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Energie & Management > IT - Ein Koffer voller Lösungen
Bild: itestroorig / Fotolia
IT

Ein Koffer voller Lösungen

Enercity hat eine digitale Tochtergesellschaft an den Markt gebracht und will damit auch andere Energieversorger unterstützen. 
Bei der Vorstellung von Lynqtech im Juli hat Enercity-Vorstandschefin Susanna Zapreva in einem Satz die Zielsetzung des neuen Unternehmens zusammengefasst: „Unser Anspruch ist die Erlebnisführerschaft beim Kunden.“ Die „Digitaltochter“ soll Energieversorgern dabei helfen, Prozesse zu entwickeln und umzusetzen, die mit denen erfolgreicher Onlineversandhändler vergleichbar sind. Gleichzeitig sollen die Akquisitions- und Servicekosten sinken.

Über die Erkenntnis, dass Energieversorger künftig nicht mehr in der herkömmlichen Weise wie bisher ihre Erträge erwirtschaften können, herrscht in der Branche weitgehend Einigkeit. Dass ein kommunales Unternehmen eine eigene Tochtergesellschaft für die digitalen Prozesse entlang der gesamten Vertriebskette gründet, ist jedoch keineswegs selbstverständlich. Es gibt zwar Lösungen am Markt, die auch durchaus Verbreitung gefunden haben. Den spezifischen Bedürfnissen des eigenen Unternehmens wurden sie dann aber doch nicht gerecht. „Deshalb haben wir uns dazu entschieden, selbst eine Lösung zu entwickeln“, sagt Nicole Dalchau, die bei Lynqtech den Titel Head of Brand, PR & Partnerships trägt.
 
Besonderes Augenmerk liegt auf einer intuitiven Handhabung
 
Im Gegensatz zu Wettbewerbern liefere Lynqtech nicht nur ein einzelnes digitales Produkt, sondern einen ganzen Koffer voller Lösungen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. „Und wir haben alles auf die spezifischen Bedürfnisse von Energieversorgern ausgelegt“, ergänzt Dalchau. Das heißt, keine andere Branche muss auch noch mit diesem Koffer abgeholt oder mitgenommen werden. Dagegen habe man besonderen Wert darauf gelegt, die Mitarbeiter, die mit dem System arbeiten, abzuholen und mitzunehmen. Eine einfache, intuitive Handhabung, die sich an den Front Ends von Smartphones und an den sozialen Medien orientiert, sei die Grundlage dafür. Damit sollen auch Energieversorger als Kunden gewonnen werden, die keine oder nur sehr begrenzte personelle Ressourcen für den Umgang mit komplexen IT-Systemen haben.

Kernelement ist eine Abrechnungsplattform. Mit ihr allein lässt sich die viel beschworene Customer Journey jedoch nicht begleiten oder gar steuern. Deshalb ist ein ganzes Bündel an Modulen am Start, um die Sicht auf den Kunden über alle Produkte und Interaktionen hinweg zu ermöglichen und den Weg zu individuellen Angeboten zu ebnen. In diese Landschaft lassen sich bereits vorhandene IT-Systeme mittels flexibler Anwendungsschnittstellen integrieren, heißt es von Seiten Lynqtechs, sodass alle Daten aus allen Systemen gezogen und miteinander in Beziehung gesetzt werden könnten.
 
Neue Kunden im ersten Quartal 2021 spruchreif
 
Gleichzeitig ist das System dafür konzipiert, die Mitarbeiter bei immer wiederkehrenden Tätigkeiten zu entlasten und zeitraubende Prozesse weitgehend zu automatisieren. Dazu gehören etwa die Marktkommunikation und die Erstellung des Jahresabschlusses, aber auch die Nutzung von künstlicher Intelligenz, um immer wiederkehrende Kundenanfragen automatisch und vor allem schnell beantworten zu können. Das schaffe Freiräume für die Mitarbeiter und diene letztlich ihrer Motivation. Am Ende schlage sich dies positiv in der Produktivität nieder, so Dalchau.
„Wir wollen den Energiedienstleister dazu befähigen, sich wieder ganz auf seine Kunden zu konzentrieren“, sagt sie. Dazu gehört auch, neue Produkte in der IT-Landschaft in kürzester Zeit abbilden zu können. Gute Ideen dürften nicht mehr langwierigen Implementierungsprozessen zum Opfer fallen.

Der Einführung von Lynqtech selbst ging allerdings eine rund dreijährige Entwicklungsphase voraus. „Wir haben uns die nötige Zeit genommen, um die Softwarelösungen im eigenen Unternehmen auf Herz und Nieren zu testen und immer wieder zu verbessern“, sagte Enercity-Chefin Zapreva im Juli. Jetzt freue man sich, das eigene Baby wachsen zu sehen.

Wie bei anderen Unternehmen, deren Tochtergesellschaften Dienstleistungen für potenzielle Wettbewerber erbringen, gab es auch bei Enercity intensive interne Diskussionen, bevor Lynqtech grünes Licht für den Markteintritt bekam. Vor diesem Hintergrund betont Dalchau: „Wir wollen die Energiewende gestalten.“ Silodenken sei dafür keine gute Strategie. Zumal die anstehenden Aufgaben der Branche vielfältig und herausfordernd sind. Die Vermarktung der E-Mobilität und ihre Integration ins Netz sind nur zwei Beispiele dafür.

Referenzkunde ist natürlich Enercity. Mit drei anderen Unternehmen laufen derzeit Gespräche. Laut Dalchau könnte die Zusammenarbeit mit ihnen im ersten Quartal des neuen Jahres spruchreif sein.
 

Dienstag, 22.12.2020, 09:31 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > IT - Ein Koffer voller Lösungen
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Ein Koffer voller Lösungen
Enercity hat eine digitale Tochtergesellschaft an den Markt gebracht und will damit auch andere Energieversorger unterstützen. 
Bei der Vorstellung von Lynqtech im Juli hat Enercity-Vorstandschefin Susanna Zapreva in einem Satz die Zielsetzung des neuen Unternehmens zusammengefasst: „Unser Anspruch ist die Erlebnisführerschaft beim Kunden.“ Die „Digitaltochter“ soll Energieversorgern dabei helfen, Prozesse zu entwickeln und umzusetzen, die mit denen erfolgreicher Onlineversandhändler vergleichbar sind. Gleichzeitig sollen die Akquisitions- und Servicekosten sinken.

Über die Erkenntnis, dass Energieversorger künftig nicht mehr in der herkömmlichen Weise wie bisher ihre Erträge erwirtschaften können, herrscht in der Branche weitgehend Einigkeit. Dass ein kommunales Unternehmen eine eigene Tochtergesellschaft für die digitalen Prozesse entlang der gesamten Vertriebskette gründet, ist jedoch keineswegs selbstverständlich. Es gibt zwar Lösungen am Markt, die auch durchaus Verbreitung gefunden haben. Den spezifischen Bedürfnissen des eigenen Unternehmens wurden sie dann aber doch nicht gerecht. „Deshalb haben wir uns dazu entschieden, selbst eine Lösung zu entwickeln“, sagt Nicole Dalchau, die bei Lynqtech den Titel Head of Brand, PR & Partnerships trägt.
 
Besonderes Augenmerk liegt auf einer intuitiven Handhabung
 
Im Gegensatz zu Wettbewerbern liefere Lynqtech nicht nur ein einzelnes digitales Produkt, sondern einen ganzen Koffer voller Lösungen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. „Und wir haben alles auf die spezifischen Bedürfnisse von Energieversorgern ausgelegt“, ergänzt Dalchau. Das heißt, keine andere Branche muss auch noch mit diesem Koffer abgeholt oder mitgenommen werden. Dagegen habe man besonderen Wert darauf gelegt, die Mitarbeiter, die mit dem System arbeiten, abzuholen und mitzunehmen. Eine einfache, intuitive Handhabung, die sich an den Front Ends von Smartphones und an den sozialen Medien orientiert, sei die Grundlage dafür. Damit sollen auch Energieversorger als Kunden gewonnen werden, die keine oder nur sehr begrenzte personelle Ressourcen für den Umgang mit komplexen IT-Systemen haben.

Kernelement ist eine Abrechnungsplattform. Mit ihr allein lässt sich die viel beschworene Customer Journey jedoch nicht begleiten oder gar steuern. Deshalb ist ein ganzes Bündel an Modulen am Start, um die Sicht auf den Kunden über alle Produkte und Interaktionen hinweg zu ermöglichen und den Weg zu individuellen Angeboten zu ebnen. In diese Landschaft lassen sich bereits vorhandene IT-Systeme mittels flexibler Anwendungsschnittstellen integrieren, heißt es von Seiten Lynqtechs, sodass alle Daten aus allen Systemen gezogen und miteinander in Beziehung gesetzt werden könnten.
 
Neue Kunden im ersten Quartal 2021 spruchreif
 
Gleichzeitig ist das System dafür konzipiert, die Mitarbeiter bei immer wiederkehrenden Tätigkeiten zu entlasten und zeitraubende Prozesse weitgehend zu automatisieren. Dazu gehören etwa die Marktkommunikation und die Erstellung des Jahresabschlusses, aber auch die Nutzung von künstlicher Intelligenz, um immer wiederkehrende Kundenanfragen automatisch und vor allem schnell beantworten zu können. Das schaffe Freiräume für die Mitarbeiter und diene letztlich ihrer Motivation. Am Ende schlage sich dies positiv in der Produktivität nieder, so Dalchau.
„Wir wollen den Energiedienstleister dazu befähigen, sich wieder ganz auf seine Kunden zu konzentrieren“, sagt sie. Dazu gehört auch, neue Produkte in der IT-Landschaft in kürzester Zeit abbilden zu können. Gute Ideen dürften nicht mehr langwierigen Implementierungsprozessen zum Opfer fallen.

Der Einführung von Lynqtech selbst ging allerdings eine rund dreijährige Entwicklungsphase voraus. „Wir haben uns die nötige Zeit genommen, um die Softwarelösungen im eigenen Unternehmen auf Herz und Nieren zu testen und immer wieder zu verbessern“, sagte Enercity-Chefin Zapreva im Juli. Jetzt freue man sich, das eigene Baby wachsen zu sehen.

Wie bei anderen Unternehmen, deren Tochtergesellschaften Dienstleistungen für potenzielle Wettbewerber erbringen, gab es auch bei Enercity intensive interne Diskussionen, bevor Lynqtech grünes Licht für den Markteintritt bekam. Vor diesem Hintergrund betont Dalchau: „Wir wollen die Energiewende gestalten.“ Silodenken sei dafür keine gute Strategie. Zumal die anstehenden Aufgaben der Branche vielfältig und herausfordernd sind. Die Vermarktung der E-Mobilität und ihre Integration ins Netz sind nur zwei Beispiele dafür.

Referenzkunde ist natürlich Enercity. Mit drei anderen Unternehmen laufen derzeit Gespräche. Laut Dalchau könnte die Zusammenarbeit mit ihnen im ersten Quartal des neuen Jahres spruchreif sein.
 

Dienstag, 22.12.2020, 09:31 Uhr
Fritz Wilhelm

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