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Energie & Management > Österreich - Energieallianz erhöht Strompreise
Quelle: Fotolia.com, YuI
Österreich

Energieallianz erhöht Strompreise

Ab 1. Januar müssen 1,3 Mio. Haushalte für Elektrizität vom größten Lieferanten Österreichs bis zu 156 Euro pro Jahr mehr bezahlen. Die Sozialdemokraten fordern Gegenmaßnahmen.
Die Energieallianz Austria, der größte Stromlieferant Österreichs, erhöht zum 1. Januar ihre Strompreise. Dies sei aufgrund der Preisanstiege im Großhandel notwendig, meldete das Unternehmen. Ein durchschnittlicher Haushalt müsse inklusive Umsatzsteuer mit Mehrkosten von etwa 144 bis 156 Euro pro Jahr rechnen.

Den Prozentsatz, um den die Preise im Durchschnitt steigen, nannte ein Sprecher der Energieallianz auch auf Nachfrage der Redaktion nicht. Betroffen sind ihm zufolge rund 1,3 Mio. der insgesamt zwei Mio. österreichischen Haushaltskunden seines Unternehmens, nämlich jene mit Standardverträgen, die keine detaillierten Preisanpassungsklauseln enthalten. Zum Vergleich: Insgesamt gibt es in Österreich rund vier Mio. Haushalte. Nicht erhöht werden die Preise für die Kunden der Energieallianz in Deutschland, betonte der Sprecher gegenüber der Redaktion. Ob sein Unternehmen auch eine Steigerung ihrer Gaspreise plant, ließ er offen. Man beobachte jedoch die Entwicklung auf den Großhandelsmärkten für Gas „sehr genau“.

Zur Energieallianz gehören die Vertriebsgesellschaften der Wien Energie, der niederösterreichischen EVN, die beide je 45 % an dem Unternehmen halten, sowie der Energie Burgenland, die die übrigen 10 % innehat. Ihren Jahresumsatz beziffert die Energieallianz-Gruppe mit rund 2,1 Mrd. Euro, ihren jährlichen Stromverkauf mit 21 Mrd. kWh, ihren Gasverkauf mit 12 Mrd. kWh.

„Massive Belastung“ 

In Reaktion auf die Ankündigung des Unternehmens nahmen die Sozialdemokraten (SPÖ) die Bundesregierung aus Konservativen (ÖVP) und Grünen in die Pflicht. Diese müsse umgehend Maßnahmen umsetzen, um dem Anstieg der Energiepreise entgegenzuwirken. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner forderte eine „befristete Halbierung der Mehrwertsteuer auf Strom und Gas sowie einen einmaligen 300-Euro-Winterzuschuss für Haushalte mit niedrigen Einkommen“. Rendi-Wagner zufolge belastet die Preiserhöhung der Energieallianz speziell Familien, Alleinerziehende, Frauen und Pensionsbeziehende „massiv“. Die Versorgung mit Strom und Wärme gehöre zu den „Grundbedürfnissen jedes Menschen“ und dürfe daher „kein Luxus sein. Niemand darf in Österreich frieren“.

Erst vor kurzem hatte die Energie Steiermark (Estag) ihre Strompreise für Haushaltskunden um 7,9 % erhöht. Per 1. Januar 2022 hebt das Unternehmen auch seine Gaspreise an. Ein Durchschnittshaushalt mit rund 15.000 kWh Jahresverbrauch muss dadurch um 16,4 % oder 163,20 Euro pro Jahr mehr bezahlen, hieß es in einer Aussendung. Ausdrücklich hielt die Estag fest, es handle sich um die erste Gaspreissteigerung seit zehn Jahren. Außerdem werde „nur ein Teil der erhöhten Einkaufspreise an die Kunden weitergegeben“. Diese seien im Laufe des Jahres um 43 % gestiegen.

Mittwoch, 24.11.2021, 11:22 Uhr
Klaus Fischer
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Österreich
Energieallianz erhöht Strompreise
Ab 1. Januar müssen 1,3 Mio. Haushalte für Elektrizität vom größten Lieferanten Österreichs bis zu 156 Euro pro Jahr mehr bezahlen. Die Sozialdemokraten fordern Gegenmaßnahmen.
Die Energieallianz Austria, der größte Stromlieferant Österreichs, erhöht zum 1. Januar ihre Strompreise. Dies sei aufgrund der Preisanstiege im Großhandel notwendig, meldete das Unternehmen. Ein durchschnittlicher Haushalt müsse inklusive Umsatzsteuer mit Mehrkosten von etwa 144 bis 156 Euro pro Jahr rechnen.

Den Prozentsatz, um den die Preise im Durchschnitt steigen, nannte ein Sprecher der Energieallianz auch auf Nachfrage der Redaktion nicht. Betroffen sind ihm zufolge rund 1,3 Mio. der insgesamt zwei Mio. österreichischen Haushaltskunden seines Unternehmens, nämlich jene mit Standardverträgen, die keine detaillierten Preisanpassungsklauseln enthalten. Zum Vergleich: Insgesamt gibt es in Österreich rund vier Mio. Haushalte. Nicht erhöht werden die Preise für die Kunden der Energieallianz in Deutschland, betonte der Sprecher gegenüber der Redaktion. Ob sein Unternehmen auch eine Steigerung ihrer Gaspreise plant, ließ er offen. Man beobachte jedoch die Entwicklung auf den Großhandelsmärkten für Gas „sehr genau“.

Zur Energieallianz gehören die Vertriebsgesellschaften der Wien Energie, der niederösterreichischen EVN, die beide je 45 % an dem Unternehmen halten, sowie der Energie Burgenland, die die übrigen 10 % innehat. Ihren Jahresumsatz beziffert die Energieallianz-Gruppe mit rund 2,1 Mrd. Euro, ihren jährlichen Stromverkauf mit 21 Mrd. kWh, ihren Gasverkauf mit 12 Mrd. kWh.

„Massive Belastung“ 

In Reaktion auf die Ankündigung des Unternehmens nahmen die Sozialdemokraten (SPÖ) die Bundesregierung aus Konservativen (ÖVP) und Grünen in die Pflicht. Diese müsse umgehend Maßnahmen umsetzen, um dem Anstieg der Energiepreise entgegenzuwirken. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner forderte eine „befristete Halbierung der Mehrwertsteuer auf Strom und Gas sowie einen einmaligen 300-Euro-Winterzuschuss für Haushalte mit niedrigen Einkommen“. Rendi-Wagner zufolge belastet die Preiserhöhung der Energieallianz speziell Familien, Alleinerziehende, Frauen und Pensionsbeziehende „massiv“. Die Versorgung mit Strom und Wärme gehöre zu den „Grundbedürfnissen jedes Menschen“ und dürfe daher „kein Luxus sein. Niemand darf in Österreich frieren“.

Erst vor kurzem hatte die Energie Steiermark (Estag) ihre Strompreise für Haushaltskunden um 7,9 % erhöht. Per 1. Januar 2022 hebt das Unternehmen auch seine Gaspreise an. Ein Durchschnittshaushalt mit rund 15.000 kWh Jahresverbrauch muss dadurch um 16,4 % oder 163,20 Euro pro Jahr mehr bezahlen, hieß es in einer Aussendung. Ausdrücklich hielt die Estag fest, es handle sich um die erste Gaspreissteigerung seit zehn Jahren. Außerdem werde „nur ein Teil der erhöhten Einkaufspreise an die Kunden weitergegeben“. Diese seien im Laufe des Jahres um 43 % gestiegen.

Mittwoch, 24.11.2021, 11:22 Uhr
Klaus Fischer

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