 11 21 Armin Müller, Telefon 0 81 52/93 11 44 Heidi Roider, Telefon 0 81 52/93 11 28 Davina Spohn, Telefon 0 81 52/93 11 18 Timo Sendner, Telefon 0 81 52/93 11 10 Chefin vom Dienst: Heidi Roider, Telefon 0 81 52/93 11 28 Redaktionsassistenz: Martina Brenner, Telefon 0 81 52/93 11 20 Atousa Sendner, Telefon 0 81 52/93 11 15 Vertrieb Sebastian Lichtenberg (Leitung) Telefon +49 (0) 81 52-93 11 88 Dirk Kaufmann Telefon +49 (0) 81 52-93 11 77 Marcela Lochbihler Telefon +49 (0) 81 52-93 11 17 Anzeigen Karin Wiesner Telefon 0 81 52/93 11 55 Sebastian Lichtenberg Telefon 0 81 52/93 11 88 Dirk Kaufmann Telefon 0 81 52/93 11 77 Antje Baraccani Telefon 0 42 93/8 90 89 13 Benjamin Rudolf Telefon 0 42 93/8 90 89 11 Gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 26 vom 01.10.2019 Persönliche Mailadressen: vorname.nachname@emvg.de Abonnentenverwaltung Vertriebsunion Meynen GmbH & Co. KG Telefon 0 61 23 / 92 38-221 Telefax 0 61 23 / 92 38-222 emvg@vertriebsunion.de Copyright: Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Von namentlich gekennzeichneten Fremd autoren veröffentlichte Beiträge stellen nicht immer die Meinung der Redaktion dar. Verlag: Energie & Management Verlagsgesell- schaft mbH Schloß Mühlfeld 20, 82211 Herrsching Telefon 0 81 52/93 11 0 Telefax 0 81 52/93 11 22 info@emvg.de, www.energie-und-management.de HypoVereinsbank Herrsching IBAN: DE88 700 202 70 314 015 6956 BIC: HYVEDEMMXXX UID: DE 162 448 530 Geschäftsführung: Gisela Sendner, Timo Sendner Gestaltung und Produktion: trurnit GmbH | trurnit Publishers, 85521 Ottobrunn Druck: sourc-e GmbH, Köln ISSN 0945-8794 30 E&M Meer Wind | 1. März 2020