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Energie & Management > Wasserstoff - Enapters Elektrolyseure für H2-Tankstelle in Tokio
Enapters Elektrolyseure (Container) versorgen diese H2-Tankstelle in Tokio. Quelle: Enapter
Wasserstoff

Enapters Elektrolyseure für H2-Tankstelle in Tokio

Enapter hat mit seinen Wasserstoff-Generatoren den Sprung auf den japanischen Markt geschafft. In Tokio bietet die erste H2-Tankstelle das Gas aus deutschen Elektrolyseuren an.
Für Industrie und Gewerbe, aber auch für den Individualverkehr: Elektrolyseure aus der Produktion von Enapter versorgen nun die ersten Fahrzeuge mit Wasserstoff − in Tokio. Seit Anfang Juli verkauft das Erdgasunternehmen Tokyo Gas den Treibstoff über eine Tankstelle in der japanischen Hauptstadt.

Der Heidelberger Elektrolyseur-Hersteller hat seinem asiatischen Partner dafür 30 Einheiten des Wasserstoffgenerators "EL 2.1" verkauft. Kombiniert können diese Geräte 32 Kilogramm Wasserstoff in 24 Stunden produzieren, wie eine Enapter-Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt. Zum Lieferumfang zählen auch 15 Trocknungsgeräte, die den produzierten Wasserstoff reinigen und ihn somit kompatibel mit den Brennstoffzellen der Fahrzeuge machen.

Firmenchef hofft auf lukrative Folgegeschäfte in Japan

Zum Volumen des Geschäfts wollte die Sprecherin keine Angaben machen. An der modernen Entwicklungs- und Fertigungsstätte von Enapter im münsterländischen Saerbeck hatte das Unternehmen Ende Mai den ersten Megawatt-Elektrolyseur mit Anionenaustauschmembran-Technik (AEM) vorgestellt (wir berichteten).

Enapter-Chef Sebastian-Justus Schmidt hatte für diesen hochskalierten Maßstab einen Verkaufspreis von mindestens 1,2 Millionen Euro genannt. Der Prototyp ist allerdings 15 Mal so leistungsstark wie die Anlage in Tokio. So betrachtet dürfte der Japan-Deal inklusive der Trockner sich in einem niedrigen sechsstelligen Bereich bewegen.

An der Tankstelle "Senju" soll die Anlage auch nachts laufen, heißt es in einer Mitteilung von Tokyo Gas. Für den nicht sofort abgenommenen Treibstoff ist an Ort und Stelle ein Tank errichtet worden, der das Gas zwischenspeichert.
 
 
Enapter verspricht sich von den Verkehrswende-Plänen Japans auch in Zukunft ein lukratives Geschäft. Bis zum Jahr 2030 sollen dort landesweit 1.000 Wasserstofftankstellen für Brennstoffzellenfahrzeuge entstehen. Mit Tokyo Gas sei eine längerfristige Kooperation vereinbart, so Sebastian-Justus Schmidt, um "eine Wasserstoffwirtschaft in Japan zu etablieren".

Das erste Projekt ist zunächst zu einem Teil ein "grünes". Als Gasunternehmen nutzte Tokyo Gas in der Vergangenheit vorrangig den fossilen Energieträger zur Wasserstoff-Produktion. Für die Tankstelle in Tokio und die Stromversorgung des Enapter-Elektrolyseurs verwenden die Japaner inzwischen auch zertifizierten Ökostrom, um perspektivisch nur noch CO2-freien Wasserstoff zu verkaufen. In Japan gilt das Aus für Autos mit reinen Verbrennermotoren ab 2035, an ihre Stelle sollen Fahrzeuge mit rein batterieelektrischen oder Brennstoffzellen-Antrieben treten.

Mittwoch, 19.07.2023, 14:01 Uhr
Volker Stephan
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Enapters Elektrolyseure (Container) versorgen diese H2-Tankstelle in Tokio. Quelle: Enapter
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Enapters Elektrolyseure für H2-Tankstelle in Tokio
Enapter hat mit seinen Wasserstoff-Generatoren den Sprung auf den japanischen Markt geschafft. In Tokio bietet die erste H2-Tankstelle das Gas aus deutschen Elektrolyseuren an.
Für Industrie und Gewerbe, aber auch für den Individualverkehr: Elektrolyseure aus der Produktion von Enapter versorgen nun die ersten Fahrzeuge mit Wasserstoff − in Tokio. Seit Anfang Juli verkauft das Erdgasunternehmen Tokyo Gas den Treibstoff über eine Tankstelle in der japanischen Hauptstadt.

Der Heidelberger Elektrolyseur-Hersteller hat seinem asiatischen Partner dafür 30 Einheiten des Wasserstoffgenerators "EL 2.1" verkauft. Kombiniert können diese Geräte 32 Kilogramm Wasserstoff in 24 Stunden produzieren, wie eine Enapter-Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt. Zum Lieferumfang zählen auch 15 Trocknungsgeräte, die den produzierten Wasserstoff reinigen und ihn somit kompatibel mit den Brennstoffzellen der Fahrzeuge machen.

Firmenchef hofft auf lukrative Folgegeschäfte in Japan

Zum Volumen des Geschäfts wollte die Sprecherin keine Angaben machen. An der modernen Entwicklungs- und Fertigungsstätte von Enapter im münsterländischen Saerbeck hatte das Unternehmen Ende Mai den ersten Megawatt-Elektrolyseur mit Anionenaustauschmembran-Technik (AEM) vorgestellt (wir berichteten).

Enapter-Chef Sebastian-Justus Schmidt hatte für diesen hochskalierten Maßstab einen Verkaufspreis von mindestens 1,2 Millionen Euro genannt. Der Prototyp ist allerdings 15 Mal so leistungsstark wie die Anlage in Tokio. So betrachtet dürfte der Japan-Deal inklusive der Trockner sich in einem niedrigen sechsstelligen Bereich bewegen.

An der Tankstelle "Senju" soll die Anlage auch nachts laufen, heißt es in einer Mitteilung von Tokyo Gas. Für den nicht sofort abgenommenen Treibstoff ist an Ort und Stelle ein Tank errichtet worden, der das Gas zwischenspeichert.
 
 
Enapter verspricht sich von den Verkehrswende-Plänen Japans auch in Zukunft ein lukratives Geschäft. Bis zum Jahr 2030 sollen dort landesweit 1.000 Wasserstofftankstellen für Brennstoffzellenfahrzeuge entstehen. Mit Tokyo Gas sei eine längerfristige Kooperation vereinbart, so Sebastian-Justus Schmidt, um "eine Wasserstoffwirtschaft in Japan zu etablieren".

Das erste Projekt ist zunächst zu einem Teil ein "grünes". Als Gasunternehmen nutzte Tokyo Gas in der Vergangenheit vorrangig den fossilen Energieträger zur Wasserstoff-Produktion. Für die Tankstelle in Tokio und die Stromversorgung des Enapter-Elektrolyseurs verwenden die Japaner inzwischen auch zertifizierten Ökostrom, um perspektivisch nur noch CO2-freien Wasserstoff zu verkaufen. In Japan gilt das Aus für Autos mit reinen Verbrennermotoren ab 2035, an ihre Stelle sollen Fahrzeuge mit rein batterieelektrischen oder Brennstoffzellen-Antrieben treten.

Mittwoch, 19.07.2023, 14:01 Uhr
Volker Stephan

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