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Energie & Management > Geothermie - Geothermie-Anlage in Mecklenburg wird erweitert
Quelle: E&M
Geothermie

Geothermie-Anlage in Mecklenburg wird erweitert

Die Stadt Neustadt-Glewe erweitert ihre seit 30 Jahren produzierende Geothermieanlage mit einer neuen Bohrung. Für die Kosten von 3 Millionen Euro gibt es staatliche Förderung.
In Neustadt-Glewe wird die bestehende Geothermieanlage durch weitere Bohrungen erweitert. Die 7.000-Einwohner-Stadt südlich von Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, will damit neue unterirdische Nutzungshorizonte erschließen und die Förderleistung steigern. Zu den Kosten von 3 Millionen Euro gibt es eine Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK).

Der Betreiber Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH gehört zu 51 Prozent der Stadt und zu 49 Prozent der Wemag-Tochter Mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern.

Gerade jetzt, da viele Hauseigentümer über die Erneuerung ihrer Heizanlagen nachdenken, sei es wichtig, das Fernwärmenetz in Neustadt-Glewe zu erweitern, hieß es in einer Mitteilung. „Nur wenn unsere Geothermieanlage die entsprechende Leistung hat, können wir so viele Haushalte wie möglich anschließen“, erklärte die Erste Stadträtin Isabell Stoltenberg zur Erweiterung. Die Stadt hat sich zum Ziel gemacht, künftig CO2-neutral zu sein – der Ausbau der Erdwärme sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Bislang führte eine 2.450 Meter tiefe Bohrung direkt bis zum Thermalsole-Vorkommen unter der Stadt. Von dort wird eine 97 Grad Celsius heiße Sole an die Oberfläche befördert und gibt im Heizwerk über Wärmetauscher einen Teil ihrer Wärme an das Heizwasser des städtischen Fernwärme-Netzes ab. Anschließend gelangt die gefilterte Sole über eine zweite, 2.335 Meter tiefe Bohrung zurück, sodass ein geschlossener Kreislauf für eine umweltfreundliche Energiegewinnung besteht.

Bewährte Wärmequelle erweitert

Seit ihrer Inbetriebnahme 1994 hat die Geothermie-Anlage 15 Millionen Kubikmeter Thermalsole gefördert und damit mehr als 425 Millionen kWh Heizwärme erzeugt. „Diese emissionsfreie Wärmequelle zu nutzen
 
und die Nutzung weiter auszubauen, ist eine wichtige Investition in die Energiewende“, betont Thomas Murche, technischer Vorstand der Wemag mit Sitz in Schwerin. Aktuell finden auf der Anlage am Stadtrand intensive Bohrarbeiten statt, um die Leistung weiter zu steigern

Für die Erweiterung erhalte die vorhandene Bohrung einen Side Track, berichtete Torsten Hinrichs, einer der Geschäftsführer der Erdwärme Neustadt-Glewe. Der „Side Track“ ist eine Ablenkbohrung, die in einer Tiefe von 1.800 Metern von der vorhandenen Bohrung abzweigt und einen neuen Nutzungshorizont in 2.350 Metern Tiefe und mit einem Abstand von 120 Metern zur aktuellen Bohrung erschließt.

Bis Ende August 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Geothermieanlage soll dann wieder in Betrieb gehen. Dann sollen 120 Kubikmeter pro Stunde gefördert werden, was in eine Wärmeleistung von 5.000 kW mündet.
 
Die Geothermieanlage der Erdwärme Neustadt-Glewe (Mecklenburg-Vorpommern) wird mit einer neuen Bohrung erweitert.
Quelle: Marschner / Wemag

Donnerstag, 3.08.2023, 13:21 Uhr
Susanne Harmsen
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Geothermie
Geothermie-Anlage in Mecklenburg wird erweitert
Die Stadt Neustadt-Glewe erweitert ihre seit 30 Jahren produzierende Geothermieanlage mit einer neuen Bohrung. Für die Kosten von 3 Millionen Euro gibt es staatliche Förderung.
In Neustadt-Glewe wird die bestehende Geothermieanlage durch weitere Bohrungen erweitert. Die 7.000-Einwohner-Stadt südlich von Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, will damit neue unterirdische Nutzungshorizonte erschließen und die Förderleistung steigern. Zu den Kosten von 3 Millionen Euro gibt es eine Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK).

Der Betreiber Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH gehört zu 51 Prozent der Stadt und zu 49 Prozent der Wemag-Tochter Mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern.

Gerade jetzt, da viele Hauseigentümer über die Erneuerung ihrer Heizanlagen nachdenken, sei es wichtig, das Fernwärmenetz in Neustadt-Glewe zu erweitern, hieß es in einer Mitteilung. „Nur wenn unsere Geothermieanlage die entsprechende Leistung hat, können wir so viele Haushalte wie möglich anschließen“, erklärte die Erste Stadträtin Isabell Stoltenberg zur Erweiterung. Die Stadt hat sich zum Ziel gemacht, künftig CO2-neutral zu sein – der Ausbau der Erdwärme sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Bislang führte eine 2.450 Meter tiefe Bohrung direkt bis zum Thermalsole-Vorkommen unter der Stadt. Von dort wird eine 97 Grad Celsius heiße Sole an die Oberfläche befördert und gibt im Heizwerk über Wärmetauscher einen Teil ihrer Wärme an das Heizwasser des städtischen Fernwärme-Netzes ab. Anschließend gelangt die gefilterte Sole über eine zweite, 2.335 Meter tiefe Bohrung zurück, sodass ein geschlossener Kreislauf für eine umweltfreundliche Energiegewinnung besteht.

Bewährte Wärmequelle erweitert

Seit ihrer Inbetriebnahme 1994 hat die Geothermie-Anlage 15 Millionen Kubikmeter Thermalsole gefördert und damit mehr als 425 Millionen kWh Heizwärme erzeugt. „Diese emissionsfreie Wärmequelle zu nutzen
 
und die Nutzung weiter auszubauen, ist eine wichtige Investition in die Energiewende“, betont Thomas Murche, technischer Vorstand der Wemag mit Sitz in Schwerin. Aktuell finden auf der Anlage am Stadtrand intensive Bohrarbeiten statt, um die Leistung weiter zu steigern

Für die Erweiterung erhalte die vorhandene Bohrung einen Side Track, berichtete Torsten Hinrichs, einer der Geschäftsführer der Erdwärme Neustadt-Glewe. Der „Side Track“ ist eine Ablenkbohrung, die in einer Tiefe von 1.800 Metern von der vorhandenen Bohrung abzweigt und einen neuen Nutzungshorizont in 2.350 Metern Tiefe und mit einem Abstand von 120 Metern zur aktuellen Bohrung erschließt.

Bis Ende August 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Geothermieanlage soll dann wieder in Betrieb gehen. Dann sollen 120 Kubikmeter pro Stunde gefördert werden, was in eine Wärmeleistung von 5.000 kW mündet.
 
Die Geothermieanlage der Erdwärme Neustadt-Glewe (Mecklenburg-Vorpommern) wird mit einer neuen Bohrung erweitert.
Quelle: Marschner / Wemag

Donnerstag, 3.08.2023, 13:21 Uhr
Susanne Harmsen

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