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Energie & Management > Wasserstoff - EWE erfolgreich beim ersten Testbetrieb in Rüdersdorf
Wasserstoffspeicher Rüdersdorf. Quelle: EWE
Wasserstoff

EWE erfolgreich beim ersten Testbetrieb in Rüdersdorf

EWE hat in seiner 500 Kubikmeter großen Wasserstoff-Testkaverne in Rüdersdorf erfolgreich das langsame Ein- und Ausspeichern von Wasserstoff absolviert.
EWE verfolgt das Ziel, die Speicherung von Wasserstoff zu etablieren. Der Oldenburger Energiedienstleister verfügt mit 37 Salzkavernen in Huntorf, Nüttermoor, Jemgum und Rüdersdorf über 15 Prozent aller deutschen Kavernenspeicher, die nach eigenen Angaben perspektivisch zur Speicherung von Wasserstoff geeignet wären. Damit wäre grüner Wasserstoff in großen Mengen speicherfähig und bedarfsgerecht nutzbar.

In Rüdersdorf testet EWE aktuell die Speicherung von Wasserstoff in kleinem Maßstab. Über einen Zeitraum von drei Monaten wurde die langsame Betriebsfahrweise der Testkaverne erprobbt. EWE begutachtete die Anlagentechnik und wertete Drücke, Temperaturen und Fließraten des Wasserstoffs aus. Das Ergebnis dieses ersten Speicherzyklus bezeichnet EWE-Projektleiter Hayo Seeba nun als „zufriedenstellend“.

Neben dem Betrieb der Anlage hat EWE auch die Qualität des Wasserstoffes nach dem Ausspeichern getestet. Der Grund: Eine Reinheit von nahezu 100 Prozent ist wichtig für zukünftige Anwendungen, vor allem im Mobilitätsbereich. „In unserem ersten Betriebszyklus hat sich die Qualität des Wasserstoffs nach der Ausspeicherung nur wenig verändert“, so Seeba. Das Gas habe nur wenig Feuchtigkeit aus dem unterirdischen Hohlraum aufgenommen.

Insgesamt testet EWE drei unterschiedliche Ein- und Ausspeicherszenarien mit verschiedenen Fließgeschwindigkeiten. Projektleiter Seeba erklärt: „Mit den unterschiedlichen Fahrweisen bilden wir Szenarien nach, die perspektivisch zu erwarten sind. Zukünftige Wasserstoffspeicher werden sehr viel flexibler und schneller arbeiten müssen, als es die heutigen Erdgasspeicher tun. Wir spielen bei unseren Tests daher alle Betriebsmöglichkeiten durch, die später durch die Bedarfe eines Speicherkunden auftreten könnten.“ In der nächsten Testphase steigert EWE die Wasserstoff-Durchflussmenge, um deutlich schnellere Speicherzyklen darzustellen. Der Druck in der Wasserstoffkaverne steigt und fällt dabei schneller als beim ersten Betriebszyklus. Die zweite Testphase beginnt Ende Mai und wird wieder drei Monate dauern.
 
Grundlage für ein größeres Projekt

Seine gesammelten Erkenntnisse aus Rüdersdorf will EWE in einem großtechnischen Speicherprojekt im niedersächsischen Huntorf einbringen. Dieses ist Teil des verbindenden Großprojektes „Clean Hydrogen Coastline“, das die gesamte Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff in den Blick nimmt − von der Erzeugung über die Speicherung bis hin zum Transport und Nutzung insbesondere in der Industrie. Für das Großprojekt im Rahmen des europäischen IPCEI(Important Project of Common European Interest)-Programmes hat EWE im Februar von der Europäischen Kommission die Fördergenehmigung erhalten. Im nächsten Schritt sollen, wie es aus Oldenburg heißt, die Konkretisierung und die Übergabe der Förderbescheide erfolgen. Anschließend werden die EWE-Gremien die finale Investitionsentscheidung für Clean Hydrogen Coastline treffen, bevor EWE in die Umsetzung gehen kann.
 
Ende März wurde bekannt, dass der Standort unter dem Vorbehalt der technischen Machbarkeit und finaler Investitionsentscheidungen an das Wasserstoffkernnetz angeschlossen werden kann (wir berichteten). 

Dienstag, 21.05.2024, 08:59 Uhr
Davina Spohn
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Wasserstoffspeicher Rüdersdorf. Quelle: EWE
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EWE erfolgreich beim ersten Testbetrieb in Rüdersdorf
EWE hat in seiner 500 Kubikmeter großen Wasserstoff-Testkaverne in Rüdersdorf erfolgreich das langsame Ein- und Ausspeichern von Wasserstoff absolviert.
EWE verfolgt das Ziel, die Speicherung von Wasserstoff zu etablieren. Der Oldenburger Energiedienstleister verfügt mit 37 Salzkavernen in Huntorf, Nüttermoor, Jemgum und Rüdersdorf über 15 Prozent aller deutschen Kavernenspeicher, die nach eigenen Angaben perspektivisch zur Speicherung von Wasserstoff geeignet wären. Damit wäre grüner Wasserstoff in großen Mengen speicherfähig und bedarfsgerecht nutzbar.

In Rüdersdorf testet EWE aktuell die Speicherung von Wasserstoff in kleinem Maßstab. Über einen Zeitraum von drei Monaten wurde die langsame Betriebsfahrweise der Testkaverne erprobbt. EWE begutachtete die Anlagentechnik und wertete Drücke, Temperaturen und Fließraten des Wasserstoffs aus. Das Ergebnis dieses ersten Speicherzyklus bezeichnet EWE-Projektleiter Hayo Seeba nun als „zufriedenstellend“.

Neben dem Betrieb der Anlage hat EWE auch die Qualität des Wasserstoffes nach dem Ausspeichern getestet. Der Grund: Eine Reinheit von nahezu 100 Prozent ist wichtig für zukünftige Anwendungen, vor allem im Mobilitätsbereich. „In unserem ersten Betriebszyklus hat sich die Qualität des Wasserstoffs nach der Ausspeicherung nur wenig verändert“, so Seeba. Das Gas habe nur wenig Feuchtigkeit aus dem unterirdischen Hohlraum aufgenommen.

Insgesamt testet EWE drei unterschiedliche Ein- und Ausspeicherszenarien mit verschiedenen Fließgeschwindigkeiten. Projektleiter Seeba erklärt: „Mit den unterschiedlichen Fahrweisen bilden wir Szenarien nach, die perspektivisch zu erwarten sind. Zukünftige Wasserstoffspeicher werden sehr viel flexibler und schneller arbeiten müssen, als es die heutigen Erdgasspeicher tun. Wir spielen bei unseren Tests daher alle Betriebsmöglichkeiten durch, die später durch die Bedarfe eines Speicherkunden auftreten könnten.“ In der nächsten Testphase steigert EWE die Wasserstoff-Durchflussmenge, um deutlich schnellere Speicherzyklen darzustellen. Der Druck in der Wasserstoffkaverne steigt und fällt dabei schneller als beim ersten Betriebszyklus. Die zweite Testphase beginnt Ende Mai und wird wieder drei Monate dauern.
 
Grundlage für ein größeres Projekt

Seine gesammelten Erkenntnisse aus Rüdersdorf will EWE in einem großtechnischen Speicherprojekt im niedersächsischen Huntorf einbringen. Dieses ist Teil des verbindenden Großprojektes „Clean Hydrogen Coastline“, das die gesamte Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff in den Blick nimmt − von der Erzeugung über die Speicherung bis hin zum Transport und Nutzung insbesondere in der Industrie. Für das Großprojekt im Rahmen des europäischen IPCEI(Important Project of Common European Interest)-Programmes hat EWE im Februar von der Europäischen Kommission die Fördergenehmigung erhalten. Im nächsten Schritt sollen, wie es aus Oldenburg heißt, die Konkretisierung und die Übergabe der Förderbescheide erfolgen. Anschließend werden die EWE-Gremien die finale Investitionsentscheidung für Clean Hydrogen Coastline treffen, bevor EWE in die Umsetzung gehen kann.
 
Ende März wurde bekannt, dass der Standort unter dem Vorbehalt der technischen Machbarkeit und finaler Investitionsentscheidungen an das Wasserstoffkernnetz angeschlossen werden kann (wir berichteten). 

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Davina Spohn

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