Das Gaskraftwerk Hamm bekommt Zuwachs: Geplant ist ein dritter Block. Quelle: Trianel
Die Trianel will am Standort Hamm einen dritten, wasserstofffähigen Kraftwerksblock bauen. Geplant ist eine Leistung von 500 MW.
Die Gesellschafterversammlung habe mehrheitlich für den Einstieg in die erste Phase einer Projektplanung zum Bau eines neuen Gaskraftwerksblocks gestimmt, teilt das Unternehmen mit. „Deutschland braucht gesicherte Leistung“, erklärte dazu Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH. Durch einen vorgezogenen Kohleausstieg und den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien sei der Bau von wasserstofffähigen Kraftwerken unerlässlich, um die Versorgungssicherheit weiter zu gewährleisten.
„Wir sind bereit, in einen solchen Kraftwerksblock zu investieren. Jetzt muss die Politik Tempo machen und endlich die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, damit die erforderlichen Investitionen auch tatsächlich getätigt werden“, forderte Becker.
In Hamm-Uentrop produzieren zwei Gasblöcke bereits seit 16 Jahren jeweils 450 MW. Sie werden im Rahmen der aktuellen leistungssteigernden Revisionsarbeiten auch für den Betrieb mit einem Wasserstoffanteil von 15 Prozent vorbereitet. Der neue Block ist für 100-prozentigen Wasserstoffeinsatz ausgelegt.
„Der Standort in Hamm bietet ausgezeichnete Voraussetzungen für den Bau eines weiteren Gas- und Dampfturbinen-Blocks mit 500 MW, da eine ausreichend große Grundstücksfläche sowie die notwendige Infrastruktur in Form von Netz- und Gasanschlüssen bereits vorhanden sind“, erklärte Martin Buschmeier, Geschäftsführer des Trianel Gaskraftwerks Hamm.
Die Initiative von Trianel, den Transformationsprozess in Nordrhein-Westfalen hin zu einer dekarbonisierten Zukunft aktiv mitzugestalten, sei „ein tolles Zeichen“, sagte Mona Neubaur (Grüne), Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen bei einem Besuch am Kraftwerksstandort. „Als Energieerzeugungsland und bedeutender Industriestandort in Deutschland sind wir auf eine klimafreundliche und sichere Verfügbarkeit von Energie angewiesen. Wasserstoff spielt dabei mit Blick auf Klimaneutralität sowie gesicherte Strom- und Wärmeversorgung eine entscheidende Rolle.“
Durch die Auskopplung von Wärme könne das Kraftwerk einen wertvollen Beitrag zur klimaneutralen Wärmewende in der Stadt Hamm leisten, betonte Reinhard Bartsch, Geschäftsführer der Stadtwerke Hamm.
Dienstag, 19.09.2023, 11:10 Uhr
Günter Drewnitzky
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