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Energie & Management > Photovoltaik - Für mehr Solarparks auf Grünland und Seen
Mehr Floating-PV-Anlagen wie hier in Haltern fordert der LEE NRW. Quelle: Volker Stephan
Photovoltaik

Für mehr Solarparks auf Grünland und Seen

Der Ausbau der Solarenergie in Nordrhein-Westfalen hat sich etwas abgeschwächt. Für den Branchenverband LEE NRW ein Grund, mehr Freiflächen-Kraftwerke und innovative Anlagen zu fordern.
Der Großteil aller Solaranlagen in Nordrhein-Westfalen findet sich auf privaten Dächern und Balkonen sowie auf gewerblichen Immobilien. Mit dem Zuwachs im ersten Quartal 2024 ist der Ökoenergie-Branchenverband LEE NRW nicht unzufrieden, wohl aber mit der Entwicklung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen.

Am Internationalen Tag der Sonne, vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) 2007 erfunden und jährlich am 3. Mai begangen, wirft die Lobbyorganisation einen kritischen Blick auf den Zubau von Sonnenkraftwerken im bevölkerungsreichsten Bundesland. Ergebnis: Das erste Quartal 2024 bleibt mit 596 MW neuer Leistung am Netz etwas hinter dem Vorjahr (643 MW) zurück.

Das spiegelt sich auch in der absoluten Anzahl neuer Sonnenkraftwerke wider: Neu registriert sind etwa 50.000 Anlagen gegenüber 67.000 vor einem Jahr, so die vorläufige Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur durch den LEE NRW.

2023 war für NRW ein Rekordjahr gewesen. Nach dem ersten Vierteljahr 2024 geht Verena Busse, Solarexpertin beim Verband, davon aus, dass „auch die diesjährigen Solar-Installationen deutlich über den Werten der Jahre 2021 und 2022 liegen werden“.

Der LEE NRW würde sich gleichwohl einen Schub bei Freiflächen-Solarparks wünschen. Dort hat das Land nach Ansicht von Verena Busse Nachholbedarf. So erhielten nur 13 Projekte aus NRW einen Zuschlag bei der jüngsten Ausschreibung der Bundesnetzagentur. Die bezuschlagten 124 MW stellen nur 5,5 Prozent der bundesweiten Gesamtleistung dar - aus Sicht des LEE NRW viel zu wenig.

​Wie viel PV bisher in NRW schwimmt

Um den „Konkurrenzdruck“ von Ackerflächen als Solarstandorte zu nehmen, wirbt der LEE NRW ausdauernd für mehr schwimmende Module („Floating PV“) auf künstlichen Gewässern, also Bagger- und Kiesseen. Landesweit bilanziert der Verband nur fünf dieser Anlagen mit einer Leistung von 10 MW.

Mit den Bestimmungen des Bundes hadern Entwickler und Verband. Im rheinischen Hückelhoven-Kaphof etwa würde die Kieswerk Laprell Kaphof GmbH den im August 2023 eröffneten Solarpark gerne größer gestalten als die derzeitigen 750 kW, mit denen der Betrieb 40 Prozent seines Strombedarfs deckt. Allerdings ist die erlaubte Maximalbelegung der Wasserfläche (15 Prozent) bereits erreicht. Zudem muss das schwimmende Solarkraftwerk 40 Meter Abstand vom Ufer halten.

Für alle künstlichen Seen, die nicht als Badegewässer dienen, hält der LEE NRW die geltenden Regelungen für „widersinnig“. Ein Vorstoß des Verbands zur Änderung der Gesetzeslage bei den zuständigen Ressortchefinnen der Bundesregierung, Steffi Lemke (Grüne/Umwelt) und Klara Geywitz (SPD/Bau), sei bisher ohne Reaktion geblieben. Daher fordert Verena Busse auch die NRW-Landesregierung auf, „Druck zu machen“ und mehr Floating PV zu ermöglichen.

Montag, 6.05.2024, 08:16 Uhr
Volker Stephan
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Mehr Floating-PV-Anlagen wie hier in Haltern fordert der LEE NRW. Quelle: Volker Stephan
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Für mehr Solarparks auf Grünland und Seen
Der Ausbau der Solarenergie in Nordrhein-Westfalen hat sich etwas abgeschwächt. Für den Branchenverband LEE NRW ein Grund, mehr Freiflächen-Kraftwerke und innovative Anlagen zu fordern.
Der Großteil aller Solaranlagen in Nordrhein-Westfalen findet sich auf privaten Dächern und Balkonen sowie auf gewerblichen Immobilien. Mit dem Zuwachs im ersten Quartal 2024 ist der Ökoenergie-Branchenverband LEE NRW nicht unzufrieden, wohl aber mit der Entwicklung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen.

Am Internationalen Tag der Sonne, vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) 2007 erfunden und jährlich am 3. Mai begangen, wirft die Lobbyorganisation einen kritischen Blick auf den Zubau von Sonnenkraftwerken im bevölkerungsreichsten Bundesland. Ergebnis: Das erste Quartal 2024 bleibt mit 596 MW neuer Leistung am Netz etwas hinter dem Vorjahr (643 MW) zurück.

Das spiegelt sich auch in der absoluten Anzahl neuer Sonnenkraftwerke wider: Neu registriert sind etwa 50.000 Anlagen gegenüber 67.000 vor einem Jahr, so die vorläufige Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur durch den LEE NRW.

2023 war für NRW ein Rekordjahr gewesen. Nach dem ersten Vierteljahr 2024 geht Verena Busse, Solarexpertin beim Verband, davon aus, dass „auch die diesjährigen Solar-Installationen deutlich über den Werten der Jahre 2021 und 2022 liegen werden“.

Der LEE NRW würde sich gleichwohl einen Schub bei Freiflächen-Solarparks wünschen. Dort hat das Land nach Ansicht von Verena Busse Nachholbedarf. So erhielten nur 13 Projekte aus NRW einen Zuschlag bei der jüngsten Ausschreibung der Bundesnetzagentur. Die bezuschlagten 124 MW stellen nur 5,5 Prozent der bundesweiten Gesamtleistung dar - aus Sicht des LEE NRW viel zu wenig.

​Wie viel PV bisher in NRW schwimmt

Um den „Konkurrenzdruck“ von Ackerflächen als Solarstandorte zu nehmen, wirbt der LEE NRW ausdauernd für mehr schwimmende Module („Floating PV“) auf künstlichen Gewässern, also Bagger- und Kiesseen. Landesweit bilanziert der Verband nur fünf dieser Anlagen mit einer Leistung von 10 MW.

Mit den Bestimmungen des Bundes hadern Entwickler und Verband. Im rheinischen Hückelhoven-Kaphof etwa würde die Kieswerk Laprell Kaphof GmbH den im August 2023 eröffneten Solarpark gerne größer gestalten als die derzeitigen 750 kW, mit denen der Betrieb 40 Prozent seines Strombedarfs deckt. Allerdings ist die erlaubte Maximalbelegung der Wasserfläche (15 Prozent) bereits erreicht. Zudem muss das schwimmende Solarkraftwerk 40 Meter Abstand vom Ufer halten.

Für alle künstlichen Seen, die nicht als Badegewässer dienen, hält der LEE NRW die geltenden Regelungen für „widersinnig“. Ein Vorstoß des Verbands zur Änderung der Gesetzeslage bei den zuständigen Ressortchefinnen der Bundesregierung, Steffi Lemke (Grüne/Umwelt) und Klara Geywitz (SPD/Bau), sei bisher ohne Reaktion geblieben. Daher fordert Verena Busse auch die NRW-Landesregierung auf, „Druck zu machen“ und mehr Floating PV zu ermöglichen.

Montag, 6.05.2024, 08:16 Uhr
Volker Stephan

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