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Energie & Management > Photovoltaik - Diebe erbeuten Millionenwerte in PV-Parks
Quelle: Jonas Rosenberger
Photovoltaik

Diebe erbeuten Millionenwerte in PV-Parks

Wechselrichter sind die Kronjuwelen von Solarparks. Mit ihnen schmücken sich immer wieder Diebe. Allein im Osten Deutschlands liegt der Schaden 2021 im Millionenbereich.
Noch vor Jahresfrist steht fest, dass Solarparks in Mecklenburg-Vorpommern nichts von ihrer Anziehungskraft auf Langfinger eingebüßt haben. Zwar registrierte das Landeskriminalamt des nordöstlichen Bundeslands bis zuletzt „nur“ 20 Diebstähle in Sonnenfarmen - und damit einen weniger als im vergangenen Jahr. Der in einer Mitteilung angegebene Schaden von mehr als 600.000 Euro liegt aber auf ähnlichem Level wie in der Kriminalstatistik für 2021 (660.000 Euro).

Das LKA rechnete sämtliche registrierten Diebstahlsfälle bis Anfang Dezember ein. Daraus ragen einige Beutezüge in Vorpommern heraus. Besondere Attraktivität besitzen Wechselrichter. Deren Wert ist - im Unterschied zu dem von Solarmodulen - in jüngster Vergangenheit beständig gestiegen. Diese Bauteile wandeln den von Solaranlagen produzierten Gleichstrom zur Einspeisung in das öffentliche Netz in Wechselstrom um.

Im Solarpark Boock bei Löcknitz, etwa 25 km westlich der polnischen Grenzstadt Stettin (Szczecin), bedienten Diebe sich gleich zwei Mal: Im Mai und Juli verschwanden so über 40 Wechselrichter. Die Polizei beziffert den Gesamtschaden auf mehr als 250.000 Euro, wobei hier ein weiterer Fall aus Jarmen - gut 20 km südlich von Greifswald - einberechnet ist. Mit etwa 100.000 Euro liegt auch ein Einbruch in einem Solarpark in Crivitz bei Schwerin aus dem September im sechsstelligen Bereich.

​Wie es in Brandenburg und Thüringen aussieht

Auch im benachbarten Bundesland Brandenburg müssen Solarpark-Betreiber nicht selten um ihre Anlagen fürchten. Die Fälle, die die Brandenburger Landeskriminalpolizei für 2021 offiziell im Internet listet, erreichen zusammen eine Schadenssumme im unteren sechsstelligen Bereich.

Aus einem Solarpark einer Agrargenossenschaft in Groß Leine, Landkreis Dahme-Spreewald, entwendeten Unbekannte im April auf einen Schlag 31 Wechselrichter. Weil das Bundesland im vergangenen Jahrzehnt mehrfach heimgesucht worden war, hatte das LKA Brandenburg vor einigen Jahren bereits einmal erfolgreich eine Sonderkommission „Solar“ gebildet.

In Thüringen traf es in diesem Jahr einen Solarpark in Weißensee, Landkreis Sömmerda, besonders hart. Auf rund 200.000 Euro summierte sich der Schaden, nachdem Unbekannte im April über Nacht 32 Wechselrichter gestohlen hatten, der Fall blieb unaufgeklärt.

Bei den Schadenssummen sind erforderliche Reparaturen an der zerstörten Infrastruktur stets mitberechnet. Sicherheitsbehörden empfehlen regelmäßig, die Solarparks so gut wie möglich zu sichern. Oft lassen Diebesbanden sich aber auch davon nicht abhalten und entwenden mit den Wechselrichtern auch Schaltschränke. Für den Abtransport muss vermutlich schweres Gerät zum Einsatz kommen. Solarpark-Betreiber können sich letztlich nur damit trösten, in der Regel gegen diese Diebstähle versichert zu sein.

Montag, 27.12.2021, 15:21 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Photovoltaik - Diebe erbeuten Millionenwerte in PV-Parks
Quelle: Jonas Rosenberger
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Diebe erbeuten Millionenwerte in PV-Parks
Wechselrichter sind die Kronjuwelen von Solarparks. Mit ihnen schmücken sich immer wieder Diebe. Allein im Osten Deutschlands liegt der Schaden 2021 im Millionenbereich.
Noch vor Jahresfrist steht fest, dass Solarparks in Mecklenburg-Vorpommern nichts von ihrer Anziehungskraft auf Langfinger eingebüßt haben. Zwar registrierte das Landeskriminalamt des nordöstlichen Bundeslands bis zuletzt „nur“ 20 Diebstähle in Sonnenfarmen - und damit einen weniger als im vergangenen Jahr. Der in einer Mitteilung angegebene Schaden von mehr als 600.000 Euro liegt aber auf ähnlichem Level wie in der Kriminalstatistik für 2021 (660.000 Euro).

Das LKA rechnete sämtliche registrierten Diebstahlsfälle bis Anfang Dezember ein. Daraus ragen einige Beutezüge in Vorpommern heraus. Besondere Attraktivität besitzen Wechselrichter. Deren Wert ist - im Unterschied zu dem von Solarmodulen - in jüngster Vergangenheit beständig gestiegen. Diese Bauteile wandeln den von Solaranlagen produzierten Gleichstrom zur Einspeisung in das öffentliche Netz in Wechselstrom um.

Im Solarpark Boock bei Löcknitz, etwa 25 km westlich der polnischen Grenzstadt Stettin (Szczecin), bedienten Diebe sich gleich zwei Mal: Im Mai und Juli verschwanden so über 40 Wechselrichter. Die Polizei beziffert den Gesamtschaden auf mehr als 250.000 Euro, wobei hier ein weiterer Fall aus Jarmen - gut 20 km südlich von Greifswald - einberechnet ist. Mit etwa 100.000 Euro liegt auch ein Einbruch in einem Solarpark in Crivitz bei Schwerin aus dem September im sechsstelligen Bereich.

​Wie es in Brandenburg und Thüringen aussieht

Auch im benachbarten Bundesland Brandenburg müssen Solarpark-Betreiber nicht selten um ihre Anlagen fürchten. Die Fälle, die die Brandenburger Landeskriminalpolizei für 2021 offiziell im Internet listet, erreichen zusammen eine Schadenssumme im unteren sechsstelligen Bereich.

Aus einem Solarpark einer Agrargenossenschaft in Groß Leine, Landkreis Dahme-Spreewald, entwendeten Unbekannte im April auf einen Schlag 31 Wechselrichter. Weil das Bundesland im vergangenen Jahrzehnt mehrfach heimgesucht worden war, hatte das LKA Brandenburg vor einigen Jahren bereits einmal erfolgreich eine Sonderkommission „Solar“ gebildet.

In Thüringen traf es in diesem Jahr einen Solarpark in Weißensee, Landkreis Sömmerda, besonders hart. Auf rund 200.000 Euro summierte sich der Schaden, nachdem Unbekannte im April über Nacht 32 Wechselrichter gestohlen hatten, der Fall blieb unaufgeklärt.

Bei den Schadenssummen sind erforderliche Reparaturen an der zerstörten Infrastruktur stets mitberechnet. Sicherheitsbehörden empfehlen regelmäßig, die Solarparks so gut wie möglich zu sichern. Oft lassen Diebesbanden sich aber auch davon nicht abhalten und entwenden mit den Wechselrichtern auch Schaltschränke. Für den Abtransport muss vermutlich schweres Gerät zum Einsatz kommen. Solarpark-Betreiber können sich letztlich nur damit trösten, in der Regel gegen diese Diebstähle versichert zu sein.

Montag, 27.12.2021, 15:21 Uhr
Volker Stephan

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