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Energie & Management > F&E - Bundesregierung investiert trotz knapper Mittel in Batterieforschung
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F&E

Bundesregierung investiert trotz knapper Mittel in Batterieforschung

Die Mittel des Bundes für Batterieforschung sind von 2021 bis 2024 von 111 auf aktuell 145 Millionen Euro gestiegen. So antwortete die Regierung auf eine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion.
Der Bund hat 2023 rund 145 Millionen Euro in die Batterieforschung investiert, in diesem Jahr sind es 155 Millionen Euro. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/10658) der CDU/CSU-Fraktion hervor. 2022 waren es rund 124 Millionen Euro nach 111 Millionen Euro im Jahr 2021, noch unter der großen Koalition aus Union und SPD.

Wie es in der Antwort weiter heißt, plane die Bundesregierung, in Deutschland eine „technologisch souveräne, nachhaltige Batteriewertschöpfungskette aufzubauen“. Ziel der Forschung sei es, die Abhängigkeiten von ausländischen Akteuren zu verringern, denn der Batterietechnologie komme sowohl für die Autoindustrie als auch „zur Befriedigung des wachsenden Bedarfs an der Zwischenspeicherung elektrischer Energie im Stromnetz“ große Bedeutung zu.

Weniger Mittel für Klimaschutz nach Gerichtsurteil

Die Unionsfraktion hatte befürchtet, dass wegen der Einsparungen im Bundeshaushalt die Batterieforschungsmittel gekürzt würden. Das Bundesverfassungsgericht hatte im November 2023 nach einer Klage der Unionsfraktion untersagt, 60 Milliarden Euro ungenutzte Corona-Kredite für den Klimaschutz umzuwidmen. Dadurch gab es starke Kürzungen im Bundeshaushalt und im Klima- und Transformationsfonds (KTF).

Das Bundesforschungsministerium (BMBF) betonte dagegen die strategische Bedeutung von Speichern: „Das BMBF strebt eine möglichst vollständige Abdeckung der Wertschöpfungskette Batterie am Standort Deutschland sowie europaweit als zirkuläres Modell an.“ Dafür soll es erleichtert werden, Forschungsergebnisse in die industrielle Anwendung zu überführen. So könne Wertschöpfung gelingen und Arbeitsplätze würden geschaffen und gesichert.

„Eine zielführende, langfristige und dennoch flexible Förderung von Schlüsseltechnologien ist aus Sicht des BMBF erforderlich, um langfristig technologisch souverän agieren zu können“, begründete das Ministerium die Ausgaben. So werde beispielsweise der Aufbau der Forschungsfertigung einer Batteriezelle in Münster 2024 mit 53,5 Millionen Euro gefördert. Auch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) fördert Batterieforschung und ihre Umsetzung in die Produktion, heißt es in der Antwort. Von den Anpassungen im KTF seien keine laufenden Forschungsprojekte betroffen.

Finanzierung für 2025 noch nicht gesichert

Batteriespeicher würden auch zur Unterstützung der Stabilität der Stromversorgung benötigt. „Hierbei steht nicht die Speicherung von Strom im Vordergrund, sondern die schnelle Reaktionsfähigkeit der Batteriespeicher, um sehr kurzfristige Leistungsspitzen aufzunehmen oder abzugeben und die Frequenz im Stromnetz zu stabilisieren“, erläutert die Bundesregierung. Sie strebe an, dass der Bedarf hier produzierender Unternehmen an Batteriezellen und -systemen bis 2035 aus hiesiger Produktion gedeckt werden kann. Dies dürfte nach heutigen Prognosen etwa 400 bis 450 Millionen kWh pro Jahr entsprechen.

„Da der Haushalt 2025 Gegenstand laufender Verhandlungen ist, kann gegenwärtig keine Aussage über die zukünftige Höhe der Finanzierung der Batterieforschungsförderung getroffen werden“, heißt es abschließend.

Die Antwort der Bundesregierung zur Batterieforschung steht als PDF zum Download bereit.

Mittwoch, 17.04.2024, 14:31 Uhr
Susanne Harmsen
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Bundesregierung investiert trotz knapper Mittel in Batterieforschung
Die Mittel des Bundes für Batterieforschung sind von 2021 bis 2024 von 111 auf aktuell 145 Millionen Euro gestiegen. So antwortete die Regierung auf eine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion.
Der Bund hat 2023 rund 145 Millionen Euro in die Batterieforschung investiert, in diesem Jahr sind es 155 Millionen Euro. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/10658) der CDU/CSU-Fraktion hervor. 2022 waren es rund 124 Millionen Euro nach 111 Millionen Euro im Jahr 2021, noch unter der großen Koalition aus Union und SPD.

Wie es in der Antwort weiter heißt, plane die Bundesregierung, in Deutschland eine „technologisch souveräne, nachhaltige Batteriewertschöpfungskette aufzubauen“. Ziel der Forschung sei es, die Abhängigkeiten von ausländischen Akteuren zu verringern, denn der Batterietechnologie komme sowohl für die Autoindustrie als auch „zur Befriedigung des wachsenden Bedarfs an der Zwischenspeicherung elektrischer Energie im Stromnetz“ große Bedeutung zu.

Weniger Mittel für Klimaschutz nach Gerichtsurteil

Die Unionsfraktion hatte befürchtet, dass wegen der Einsparungen im Bundeshaushalt die Batterieforschungsmittel gekürzt würden. Das Bundesverfassungsgericht hatte im November 2023 nach einer Klage der Unionsfraktion untersagt, 60 Milliarden Euro ungenutzte Corona-Kredite für den Klimaschutz umzuwidmen. Dadurch gab es starke Kürzungen im Bundeshaushalt und im Klima- und Transformationsfonds (KTF).

Das Bundesforschungsministerium (BMBF) betonte dagegen die strategische Bedeutung von Speichern: „Das BMBF strebt eine möglichst vollständige Abdeckung der Wertschöpfungskette Batterie am Standort Deutschland sowie europaweit als zirkuläres Modell an.“ Dafür soll es erleichtert werden, Forschungsergebnisse in die industrielle Anwendung zu überführen. So könne Wertschöpfung gelingen und Arbeitsplätze würden geschaffen und gesichert.

„Eine zielführende, langfristige und dennoch flexible Förderung von Schlüsseltechnologien ist aus Sicht des BMBF erforderlich, um langfristig technologisch souverän agieren zu können“, begründete das Ministerium die Ausgaben. So werde beispielsweise der Aufbau der Forschungsfertigung einer Batteriezelle in Münster 2024 mit 53,5 Millionen Euro gefördert. Auch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) fördert Batterieforschung und ihre Umsetzung in die Produktion, heißt es in der Antwort. Von den Anpassungen im KTF seien keine laufenden Forschungsprojekte betroffen.

Finanzierung für 2025 noch nicht gesichert

Batteriespeicher würden auch zur Unterstützung der Stabilität der Stromversorgung benötigt. „Hierbei steht nicht die Speicherung von Strom im Vordergrund, sondern die schnelle Reaktionsfähigkeit der Batteriespeicher, um sehr kurzfristige Leistungsspitzen aufzunehmen oder abzugeben und die Frequenz im Stromnetz zu stabilisieren“, erläutert die Bundesregierung. Sie strebe an, dass der Bedarf hier produzierender Unternehmen an Batteriezellen und -systemen bis 2035 aus hiesiger Produktion gedeckt werden kann. Dies dürfte nach heutigen Prognosen etwa 400 bis 450 Millionen kWh pro Jahr entsprechen.

„Da der Haushalt 2025 Gegenstand laufender Verhandlungen ist, kann gegenwärtig keine Aussage über die zukünftige Höhe der Finanzierung der Batterieforschungsförderung getroffen werden“, heißt es abschließend.

Die Antwort der Bundesregierung zur Batterieforschung steht als PDF zum Download bereit.

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Susanne Harmsen

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