E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Windkraft Offshore - Windstrom-PPA von der See an kleinen Mittelständler möglich
Quelle: E&M / Georg Eble
Windkraft Offshore

Windstrom-PPA von der See an kleinen Mittelständler möglich

Ein bereits bekanntes PPA von der deutschen See bleibt sogar unter der Megawatt-Marke. Das ergibt sich aus neuen Angaben des Käufers, eines mittelständischen Kunststoffverarbeiters.
RWE hat bekanntlich den gesamten Windstrom seines neuen 342-MW-Windparks „Kaskasi“ bei Helgoland von 2026 oder 2027 an in Power Purchase Agreements (PPA) an Unternehmen verkauft. Der Konzern hatte auf der Leitmesse E-world im Februar die Liste der sieben langfristigen Strom-Direktkäufer komplettiert.

Einer davon ist der mittelständische Kunststoffverarbeiter Ensinger mit Zentrale in Nufringen südwestlich von Stuttgart. Er hat am 29. April Einzelheiten mitgeteilt, und demnach könnte es sich um eines der bisher kleinsten Offshorewind-PPA überhaupt handeln. RWE liefert ihm zehn Jahre lang knapp 30 Millionen kWh pro Jahr, und zwar mit dem Fahrplan von „Kaskasi“, den der Konzern anmeldet („pay-as-nominated“).

Teilt man diese Strommenge in angenommene 4.500 Volllaststunden, kommt man irgendwo zwischen 0,6 MW und 0,7 MW heraus. Das heißt, das PPA bleibt von der Leistungsscheibe her sogar unter der Megawatt-Grenze. Üblich waren bei Offshorewind-PPA bislang durchaus zwei- oder dreistellige installierte Leistungen in MW. Die Käufer waren früher auch nur stromintensive Unternehmen unter Dekarbonisierungsdruck aus den Branchen Tech, Stahl, Chemie oder Zement. Das PPA zwischen RWE und Ensinger deckt fast die Hälfte des Strombedarfs für die deutschen Werke des Kunststoffverarbeiters.

Eine Rolle für die Wahl von „Kaskasi“ spielte für Ensinger auch das relativ stetige Erzeugungsprofil des Windparks und die Innovationsfreudigkeit von RWE, die sich für ihn in den recyclingfähigen Rotorblättern bei einigen der 38 Windenergieanlagen zeigt.

Beraten wurde Ensinger von Julius Ecke und Miltiadis Zervas von Enervis. Enervis-Geschäftsführer Nicolai Hermann hatte im März 2024 gegenüber unserer Redaktion für 2023 rund zwei Dutzend deutsche Offshorewind-PPA-Abschlüsse gezählt, „deutlich“ mehr als je zuvor: „Hier kamen auch Abnehmer zum Zuge, die nicht gleich mehrere Hundert Megawatt in einem PPA abnehmen, wie es in der Vergangenheit vor allem der Fall war.“ Damit habe sich der PPA-Markt abnehmerseitig diversifiziert. Dies sei „eine gute Nachricht“.

Dienstag, 30.04.2024, 09:15 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Windkraft Offshore - Windstrom-PPA von der See an kleinen Mittelständler möglich
Quelle: E&M / Georg Eble
Windkraft Offshore
Windstrom-PPA von der See an kleinen Mittelständler möglich
Ein bereits bekanntes PPA von der deutschen See bleibt sogar unter der Megawatt-Marke. Das ergibt sich aus neuen Angaben des Käufers, eines mittelständischen Kunststoffverarbeiters.
RWE hat bekanntlich den gesamten Windstrom seines neuen 342-MW-Windparks „Kaskasi“ bei Helgoland von 2026 oder 2027 an in Power Purchase Agreements (PPA) an Unternehmen verkauft. Der Konzern hatte auf der Leitmesse E-world im Februar die Liste der sieben langfristigen Strom-Direktkäufer komplettiert.

Einer davon ist der mittelständische Kunststoffverarbeiter Ensinger mit Zentrale in Nufringen südwestlich von Stuttgart. Er hat am 29. April Einzelheiten mitgeteilt, und demnach könnte es sich um eines der bisher kleinsten Offshorewind-PPA überhaupt handeln. RWE liefert ihm zehn Jahre lang knapp 30 Millionen kWh pro Jahr, und zwar mit dem Fahrplan von „Kaskasi“, den der Konzern anmeldet („pay-as-nominated“).

Teilt man diese Strommenge in angenommene 4.500 Volllaststunden, kommt man irgendwo zwischen 0,6 MW und 0,7 MW heraus. Das heißt, das PPA bleibt von der Leistungsscheibe her sogar unter der Megawatt-Grenze. Üblich waren bei Offshorewind-PPA bislang durchaus zwei- oder dreistellige installierte Leistungen in MW. Die Käufer waren früher auch nur stromintensive Unternehmen unter Dekarbonisierungsdruck aus den Branchen Tech, Stahl, Chemie oder Zement. Das PPA zwischen RWE und Ensinger deckt fast die Hälfte des Strombedarfs für die deutschen Werke des Kunststoffverarbeiters.

Eine Rolle für die Wahl von „Kaskasi“ spielte für Ensinger auch das relativ stetige Erzeugungsprofil des Windparks und die Innovationsfreudigkeit von RWE, die sich für ihn in den recyclingfähigen Rotorblättern bei einigen der 38 Windenergieanlagen zeigt.

Beraten wurde Ensinger von Julius Ecke und Miltiadis Zervas von Enervis. Enervis-Geschäftsführer Nicolai Hermann hatte im März 2024 gegenüber unserer Redaktion für 2023 rund zwei Dutzend deutsche Offshorewind-PPA-Abschlüsse gezählt, „deutlich“ mehr als je zuvor: „Hier kamen auch Abnehmer zum Zuge, die nicht gleich mehrere Hundert Megawatt in einem PPA abnehmen, wie es in der Vergangenheit vor allem der Fall war.“ Damit habe sich der PPA-Markt abnehmerseitig diversifiziert. Dies sei „eine gute Nachricht“.

Dienstag, 30.04.2024, 09:15 Uhr
Georg Eble

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.