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Der südhessische Versorger und Energiedienstleister GGEW hat trotz geringeren Strom- und Gasabsatzes sein Vorjahresergebnis leicht übertroffen.
Als „krisenfest“ charakterisiert Vorstand Carsten Hoffmann die in Bensheim ansässige Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG (GGEW) mit Blick auf das vergangene Jahr. Das Geschäftsergebnis für 2022 liegt mit etwa 100.000 Euro leicht über dem Gewinn des Vorjahrs (2,6 Millionen Euro).
Laut Hoffmann sei das Unternehmen „besser als erwartet“ durch das schwierige Jahr gekommen. Dies habe einerseits an der robusten und belastbaren Beschaffungsstruktur gelegen, andererseits am Ausbau der Erzeugungskapazitäten im Erneuerbaren-Bereich.
Auch der Umsatz blieb mit 225
Millionen Euro nahezu unverändert. Den Wert erreichten die Südhessen trotz rückläufiger Absatzmengen bei Strom (minus 60
Millionen
kWh) und Gas (minus 310
Millionen
kWh). Gestiegene Preise in der Stromvermarktung spielten dem Unternehmen hier in die Karten. Insgesamt fanden gut 2.000 Haushalte, die aus der Belieferung durch Discounter fielen, in der GGEW einen neuen (Grund-)Versorger.
Nicht allen Herausforderungen des Jahres konnte die GGEW trotzen. So unterbreitete der Versorger selbst langjährigen Geschäftskunden phasenweise keine neuen Lieferangebote mehr. Auswege fanden die Beteiligten schließlich in der Belieferung zu Tagesbörsenpreisen oder zu speziellen Tarifen für festgelegte Lieferzeiträume.
Gasverbrauch im ersten Quartal rückläufigFür das Jahr 2023 hält das Unternehmen sich mit Prognosen zurück. Der Gasabsatz werde sich nach verfügbarem Angebot und Witterung entwickeln. Das erste Quartal begann mit einem Rückgang der Verbräuche auf 58 Prozent (im Vergleich zu 2021) beim Gas und auf 73
Prozent beim Strom.
Kennzahlen | 2022 | 2021 |
Jahresüberschuss (in Mio. Euro) | 2,7 | 2,6 |
Umsatz (in Mio. Euro) | 225 | 224,7 |
Stromabsatz (in Mio. kWh) | 493 | 553 |
Gasabsatz (in Mio. kWh) | 1.084 | 1.397 |
Investitionen (in Mio. Euro) | 16,1 | 14,8 |
Quelle: GGEW AG
Mit den Erneuerbaren-Anlagen, die aus 45 Wind- und 38 Sonnenkraftwerken mit rund 121
MW Leistung bestehen, erzeugte die GGEW in den ersten drei Monaten etwa 12
Prozent mehr Strom. Die Investitionen
stiegen 2022 auf 16,1
Millionen Euro. In diesem Jahr will GGEW mehr Geld in die Hand nehmen: 13,7
Millionen Euro für die Versorgungsanlagen, 4,9
Millionen für die Netze und 6
Millionen für den Ausbau der Glasfaserverbindungen.
Carsten Hoffmann setzt auf weiteres Wachstum in der Region, wozu auch die bevorstehende Fusion mit der Energieried GmbH & Co.
KG beitragen werde. Der Zusammenschluss mit dem Versorger für Lampertsheim und Bürstadt erfolgt zum 1.
August (wir berichteten).
Dienstag, 25.07.2023, 15:33 Uhr
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