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Energie & Management > Strom - Berlin seit 140 Jahren unter Strom
Quelle: Fotolia / eyetronic
Strom

Berlin seit 140 Jahren unter Strom

Mit einem Festakt begeht Berlin die Geburtsstunde der Stromversorgung. Am 8. Mai 1884 wurde die erste Elektrizitätsgesellschaft auf Initiative Walter Rathenaus gegründet.
Nachfolger des Gründungsunternehmens aus dem Jahr 1884 sind heute Stromnetz Berlin und BEW Berliner Energie und Wärme (vormals Vattenfall Wärme). Sie begehen das Jubiläum der Gründung der ersten Elektrizitätsgesellschaft in der Stadt vor 140 Jahren. Gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der Energiesenatorin Franziska Giffey (SPD), dem Finanzsenator Stefan Evers (CDU) und 200 Gästen aus Politik und Wirtschaft feiern die Unternehmen im Heizkraftwerk Mitte am Spreeufer.

Bis 2045 will Berlin klimaneutral sein, wofür die Stromversorgung eine wichtige Rolle spielt, betonte Christian Feuerherd, Vorstandsvorsitzender der BEW. „Seit einer Woche ist die BEW Berliner Energie und Wärme ein kommunales Unternehmen, wie auch die Stromnetz Berlin bereits seit 2021“, betonte er. Seit 1884 lieferte die „Städtische Elektricitäts-Werke (A.G.StEW)“ zunächst Gleichstrom aus Kohle. Die Energieversorgung war seitdem immer wichtiger Teil der Stadtgeschichte.

Strom wird mehr Wärme liefern

„Die Berliner Energie- und Wärmewende ist eine große Gemeinschaftsaufgabe“, erinnerte Feuerherd. Aus einer Hand ließen sich die komplexen Infrastrukturvorhaben zur Erreichung von Berlins Klimazielen besser planen und umsetzen. Im Energiebereich heiße das, die Transformation des Fernwärmesystems eng mit dem Ausbau des Stromnetzes zu koordinieren.

Erik Landeck, Geschäftsführer der Stromnetz Berlin umriss die Geschichte der Stromversorgung: „Von einem einzelnen Kunden wuchs sie hin zu Strom in allen Haushalten und einem mehr als 35.700 Kilometer langen Stromnetz – fast einmal um den Äquator.“ In den kommenden zehn Jahren sieht er eine Verdopplung der benötigten Netzkapazität von 2.200 MW auf mindestens 4.100 MW Leistung. Für Berlin, auch zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in der Stadt. Damit steige die Anzahl der Mitarbeitenden. „In diesem Jahr werden wir erstmals die Zahl von 2.000 Mitarbeitenden überschreiten“, sagte Landeck.
 
Der amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison und Emil Rathenau, der Gründer der Deutschen Edison-Gesellschaft 1911 im Kraftwerk Moabit
Quelle: Vattenfall

Lange Tradition

Die Stromnetz Berlin und die BEW Berliner Energie und Wärme stehen in der Tradition der Bewag, dem einstigen städtischen Berliner Energieversorgungsunternehmen, das Ende der 1990er-Jahre privatisiert und 2005 vom schwedischen Vattenfall-Konzern übernommen wurde. Seit 2021 gehört Stromnetz Berlin wieder dem Land Berlin, seit Anfang Mai 2024 ist auch die BEW ein Landesunternehmen. Bis 2030 soll die Kohlenutzung beendet werden und ab 2040 die Wärmeerzeugung weitgehend klimaneutral werden, planen die Unternehmen.

Der Unternehmer Emil Rathenau hatte 1881 die europäischen Patente Edisons erworben und zu ihrer Ausnutzung 1883 die „Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektrizität“ und die „Berliner Elektrizitätswerke“ gegründet. Die Städtischen Elektrizitätswerke waren dann 1884 eine Tochtergesellschaft und wurden später in Bewag umbenannt. 1915 übernahm die Stadt das Unternehmen, das bis 1931 in ihrem alleinigen Eigentum blieb. 1887 gründete Rathenau in Berlin die „Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft“ (AEG), die unter seiner Leitung – neben Siemens – zu einem international bedeutenden Marktführer heranwuchs.

Mittwoch, 8.05.2024, 14:23 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Strom - Berlin seit 140 Jahren unter Strom
Quelle: Fotolia / eyetronic
Strom
Berlin seit 140 Jahren unter Strom
Mit einem Festakt begeht Berlin die Geburtsstunde der Stromversorgung. Am 8. Mai 1884 wurde die erste Elektrizitätsgesellschaft auf Initiative Walter Rathenaus gegründet.
Nachfolger des Gründungsunternehmens aus dem Jahr 1884 sind heute Stromnetz Berlin und BEW Berliner Energie und Wärme (vormals Vattenfall Wärme). Sie begehen das Jubiläum der Gründung der ersten Elektrizitätsgesellschaft in der Stadt vor 140 Jahren. Gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der Energiesenatorin Franziska Giffey (SPD), dem Finanzsenator Stefan Evers (CDU) und 200 Gästen aus Politik und Wirtschaft feiern die Unternehmen im Heizkraftwerk Mitte am Spreeufer.

Bis 2045 will Berlin klimaneutral sein, wofür die Stromversorgung eine wichtige Rolle spielt, betonte Christian Feuerherd, Vorstandsvorsitzender der BEW. „Seit einer Woche ist die BEW Berliner Energie und Wärme ein kommunales Unternehmen, wie auch die Stromnetz Berlin bereits seit 2021“, betonte er. Seit 1884 lieferte die „Städtische Elektricitäts-Werke (A.G.StEW)“ zunächst Gleichstrom aus Kohle. Die Energieversorgung war seitdem immer wichtiger Teil der Stadtgeschichte.

Strom wird mehr Wärme liefern

„Die Berliner Energie- und Wärmewende ist eine große Gemeinschaftsaufgabe“, erinnerte Feuerherd. Aus einer Hand ließen sich die komplexen Infrastrukturvorhaben zur Erreichung von Berlins Klimazielen besser planen und umsetzen. Im Energiebereich heiße das, die Transformation des Fernwärmesystems eng mit dem Ausbau des Stromnetzes zu koordinieren.

Erik Landeck, Geschäftsführer der Stromnetz Berlin umriss die Geschichte der Stromversorgung: „Von einem einzelnen Kunden wuchs sie hin zu Strom in allen Haushalten und einem mehr als 35.700 Kilometer langen Stromnetz – fast einmal um den Äquator.“ In den kommenden zehn Jahren sieht er eine Verdopplung der benötigten Netzkapazität von 2.200 MW auf mindestens 4.100 MW Leistung. Für Berlin, auch zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in der Stadt. Damit steige die Anzahl der Mitarbeitenden. „In diesem Jahr werden wir erstmals die Zahl von 2.000 Mitarbeitenden überschreiten“, sagte Landeck.
 
Der amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison und Emil Rathenau, der Gründer der Deutschen Edison-Gesellschaft 1911 im Kraftwerk Moabit
Quelle: Vattenfall

Lange Tradition

Die Stromnetz Berlin und die BEW Berliner Energie und Wärme stehen in der Tradition der Bewag, dem einstigen städtischen Berliner Energieversorgungsunternehmen, das Ende der 1990er-Jahre privatisiert und 2005 vom schwedischen Vattenfall-Konzern übernommen wurde. Seit 2021 gehört Stromnetz Berlin wieder dem Land Berlin, seit Anfang Mai 2024 ist auch die BEW ein Landesunternehmen. Bis 2030 soll die Kohlenutzung beendet werden und ab 2040 die Wärmeerzeugung weitgehend klimaneutral werden, planen die Unternehmen.

Der Unternehmer Emil Rathenau hatte 1881 die europäischen Patente Edisons erworben und zu ihrer Ausnutzung 1883 die „Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektrizität“ und die „Berliner Elektrizitätswerke“ gegründet. Die Städtischen Elektrizitätswerke waren dann 1884 eine Tochtergesellschaft und wurden später in Bewag umbenannt. 1915 übernahm die Stadt das Unternehmen, das bis 1931 in ihrem alleinigen Eigentum blieb. 1887 gründete Rathenau in Berlin die „Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft“ (AEG), die unter seiner Leitung – neben Siemens – zu einem international bedeutenden Marktführer heranwuchs.

Mittwoch, 8.05.2024, 14:23 Uhr
Susanne Harmsen

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