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Energie & Management > Interview - „Haupttreiber bleibt das Erdgas“
Quelle: Fotolia / BillionPhotos
Interview

„Haupttreiber bleibt das Erdgas“

Die Vermarktung von Strom und Gas hat sich in den vergangenen Monaten stark verändert. E&M sprach mit Mike Kutzner von der Baywa Re Energy Trading über die aktuelle Situation.
„Gefühlt ist die Gaskrise vorbei“, sagte Mike Kutzner, Head of Key Account Management bei der Baywa Re Energy Trading, im Interview mit E&M. Es gibt auch einen klaren Indikator für diese Einschätzung: die Entwicklung am Terminmarkt für Strom und Gas mit den rückläufigen Preisen.

Im Handel treibt die Unsicherheit viele Entwicklungen voran. Der deutliche Preisanstieg bei den Energie-Commodities im Zuge des Ukrainekrieges wurde maßgeblich durch Unsicherheiten bezüglich der Gasversorgung im Winter ausgelöst. Es war unklar, inwieweit die Energieversorgung der Unternehmen oder die Wärmeversorgung der Privathaushalte davon betroffen sein würden.
 
Mike Kutzner
Quelle: Baywa Re

Wie Kutzner sagte, habe die rasche Reaktion der Politik, insbesondere bei der Bereitstellung von LNG, diese Unsicherheiten gemindert. Das habe dazu geführt, dass die aktuellen Füllstände der Gasspeicher außergewöhnlich hoch seien, was dazu beigetragen hat, dass die Unsicherheit am Markt deutlich abgenommen habe. Dies spiegele sich deutlich in den gesunkenen Preisen wider.

Haupttreiber bei den Energiepreisen bleibt dabei das Erdgas. Die Strompreise seien synchron mit den Erdgaspreisen nach unten gegangen, so Kutzner. „Das preisbestimmende Kraftwerk am Großhandelsmarkt ist immer noch das Gaskraftwerk.“

Bei der E&M-Direktvermarktungsumfrage auf Rang 5

Die Baywa Re verfügt auch über ein beträchtliches Portfolio bei der Direktvermarktung. In der jüngsten E&M-Direktvermarktungsumfrage zu Beginn des Jahres hatte das Unternehmen aus München 6.350 MW unter Vertrag und steht damit auf Rang 5 der größten Anbieter in dem Bereich.

Im Hinblick auf die Direktvermarktung zeigt sich Baywa Re mit ihrem Portfolio zufrieden. Das breit aufgestellte Angebot aus Wind-, Solar- und Biomasseanlagen gleicht verschiedene Positionen aus und ermöglicht eine wirtschaftliche Vermarktung. Dabei legt Kutzner Wert darauf, dass die Baywa nur Verträge abschließe, die sich finanziell lohnten, ohne dabei Verluste in Kauf zu nehmen. Die Größe des Portfolios sei weniger entscheidend als dessen Wirtschaftlichkeit und die Zufriedenheit der Kunden.

Die Bereitstellung einer White-Label-Lösung für die Direktvermarktung, insbesondere für Stadtwerke, ist ein weiterer Schritt von Baywa Re. Durch diese Kooperationen erhofft sich das Unternehmen Zugang zu Leistungen, Mengen und Anlagen, die sonst schwer erreichbar wären.

Viele Erneuerbaren-Betreiber und Stadtwerke seien nicht in der Lage, solche Geschäfte zur Direktvermarktung darzustellen und die Risiken daraus zu übernehmen. „Uns hingegen entlastet das im Vertriebsgeschäft und wir bekommen trotzdem Leistung ins Portfolio.“ Dies ermöglicht es Baywa Re, sein Portfolio zu erweitern und seine Präsenz im Markt zu stärken, während es gleichzeitig das Risiko im Vertriebsgeschäft minimiert.

Kutzner ist kein Freund von CfD

Hinsichtlich der Diskussion um Contracts for Difference (CfD) spricht sich Kutzner für die Marktprämie aus. „Die gleitende Marktprämie hat sich in meinen Augen in Deutschland bewährt und bietet für die Anlagenbetreiber und Projektentwickler eine hohe Sicherheit.“

Die Einführung von CfD könnte seiner Ansicht nach zu Unsicherheiten führen und den Ausbau erneuerbarer Energien verlangsamen und verteuern. Diese Einschätzung wird auch von anderen Akteuren in der Branche geteilt, wie aus der Stellungnahme des Energieverbands BEE hervorgeht, an der die Baywa Re beteiligt war.

Das ganze Interview mit Mike Kutzner lesen Sie in der Print- und E-Paper-Ausgabe von Energie & Management mit Erscheinungstermin Mai 2024.
 

Montag, 29.04.2024, 17:06 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Interview - „Haupttreiber bleibt das Erdgas“
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Interview
„Haupttreiber bleibt das Erdgas“
Die Vermarktung von Strom und Gas hat sich in den vergangenen Monaten stark verändert. E&M sprach mit Mike Kutzner von der Baywa Re Energy Trading über die aktuelle Situation.
„Gefühlt ist die Gaskrise vorbei“, sagte Mike Kutzner, Head of Key Account Management bei der Baywa Re Energy Trading, im Interview mit E&M. Es gibt auch einen klaren Indikator für diese Einschätzung: die Entwicklung am Terminmarkt für Strom und Gas mit den rückläufigen Preisen.

Im Handel treibt die Unsicherheit viele Entwicklungen voran. Der deutliche Preisanstieg bei den Energie-Commodities im Zuge des Ukrainekrieges wurde maßgeblich durch Unsicherheiten bezüglich der Gasversorgung im Winter ausgelöst. Es war unklar, inwieweit die Energieversorgung der Unternehmen oder die Wärmeversorgung der Privathaushalte davon betroffen sein würden.
 
Mike Kutzner
Quelle: Baywa Re

Wie Kutzner sagte, habe die rasche Reaktion der Politik, insbesondere bei der Bereitstellung von LNG, diese Unsicherheiten gemindert. Das habe dazu geführt, dass die aktuellen Füllstände der Gasspeicher außergewöhnlich hoch seien, was dazu beigetragen hat, dass die Unsicherheit am Markt deutlich abgenommen habe. Dies spiegele sich deutlich in den gesunkenen Preisen wider.

Haupttreiber bei den Energiepreisen bleibt dabei das Erdgas. Die Strompreise seien synchron mit den Erdgaspreisen nach unten gegangen, so Kutzner. „Das preisbestimmende Kraftwerk am Großhandelsmarkt ist immer noch das Gaskraftwerk.“

Bei der E&M-Direktvermarktungsumfrage auf Rang 5

Die Baywa Re verfügt auch über ein beträchtliches Portfolio bei der Direktvermarktung. In der jüngsten E&M-Direktvermarktungsumfrage zu Beginn des Jahres hatte das Unternehmen aus München 6.350 MW unter Vertrag und steht damit auf Rang 5 der größten Anbieter in dem Bereich.

Im Hinblick auf die Direktvermarktung zeigt sich Baywa Re mit ihrem Portfolio zufrieden. Das breit aufgestellte Angebot aus Wind-, Solar- und Biomasseanlagen gleicht verschiedene Positionen aus und ermöglicht eine wirtschaftliche Vermarktung. Dabei legt Kutzner Wert darauf, dass die Baywa nur Verträge abschließe, die sich finanziell lohnten, ohne dabei Verluste in Kauf zu nehmen. Die Größe des Portfolios sei weniger entscheidend als dessen Wirtschaftlichkeit und die Zufriedenheit der Kunden.

Die Bereitstellung einer White-Label-Lösung für die Direktvermarktung, insbesondere für Stadtwerke, ist ein weiterer Schritt von Baywa Re. Durch diese Kooperationen erhofft sich das Unternehmen Zugang zu Leistungen, Mengen und Anlagen, die sonst schwer erreichbar wären.

Viele Erneuerbaren-Betreiber und Stadtwerke seien nicht in der Lage, solche Geschäfte zur Direktvermarktung darzustellen und die Risiken daraus zu übernehmen. „Uns hingegen entlastet das im Vertriebsgeschäft und wir bekommen trotzdem Leistung ins Portfolio.“ Dies ermöglicht es Baywa Re, sein Portfolio zu erweitern und seine Präsenz im Markt zu stärken, während es gleichzeitig das Risiko im Vertriebsgeschäft minimiert.

Kutzner ist kein Freund von CfD

Hinsichtlich der Diskussion um Contracts for Difference (CfD) spricht sich Kutzner für die Marktprämie aus. „Die gleitende Marktprämie hat sich in meinen Augen in Deutschland bewährt und bietet für die Anlagenbetreiber und Projektentwickler eine hohe Sicherheit.“

Die Einführung von CfD könnte seiner Ansicht nach zu Unsicherheiten führen und den Ausbau erneuerbarer Energien verlangsamen und verteuern. Diese Einschätzung wird auch von anderen Akteuren in der Branche geteilt, wie aus der Stellungnahme des Energieverbands BEE hervorgeht, an der die Baywa Re beteiligt war.

Das ganze Interview mit Mike Kutzner lesen Sie in der Print- und E-Paper-Ausgabe von Energie & Management mit Erscheinungstermin Mai 2024.
 

Montag, 29.04.2024, 17:06 Uhr
Stefan Sagmeister

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