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Energie & Management > Stromnetz - Gabreta-Projekt als Turbo der Energiewende
Start für das Projekt. Von links: Wolfgang Bücherl, Egon Leo Westphal, Claudia Viohl, Dieter Janecek, Hubert Aiwanger. Quelle: Bayernwerk / Felix Reitberger
Stromnetz

Gabreta-Projekt als Turbo der Energiewende

Mit dem Projekt „Gabreta Smart Grids“ (Gabreta) wollen die Eon-Gesellschaften Bayernwerk und Eon Czech die Digitalisierung der Energienetze im bayerisch-böhmischen Raum voranbringen.
Gabreta wird durch die Europäische Union mit 100 Millionen Euro gefördert und kofinanziert. Weitere 100 Millionen Euro bringen das Bayernwerk und die Eon Czech selbst auf, wie die Unternehmen mitteilen. Damit sei das eines der größten Verteilnetzvorhaben der Europäischen Union. Der offizielle Projektstart erfolgte bei einer Auftaktveranstaltung in Neunburg vorm Wald.

Gabreta zielt auf die Modernisierung und Digitalisierung tschechischer und bayerischer Verteilnetze ab und ist bis Ende 2028 angesetzt. Das grenzübergreifende Gabreta-Gebiet umfasst knapp 70.000 Quadratkilometer.

Europäische Zukunftsprojekt

Mit einer symbolischen Verbindung zweier Stromkabel gaben bei der Auftaktveranstaltung die Vorstandsvorsitzende der Eon Czech, Claudia Viohl, Bayernwerk-Vorstandsvorsitzender Egon Leo Westphal und Wolfgang Bücherl, Leiter der Münchner Vertretung der Europäischen Kommission, in Neunburg vorm Wald das offizielle Startsignal für das gemeinsame europäische Zukunftsprojekt. Dabei waren auch der Bayerische Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger sowie Dieter Janecek, Bundestagsabgeordneter und einer der Koordinatoren der Bundesregierung für Wirtschaft und Klimaschutz.

Aiwanger erklärte: „Gabreta Smart Grids ist wegweisend für die grenzüberschreitende Gestaltung der Energiezukunft. Zum ersten Mal wird das bayerische und tschechische Stromverteilnetz miteinander verbunden – das hat historische Strahlkraft.“ Gleichzeitig sei das Projekt eine enorm wichtige Investition in die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz. Janecek betonte: „Wir brauchen den Ausbau der Energieinfrastruktur nicht nur auf Ebene der Ãœbertragungsnetze, sondern auch bei den Verteilnetzen. Auch hier sollten wir bei der Planung weiter als bis zur eigenen Kreis- oder Landesgrenze denken, um effiziente und moderne Infrastruktur für die Zukunft zu schaffen.

Grenzübergreifende Verantwortungsgemeinschaft

Westphal: „Energiezukunft gestalten wir nur in einer großen Verantwortungsgemeinschaft. Gabreta ist ein Musterbeispiel dafür. Grenzenloses Denken, Zusammenhalt und innovative Energienetze sind das Erfolgsrezept für eine erfolgreiche Energiezukunft. Gabreta ist mit dem Schwerpunkt der Smartifizierung ein Turbo für die Energiewende und stärkt die Versorgungssicherheit für mehr als sieben Millionen Bürgerinnen und Bürger der EU. Wer die erneuerbaren Energien entfesseln will, muss die Netze entfesseln. Das tun wir mit Gabreta.“

Claudia Viohl: „Die Herausforderungen im Energiesektor heute und in Zukunft sind enorm. Für tragfähige Lösungen brauchen wir eine europäische Perspektive, um das volle Potenzial freizusetzen. Für mich ist Gabreta eine Blaupause für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem Ziel, die zukünftigen Herausforderungen einer neuen Energiewelt zu bewältigen. Bei dem Projekt geht es um Partnerschaft auf dem Weg zu einem gemeinsamen europäischen Energiemarkt. Ein zuverlässiges und intelligentes Verteilnetz ist das Rückgrat und das Tor zur neuen Energiewelt.“

Sektoren koppeln, Erneuerbare integrieren

Das Energiesystem von morgen steht vor vielen Herausforderungen. Es gilt, den zunehmenden Anteil erneuerbarer Energiequellen aufzunehmen, Speichertechnologien und den Fortschritt bei Elektromobilität zu berücksichtigen sowie die unterschiedlichen Sektoren Energie, Industrie, Gebäude und Verkehr zusammenzuführen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Netze. Mit Gabreta soll schwerpunktmäßig die Digitalisierung des Verteilnetzes beschleunigt werden. 

Ãœber das Projektziel der Smartifizierung der Verteilnetze hinaus werden durch Netzbaumaßnahmen technische Verbindungen der Verteilnetze der tschechischen EG.D und der Bayernwerk Netz geschaffen. Diese physischen Netzverbindungen sind reine Stand-by-Verbindungen. Sie sind nicht in den täglichen Netzbetrieb integriert und stehen somit im Normalfall nicht „unter Strom“, wie es seitens des Bayernwerks heißt.

Sollte es in einer Region aber durch externe Einflüsse, beispielsweise witterungsbedingt, zu unvorhersehbaren Instabilitäten im Netzbetrieb kommen, könnten diese Verbindungen jedoch zeitlich begrenzt in Betrieb genommen werden, bis etwaige Instabilitäten überwunden sind. „Für den Fall der Fälle schaffen wir damit eine wertvolle Handlungsoption, quasi einen doppelten Boden für die Versorgungssicherheit der Menschen in Bayern und Böhmen“, so Westphal.

Gabreta – ein Name der Technologie und Lebensräume verbindet

Gabreta ist die keltische Bezeichnung für das Grenzgebiet Böhmerwald und Bayerischer Wald. „Das symbolisiert den Spirit unseres grenzübergreifenden Kooperationsprojekts in einem gemeinsamen Kulturraum“, so Claudia Viohl. Westphal dazu: „Mit der Namensgebung unterstreichen wir, dass wir Technik und Technologie immer in Verbindung mit Land und Leuten sehen. Mit Energie und Technologie entwickeln wir immer auch Lebensräume. Auch das macht Energie besonders wertvoll.“
 

Dienstag, 16.04.2024, 15:02 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Stromnetz - Gabreta-Projekt als Turbo der Energiewende
Start für das Projekt. Von links: Wolfgang Bücherl, Egon Leo Westphal, Claudia Viohl, Dieter Janecek, Hubert Aiwanger. Quelle: Bayernwerk / Felix Reitberger
Stromnetz
Gabreta-Projekt als Turbo der Energiewende
Mit dem Projekt „Gabreta Smart Grids“ (Gabreta) wollen die Eon-Gesellschaften Bayernwerk und Eon Czech die Digitalisierung der Energienetze im bayerisch-böhmischen Raum voranbringen.
Gabreta wird durch die Europäische Union mit 100 Millionen Euro gefördert und kofinanziert. Weitere 100 Millionen Euro bringen das Bayernwerk und die Eon Czech selbst auf, wie die Unternehmen mitteilen. Damit sei das eines der größten Verteilnetzvorhaben der Europäischen Union. Der offizielle Projektstart erfolgte bei einer Auftaktveranstaltung in Neunburg vorm Wald.

Gabreta zielt auf die Modernisierung und Digitalisierung tschechischer und bayerischer Verteilnetze ab und ist bis Ende 2028 angesetzt. Das grenzübergreifende Gabreta-Gebiet umfasst knapp 70.000 Quadratkilometer.

Europäische Zukunftsprojekt

Mit einer symbolischen Verbindung zweier Stromkabel gaben bei der Auftaktveranstaltung die Vorstandsvorsitzende der Eon Czech, Claudia Viohl, Bayernwerk-Vorstandsvorsitzender Egon Leo Westphal und Wolfgang Bücherl, Leiter der Münchner Vertretung der Europäischen Kommission, in Neunburg vorm Wald das offizielle Startsignal für das gemeinsame europäische Zukunftsprojekt. Dabei waren auch der Bayerische Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger sowie Dieter Janecek, Bundestagsabgeordneter und einer der Koordinatoren der Bundesregierung für Wirtschaft und Klimaschutz.

Aiwanger erklärte: „Gabreta Smart Grids ist wegweisend für die grenzüberschreitende Gestaltung der Energiezukunft. Zum ersten Mal wird das bayerische und tschechische Stromverteilnetz miteinander verbunden – das hat historische Strahlkraft.“ Gleichzeitig sei das Projekt eine enorm wichtige Investition in die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz. Janecek betonte: „Wir brauchen den Ausbau der Energieinfrastruktur nicht nur auf Ebene der Ãœbertragungsnetze, sondern auch bei den Verteilnetzen. Auch hier sollten wir bei der Planung weiter als bis zur eigenen Kreis- oder Landesgrenze denken, um effiziente und moderne Infrastruktur für die Zukunft zu schaffen.

Grenzübergreifende Verantwortungsgemeinschaft

Westphal: „Energiezukunft gestalten wir nur in einer großen Verantwortungsgemeinschaft. Gabreta ist ein Musterbeispiel dafür. Grenzenloses Denken, Zusammenhalt und innovative Energienetze sind das Erfolgsrezept für eine erfolgreiche Energiezukunft. Gabreta ist mit dem Schwerpunkt der Smartifizierung ein Turbo für die Energiewende und stärkt die Versorgungssicherheit für mehr als sieben Millionen Bürgerinnen und Bürger der EU. Wer die erneuerbaren Energien entfesseln will, muss die Netze entfesseln. Das tun wir mit Gabreta.“

Claudia Viohl: „Die Herausforderungen im Energiesektor heute und in Zukunft sind enorm. Für tragfähige Lösungen brauchen wir eine europäische Perspektive, um das volle Potenzial freizusetzen. Für mich ist Gabreta eine Blaupause für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem Ziel, die zukünftigen Herausforderungen einer neuen Energiewelt zu bewältigen. Bei dem Projekt geht es um Partnerschaft auf dem Weg zu einem gemeinsamen europäischen Energiemarkt. Ein zuverlässiges und intelligentes Verteilnetz ist das Rückgrat und das Tor zur neuen Energiewelt.“

Sektoren koppeln, Erneuerbare integrieren

Das Energiesystem von morgen steht vor vielen Herausforderungen. Es gilt, den zunehmenden Anteil erneuerbarer Energiequellen aufzunehmen, Speichertechnologien und den Fortschritt bei Elektromobilität zu berücksichtigen sowie die unterschiedlichen Sektoren Energie, Industrie, Gebäude und Verkehr zusammenzuführen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Netze. Mit Gabreta soll schwerpunktmäßig die Digitalisierung des Verteilnetzes beschleunigt werden. 

Ãœber das Projektziel der Smartifizierung der Verteilnetze hinaus werden durch Netzbaumaßnahmen technische Verbindungen der Verteilnetze der tschechischen EG.D und der Bayernwerk Netz geschaffen. Diese physischen Netzverbindungen sind reine Stand-by-Verbindungen. Sie sind nicht in den täglichen Netzbetrieb integriert und stehen somit im Normalfall nicht „unter Strom“, wie es seitens des Bayernwerks heißt.

Sollte es in einer Region aber durch externe Einflüsse, beispielsweise witterungsbedingt, zu unvorhersehbaren Instabilitäten im Netzbetrieb kommen, könnten diese Verbindungen jedoch zeitlich begrenzt in Betrieb genommen werden, bis etwaige Instabilitäten überwunden sind. „Für den Fall der Fälle schaffen wir damit eine wertvolle Handlungsoption, quasi einen doppelten Boden für die Versorgungssicherheit der Menschen in Bayern und Böhmen“, so Westphal.

Gabreta – ein Name der Technologie und Lebensräume verbindet

Gabreta ist die keltische Bezeichnung für das Grenzgebiet Böhmerwald und Bayerischer Wald. „Das symbolisiert den Spirit unseres grenzübergreifenden Kooperationsprojekts in einem gemeinsamen Kulturraum“, so Claudia Viohl. Westphal dazu: „Mit der Namensgebung unterstreichen wir, dass wir Technik und Technologie immer in Verbindung mit Land und Leuten sehen. Mit Energie und Technologie entwickeln wir immer auch Lebensräume. Auch das macht Energie besonders wertvoll.“
 

Dienstag, 16.04.2024, 15:02 Uhr
Günter Drewnitzky

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