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Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitung -
Quelle: E&M
Aus Der Aktuellen Zeitung

"Die Holding hält sich im Hintergrund"

Die Elevion Group wächst insbesondere in Deutschland. Mit ihren Tochtergesellschaften will sie sich verstärkt als „Dekarbonisierungspartner“ positionieren.
Der technische Gebäudeausrüster und Energiedienstleister Elevion will sich in der Immobilienbranche, in Kommunen und Industrie als ganzheitlicher Partner für Dekarbonisierungslösungen bundesweit verstärkt am Markt positionieren. Dabei setzt das Unternehmen auf eine „dezentrale Netzwerkstruktur“ seiner Tochtergesellschaften, erklärt Ingo Alphéus, seit Sommer vergangenen Jahres Country Manager für Deutschland und Österreich, im Gespräch mit E&M. „Wir wollen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg alles aus einer Hand anbieten können“, sagte Alphéus. Dazu plant der Konzern, auch weitere Unternehmen zu kaufen.

Bereits heute gehören zum Unternehmen namhafte Tochtergesellschaften: darunter Unternehmen wie GWE Wärme- und Energietechnik, der Automations- und IT-Anbieter Hermos, Energieeffizienzspezialist Kofler Energies, Energie- und Datentechnikunternehmen Rudolf Fritz, D-I-E Elektro AG, ETS Efficient Technical Solutions, En.plus oder auch Solarspezialist Belectric, der seit 2021 zur Gruppe gehört. Elevion selbst agiere laut Alphéus als Holding stets im Hintergrund.

„Wir legen großen Wert darauf, dass die Firmen, die wir kaufen, ihre Identität und ihr erfahrenes Management beibehalten.“ Für den Country Manager kein Widerspruch. Dies habe sich bewährt: Gerade Dekarbonisierungsprojekte von großen Industrie- und Gewerbebetrieben, Kommunen oder der Immobilienwirtschaft seien „verflixt“ komplexe Energiewendeprojekte. Hier brauche es verschiedene Fachpartner vor Ort, die Elevion flexibel zusammenbringen und somit als Gesamtlieferant ganzheitlicher Projekte auftreten könne. „Das bieten wir mit unseren mittelständischen Spezialunternehmen innerhalb unserer Gruppe“, so Alphéus.

Zudem hätten die Tochtergesellschaften ein hohes Maß an Kundenbindung, daher seien sie „genau richtig als lokaler Partner“. Aber für längerfristige Großbauprojekte brauche es auch finanziell einen langen Atem. „Durch das starke Mutterunternehmen gelingt es, leistungsstarke mittelständische Unternehmen mit der Finanzkraft einer internationalen Holding zu vereinbaren.“

Die Tochtergesellschaften behalten ihre Identität

Elevion konzentriert sich dabei auf mittlere und große Kunden aus dem kommunalen, industriellen und gewerblichen Bereich. Das Unternehmen setzt laut Alphéus aber auch kleinere Projekte um. Ein Beispiel für ein größeres, langfristiges Engagement steht auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens: „The Squaire“ gehört zu den größten Büroimmobilien der Welt. Das Tochterunternehmen Hermos realisierte gemeinsam mit einem Partner die MSR- und Leittechnik für die Heizungs-, Lüftungs- und Klimazentralen sowie die Raumautomation. Des Weiteren sind die Rauchwärmeabzüge, Hotelbuchungssysteme und Gefahrenmeldeanlagen aufgeschaltet. Und auf dem Flughafen selbst finden sich umfangreiche Gewerke, die von den Elevion-Töchtern EAB Elektroanlagenbau und Rudolf Fritz gebaut wurden.

Ein weiteres aktuelles Beispiel ist das neue „Überseequartier“ in der Hamburger Speicherstadt, wo die ETS Großanlagen für Lüftung und Klimatisierung installiert. Oder − auf der Beratungsseite − die energetische Modernisierung und Optimierung der Bestandsstrukturen einer Stärkefabrik. Im Werk werden ausschließlich Kartoffeln verarbeitet. Die GWE gestaltet dort vor allem die Produktion effizienter: In einem ersten Schritt werden die Energieverbräuche erfasst, um anschließend konkrete Maßnahmen, etwa für die Wärmerückgewinnung, umsetzen zu können. Im zweiten Schritt soll das Thema der Biogasnutzung/-verwendung angegangen werden.

Drittens werden Einsparpotenziale und Wasserrückgewinnung bewertet.
Zum Portfolio Elevions gehören auch große PV-Freiflächenanlagen, Bau und Sanierung von Biogasanlagen, technische Kernsanierungen von Bürogebäuden oder auch Planung und Bau von Energieversorgungsanlagen jeglicher Art für Industrie- und Gewerbebetriebe. 2021 hat die Gruppe rund 6.000 Projekte mit einer Gesamtleistung von über 889 Millionen Euro realisiert. „Rund 75 Prozent des Umsatzes erwirtschaften wir in Deutschland“, sagt Alphéus.

Hierzulande will die Gruppe auch weiterwachsen − nicht nur, was den Umsatz angeht. Weitere Unternehmenskäufe seien geplant. Der Konzern, der ursprünglich aus der technischen Gebäudeausrüstung kommt, setzt künftig zusätzlich auf die Immobilienwirtschaft und hier speziell auf die Sanierung von Bestandsbauten, kombiniert mit Erneuerbaren-Anlagen. „Hier sehen wir anders als im Neubau einen wachsenden Markt.“ Hinzu kommen verstärkt Finanzierungsangebote via Contracting.

Die Wachstumsstrategie spiegelt sich auch in den Personalentscheidungen der vergangenen Monate wider. Das Unternehmen hat sich fachlich auf Managementebene breiter aufgestellt, dazu gehört auch Alphéus selbst. Er steht seit Juli 2022 als Country Manager der Elevion Group für Deutschland und Österreich vor. Alphéus kommt aus der Energieversorgungs- und Erneuerbare-Energien-Branche und war über 20 Jahre bei RWE und Innogy, zuletzt als CEO beim Solarkraftwerksbauer Belectric.

Elevion hat Führungsebene verstärkt

Zudem gab es drei weitere Zugänge: Seit 1. September 2022 ist Jens Goldmund CEO des Geschäftsbereichs Energy & Engineering Solutions. Er verfügt über Managementerfahrungen in der deutschen Immobilien- und Energiewirtschaft und kommt von der Getec Group.

Tobias Giesbers verstärkt seit 1. Januar 2023 in der Kofler Energies Energieeffizienz GmbH (KEE) die Geschäftsführung. Er war zuletzt ebenfalls bei der Getec tätig und verantwortete Joint-Venture-Projekte in der Immobilienwirtschaft als Geschäftsführer. Zusammen mit dem bisherigen Geschäftsführer Wilfried Werner soll er nun die KEE mit ihren Anlagenbau- und Contractingdienstleistungen verstärkt auf das Marktsegment Immobilienwirtschaft ausrichten und weitere Photovoltaikaktivitäten starten.

Ebenfalls seit dem 1. Januar trägt Christian Berger als Geschäftsführer in der GWE Wärme- und Energietechnik GmbH die Verantwortung für den Aufbau des Dekarbonisierungsberatungsgeschäfts für das Kundensegment Immobilienwirtschaft. Auch er kommt von der Getec. Sein Geschäftsführungskollege Jan Groneberg betreut weiterhin das Beratungsgeschäft der GWE für unterschiedliche Industriebranchen.

Die Idee, die Elevion verfolgt, ist es, sich als „360-Grad-Technologie- und Energiedienstleister“ von den Wettbewerbern abzugrenzen − also den Kunden über eine flexibel aufgestellte, dezentrale Gesellschafterstruktur die Komplexität von Energiewendeprojekten abzunehmen. „Die Kommunikation ist damit etwas aufwendiger bei uns“, sagt Alphéus. Aber dies sei gewollt. Der Country Manager ist überzeugt, dass Energiewende als „überwiegend lokale Veranstaltung“ solche dezentralen Strukturen benötigt. „Als Dekarbonisierungspartner hat die Gruppe die planerischen und technischen Antworten dafür unter einem Dach: von der CO2-Profilanalyse über die Maßnahmenplanung und Wirtschaftlichkeitsberechnung bis hin zu Umsetzung und Contracting.“ 

 
Die Geschäftsführung (v.l.): Roland Fischer (CEO Technical Building Solutions), Ingo Alphéus (CEO, Country Manager Germany and Austria), Jens Goldmund (CEO Energy & Engineering Solutions) und Andreas Scherhans (CAO, CFO Germany)
Quelle: Elevion

Die Elevion Group Germany hat ihren Sitz in Jena und ist Teil der Elevion B.V. Seit 2017 ist Elevion wiederum Teil der tschechischen CEZ-Gruppe. Mit rund 60 konsolidierten Unternehmen und mehr als 4.700 Beschäftigten ist die gesamte Gruppe in zwölf Ländern aktiv − darunter Deutschland, Österreich, Italien, Polen, Ungarn und Rumänien.

Mittwoch, 24.05.2023, 09:00 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitung -
Quelle: E&M
Aus Der Aktuellen Zeitung
"Die Holding hält sich im Hintergrund"
Die Elevion Group wächst insbesondere in Deutschland. Mit ihren Tochtergesellschaften will sie sich verstärkt als „Dekarbonisierungspartner“ positionieren.
Der technische Gebäudeausrüster und Energiedienstleister Elevion will sich in der Immobilienbranche, in Kommunen und Industrie als ganzheitlicher Partner für Dekarbonisierungslösungen bundesweit verstärkt am Markt positionieren. Dabei setzt das Unternehmen auf eine „dezentrale Netzwerkstruktur“ seiner Tochtergesellschaften, erklärt Ingo Alphéus, seit Sommer vergangenen Jahres Country Manager für Deutschland und Österreich, im Gespräch mit E&M. „Wir wollen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg alles aus einer Hand anbieten können“, sagte Alphéus. Dazu plant der Konzern, auch weitere Unternehmen zu kaufen.

Bereits heute gehören zum Unternehmen namhafte Tochtergesellschaften: darunter Unternehmen wie GWE Wärme- und Energietechnik, der Automations- und IT-Anbieter Hermos, Energieeffizienzspezialist Kofler Energies, Energie- und Datentechnikunternehmen Rudolf Fritz, D-I-E Elektro AG, ETS Efficient Technical Solutions, En.plus oder auch Solarspezialist Belectric, der seit 2021 zur Gruppe gehört. Elevion selbst agiere laut Alphéus als Holding stets im Hintergrund.

„Wir legen großen Wert darauf, dass die Firmen, die wir kaufen, ihre Identität und ihr erfahrenes Management beibehalten.“ Für den Country Manager kein Widerspruch. Dies habe sich bewährt: Gerade Dekarbonisierungsprojekte von großen Industrie- und Gewerbebetrieben, Kommunen oder der Immobilienwirtschaft seien „verflixt“ komplexe Energiewendeprojekte. Hier brauche es verschiedene Fachpartner vor Ort, die Elevion flexibel zusammenbringen und somit als Gesamtlieferant ganzheitlicher Projekte auftreten könne. „Das bieten wir mit unseren mittelständischen Spezialunternehmen innerhalb unserer Gruppe“, so Alphéus.

Zudem hätten die Tochtergesellschaften ein hohes Maß an Kundenbindung, daher seien sie „genau richtig als lokaler Partner“. Aber für längerfristige Großbauprojekte brauche es auch finanziell einen langen Atem. „Durch das starke Mutterunternehmen gelingt es, leistungsstarke mittelständische Unternehmen mit der Finanzkraft einer internationalen Holding zu vereinbaren.“

Die Tochtergesellschaften behalten ihre Identität

Elevion konzentriert sich dabei auf mittlere und große Kunden aus dem kommunalen, industriellen und gewerblichen Bereich. Das Unternehmen setzt laut Alphéus aber auch kleinere Projekte um. Ein Beispiel für ein größeres, langfristiges Engagement steht auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens: „The Squaire“ gehört zu den größten Büroimmobilien der Welt. Das Tochterunternehmen Hermos realisierte gemeinsam mit einem Partner die MSR- und Leittechnik für die Heizungs-, Lüftungs- und Klimazentralen sowie die Raumautomation. Des Weiteren sind die Rauchwärmeabzüge, Hotelbuchungssysteme und Gefahrenmeldeanlagen aufgeschaltet. Und auf dem Flughafen selbst finden sich umfangreiche Gewerke, die von den Elevion-Töchtern EAB Elektroanlagenbau und Rudolf Fritz gebaut wurden.

Ein weiteres aktuelles Beispiel ist das neue „Überseequartier“ in der Hamburger Speicherstadt, wo die ETS Großanlagen für Lüftung und Klimatisierung installiert. Oder − auf der Beratungsseite − die energetische Modernisierung und Optimierung der Bestandsstrukturen einer Stärkefabrik. Im Werk werden ausschließlich Kartoffeln verarbeitet. Die GWE gestaltet dort vor allem die Produktion effizienter: In einem ersten Schritt werden die Energieverbräuche erfasst, um anschließend konkrete Maßnahmen, etwa für die Wärmerückgewinnung, umsetzen zu können. Im zweiten Schritt soll das Thema der Biogasnutzung/-verwendung angegangen werden.

Drittens werden Einsparpotenziale und Wasserrückgewinnung bewertet.
Zum Portfolio Elevions gehören auch große PV-Freiflächenanlagen, Bau und Sanierung von Biogasanlagen, technische Kernsanierungen von Bürogebäuden oder auch Planung und Bau von Energieversorgungsanlagen jeglicher Art für Industrie- und Gewerbebetriebe. 2021 hat die Gruppe rund 6.000 Projekte mit einer Gesamtleistung von über 889 Millionen Euro realisiert. „Rund 75 Prozent des Umsatzes erwirtschaften wir in Deutschland“, sagt Alphéus.

Hierzulande will die Gruppe auch weiterwachsen − nicht nur, was den Umsatz angeht. Weitere Unternehmenskäufe seien geplant. Der Konzern, der ursprünglich aus der technischen Gebäudeausrüstung kommt, setzt künftig zusätzlich auf die Immobilienwirtschaft und hier speziell auf die Sanierung von Bestandsbauten, kombiniert mit Erneuerbaren-Anlagen. „Hier sehen wir anders als im Neubau einen wachsenden Markt.“ Hinzu kommen verstärkt Finanzierungsangebote via Contracting.

Die Wachstumsstrategie spiegelt sich auch in den Personalentscheidungen der vergangenen Monate wider. Das Unternehmen hat sich fachlich auf Managementebene breiter aufgestellt, dazu gehört auch Alphéus selbst. Er steht seit Juli 2022 als Country Manager der Elevion Group für Deutschland und Österreich vor. Alphéus kommt aus der Energieversorgungs- und Erneuerbare-Energien-Branche und war über 20 Jahre bei RWE und Innogy, zuletzt als CEO beim Solarkraftwerksbauer Belectric.

Elevion hat Führungsebene verstärkt

Zudem gab es drei weitere Zugänge: Seit 1. September 2022 ist Jens Goldmund CEO des Geschäftsbereichs Energy & Engineering Solutions. Er verfügt über Managementerfahrungen in der deutschen Immobilien- und Energiewirtschaft und kommt von der Getec Group.

Tobias Giesbers verstärkt seit 1. Januar 2023 in der Kofler Energies Energieeffizienz GmbH (KEE) die Geschäftsführung. Er war zuletzt ebenfalls bei der Getec tätig und verantwortete Joint-Venture-Projekte in der Immobilienwirtschaft als Geschäftsführer. Zusammen mit dem bisherigen Geschäftsführer Wilfried Werner soll er nun die KEE mit ihren Anlagenbau- und Contractingdienstleistungen verstärkt auf das Marktsegment Immobilienwirtschaft ausrichten und weitere Photovoltaikaktivitäten starten.

Ebenfalls seit dem 1. Januar trägt Christian Berger als Geschäftsführer in der GWE Wärme- und Energietechnik GmbH die Verantwortung für den Aufbau des Dekarbonisierungsberatungsgeschäfts für das Kundensegment Immobilienwirtschaft. Auch er kommt von der Getec. Sein Geschäftsführungskollege Jan Groneberg betreut weiterhin das Beratungsgeschäft der GWE für unterschiedliche Industriebranchen.

Die Idee, die Elevion verfolgt, ist es, sich als „360-Grad-Technologie- und Energiedienstleister“ von den Wettbewerbern abzugrenzen − also den Kunden über eine flexibel aufgestellte, dezentrale Gesellschafterstruktur die Komplexität von Energiewendeprojekten abzunehmen. „Die Kommunikation ist damit etwas aufwendiger bei uns“, sagt Alphéus. Aber dies sei gewollt. Der Country Manager ist überzeugt, dass Energiewende als „überwiegend lokale Veranstaltung“ solche dezentralen Strukturen benötigt. „Als Dekarbonisierungspartner hat die Gruppe die planerischen und technischen Antworten dafür unter einem Dach: von der CO2-Profilanalyse über die Maßnahmenplanung und Wirtschaftlichkeitsberechnung bis hin zu Umsetzung und Contracting.“ 

 
Die Geschäftsführung (v.l.): Roland Fischer (CEO Technical Building Solutions), Ingo Alphéus (CEO, Country Manager Germany and Austria), Jens Goldmund (CEO Energy & Engineering Solutions) und Andreas Scherhans (CAO, CFO Germany)
Quelle: Elevion

Die Elevion Group Germany hat ihren Sitz in Jena und ist Teil der Elevion B.V. Seit 2017 ist Elevion wiederum Teil der tschechischen CEZ-Gruppe. Mit rund 60 konsolidierten Unternehmen und mehr als 4.700 Beschäftigten ist die gesamte Gruppe in zwölf Ländern aktiv − darunter Deutschland, Österreich, Italien, Polen, Ungarn und Rumänien.

Mittwoch, 24.05.2023, 09:00 Uhr
Heidi Roider

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